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16. Kain und Abel bringen dem HERRN ungleiche Opfer dar (1. Mose 4,3.4)
1. MOSE 4,3.4
3 Es begab sich nach etlicher Zeit, daß Kain dem HERRN Opfer brachte von den Früchten des Feldes; 4 und Abel brachte auch von den Erstlingen seiner Herde und von ihrem Fett. Und der HERR sah gnädig an Abel und sein Opfer;
HEBRÄER 11,4
4 Durch den Glauben hat Abel Gott ein größeres Opfer getan denn Kain; durch welchen er Zeugnis überkommen hat, daß er gerecht sei, da Gott zeugte von seiner Gabe; und durch denselben redet er noch, wiewohl er gestorben ist.
RÖMER 12,1.2
1 Ich ermahne euch nun, liebe Brüder, durch die Barmherzigkeit Gottes, daß ihr eure Leiber begebet zum Opfer, das da lebendig, heilig und Gott wohlgefällig sei, welches sei euer vernünftiger Gottesdienst. 2 Und stellet euch nicht dieser Welt gleich, sondern verändert euch durch die Erneuerung eures Sinnes, auf daß ihr prüfen möget, welches da sei der gute, wohlgefällige und vollkommene Gotteswille.
Warum nennt Gott das Opfer Abels ein „vorzüglicheres Opfer“, während Er das Opfer Kains mit keinem Blick würdigt, sondern mit Missfallen straft. (Lies Mal. 3,2-4.)
Manche haben gemeint, das Lamm sei eben wertvoller gewesen als die Feldfrüchte. Das kann man aber nicht sagen. Andere denken: Abel sei ein frommer Mensch gewesen, Kain aber nicht. Doch auch darin liegt nicht der Grund. Wir erkennen es deutlich, Abel stand in lebendiger Herzensgemeinschaft mit Gott. Er war durch tiefe Sündenerkenntnis und Buße zu wahrer Gemeinschaft mit seinem herrlichen Herrn durchgedrungen. Er brachte Ihm mit seinem Opfer wirkliche Anbetung und Huldigung, die freudige Dankbarkeit seines Herzens dar. Kain dagegen brachte von dem Ertrag seiner Alltagsarbeit ein Opfer ohne Wahl. Ihm genügte ein „Etwas“, das er darbrachte und die äußere Form, in welcher er es brachte. Seinem Opfer fehlte das innerste Herz! Zwar opferte er, aber ohne Hingabe seines Lebens an Gott – zwar huldigte er, aber ohne Gott in Wahrheit zu kennen oder Ihm von Herzen gehorsam zu werden. (Lies Spr. 15,8; 21,27; vgl. Jer. 6,20.21)
Allerdings wollte er durchaus nicht ohne eine gewisse Frömmigkeit sein, es lag ihm etwas an Gottes Gunst, aber bei weitem nicht alles! Darin gleichen ihm bis auf den heutigen Tag Tausende – im Heidentum wie in der Christenheit. Sie wünschen und glauben durch ihre Bemühungen, durch ihre Religiosität, durch ihren Gottesdienst – durch Halten der Gebote, durch gute Werke Wohlgefallen bei Gott und Aufnahme in die Seligkeit zu finden. Diese ganz irrige Annahme und Einstellung nennt die Bibel „den Weg Kains“. Prüfe heute dein Herz, deine Stellung Gott gegenüber einmal gründlich, lieber Leser. Vielleicht musst Du zum erstenmal entdecken, dass deine Frömmigkeit mit derjenigen Kains große Ähnlichkeit hat, dass du dich, ohne es zu wissen, auf dem „Wege Kains“ befindest! (Lies Judas 11-13, vgl. 1. Sam. 13,8-15)