Vorige Andacht -- Nächste Andacht
4. Ein Garten in Eden als Lebensraum für Adam (1. Mose 2,8-14)
1. MOSE 2,9
9 Und Gott der HERR ließ aufwachsen aus der Erde allerlei Bäume, lustig anzusehen und gut zu essen, und den Baum des Lebens mitten im Garten und den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen.
JESAJA 29,16
16 Wie seid ihr so verkehrt! Gleich als wenn des Töpfers Ton gedächte und ein Werk spräche von seinem Meister: Er hat mich nicht gemacht! und ein Gemächte spräche von seinem Töpfer: Er kennt mich nicht!
JESAJA 45,9
9 Weh dem, der mit seinem Schöpfer hadert, eine Scherbe wie andere irdene Scherben. Spricht der Ton auch zu seinem Töpfer: Was machst du? Du beweisest deine Hände nicht an deinem Werke.
JESAJA 64,8
8 HERR, zürne nicht zu sehr und denke nicht ewig der Sünde. Siehe doch das an, daß wir alle dein Volk sind.
Über die nun wieder belebte Welt setzte Gott einen nach Ihm geschaffenen König, den Menschen, dessen Seele ein Odem von dem lebendigen Gott war. Welch ungeheuer bedeutsames Wort ist dies: „ Nach Gottes Bild geschaffen!“ So viel erkennen wir: Wenn Gott, dieser allmächtige Künstler, sich entschließt, ein Abbild von Sich Selbst zu entwerfen, so darf man glauben, daß dieses Werk Ihm gelang – daß die Kopie den Meister lobte, daß die Ähnlichkeit eine treffliche und treffende war. Wenn Er, der Ewige, ein solches Bild malt und meißelt, so wird es ein unvergängliches, sein. Damit ist schon unfaßlich Großes gesagt. Hiob spricht: „Gedenke doch, mein Gott, daß Du wie Ton mich gestaltet hast!“ [Hiob 10,9; Jer. 18,1-6]
Der kürzlich heimgegangene, teure Pastor Moderson schreibt: „Zwei Worte habe ich von einem Bildhauer gelernt, der in meiner ersten Gemeinde wohnte, Worte, die mir von Wichtigkeit für mein ganzes Leben geworden sind. Als ich einmal an seiner Werkstatt vorbeikam, wurde ein ziemlich großer Marmorblock abgeladen. Ich blieb stehen und frage ihn: „Was wollen Sie denn damit machen, Meister Schmitt?“ Er antwortete: „Da sitzt eine Germania drin; nur der Dreck muß weg!“ (Lies Mal. 3,3; Jer. 9,7; 6,29.30.)
Sein Künstlerauge erblickte schon in dem Stein die Germania; er mußte nur den Dreck wegschlagen, das überschüssige Gestein, dann kam die Germania heraus. Nach etlichen Tagen schon sah man, daß eine Gestalt in groben Umrissen herauskam. Richtig, eine Germania kam heraus aus dem Stein. „ Nun sind Sie wohl fertig, Meister Schmitt?“ fragte ich. Da lachte er und sagte: „Jetzt fängt es erst richtig an.“ Er legte den Meißel weg und nahm einen Kamm mit eisernen Zähnen sowie den feineren Meißel zur Hand. „Jetzt kommen die Feinheiten dran!“ – Sind wir nicht auch so ein ungefügiger Block, in dem allerdings ein Bild steckt, das Bild des Heilandes, der in unserem Leben, in unserer Art Gestalt gewinnen will? – „ Nur der Dreck muß weg!“ All das sündliche Wesen muß weggeschlagen werden, damit das Bild und die Art des Herrn Jesu endlich in die Erscheinung tritt. (Lies 2. Kor. 3,18; 6,16-18; 7,1.)
(Dienstag, 28.12.1948)