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4. TAG 1: Licht und Finsternis (1. Mose 1,3-5)
1. MOSE 1,3
3 Und Gott sprach: Es werde Licht! und es ward Licht.
PSALM 29,3-9
3 Die Stimme des HERRN geht über den Wassern; der Gott der Ehren donnert, der HERR über großen Wassern. 4 Die Stimme des HERRN geht mit Macht; die Stimme des HERRN geht herrlich. 5 Die Stimme des HERRN zerbricht die Zedern; der HERR zerbricht die Zedern im Libanon. 6 Und macht sie hüpfen wie ein Kalb, den Libanon und Sirjon wie ein junges Einhorn. 7 Die Stimme des HERRN sprüht Feuerflammen. 8 Die Stimme des HERRN erregt die Wüste; der HERR erregt die Wüste Kades. 9 Die Stimme des HERRN erregt die Hinden Hirschkühe und entblößt die Wälder; und in seinem Tempel sagt ihm alles Ehre.
Zehn Schöpferworte sprach Gott in dem Sechstagewerk, jedes eine Schöpfung für sich – eine Welt, deren Anfang kein menschliches Denken erfasst, und deren Reichtum wir kaum ahnen – deren volle Schönheit wir erst in der Ewigkeit erkennen werden! – Was sind dagegen alle Worte des menschlichen Genius und irdischer Geister, alle Worte der Wissenschaft und der Poesie? Ein Staub, den der Wind verweht. – „In welcher Sprache redete Gott?“ fragst du vielleicht. Du wirst es erfahren, wenn du würdig bist, in den Himmel einzugehen und den sieben Donnern zu lauschen, deren Rede Johannes versiegeln mußte! [Lies Offb. 10,4; vgl. 2. Sam. 22,14; Hiob 37,4.5: Psalm 18,13.]
Es gibt Menschensprachen und Engelszungen, von denen die Bibel spricht. Ja, Engelworte mögen um soviel herrlicher sein als die unsrigen, so wie unsere Stimme das Bellen eines Hundes bei weitem an Schönheit übertrifft! Wir kennen den Versuch der stummen Kreatur, durch ihre Töne ihr Leid und ihre Freude, ihr Staunen und Wünschen, ihren Haß und ihre Liebe zu offenbaren. Doch nur eine Sprache Gottes gibt es, erhaben über alle Sprachen, tönende Liebe, schallende Macht und Weisheit – jedes Wort eine Offenbarung oder ein Gesetz, das ewig durch das All klingt – ein Wort, dem ehrfurchtsvoll alle Geister im All lauschen, da es ihnen Lebenskraft und Nahrung gibt, denn auch sie leben von einem jeden Wort, das von dem Mund Gottes ausgeht!“ So weit Professor Bettex. – Die Wirklichkeit des menschlichen Sprechens, das wir täglich hören, gibt Zeugnis für die Wahrheit und Wirklichkeit des göttlichen Sprechens; denn dieses letztere ist ja die Urquelle des menschlichen Redenkönnens. (Lies Psalm 119,129-133.)
Das „Sprechen“ Gottes bedeutet eigentlich beides: Sein Denken als inneres Sprechen und das „Sprechen“ als laut werdendes Denken – das Wort als innerlich gefaßtes und nach außen sich offenbarendes Wollen und Tun! So heißt es z. B. in 1. Mose 8,21: „Der Herr sprach in Seinem Herzen …“ – Lieber Freund, achtest du wohl vor Gott auf das, was du in deinem Herzen sprichst und sind Ihm deine Gedanken und Worte stets wohlgefällig? [Lies Psalm 19,14; 51,15; 66,18-20; Hebr. 13,14.15.]
(Sonntag, 30.5.1948)