BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1948
Oktober 1948

Mittwoch, 27. / Donnerstag, 28. Oktober 1948


1. Mose 1,26; Psalm 139,17.18; Hiob 10,8.9.12

Mit der Erschaffung des Menschen erreicht das Sechstagewerk Gottes seinen Gipfelpunkt. Es ist, als ob der ganze Bericht hier mit ebenso wuchtigen als feierlichen Schritten dem Ziele zustrebend mit dem sechsten Tagewerk dieses Ziel erreicht habe. Er holt nun weiter aus, um ausführlich bei diesem Höhepunkt zu verweilen, auf welchen das ganze Werk Gottes vom ersten Schöpfungstage an ausgerichtet war! Mit der Erschaffung des Menschen tritt also etwas ganz Neues in Sicht. Angedeutet wird dies durch die erstaunliche und erhebende Anrede des dreieinigen Gottes an Sich Selbst: „Laßt uns Menschen machen!“ Es ist, als würde der Allmächtige Sich hier erheben zu dem ganz Großen und Wichtigen, das Er vorhat: Er will Menschen erschaffen „nach Seinem Bilde“ – d.h. Wesen, die in ihrer sichtbaren Erscheinung ein Abbild der unsichtbaren Majestät Gottes sind. – Ja, tatsächlich: Ihm ähnlich sollen die Menschen sein, Seine Geschöpfe, die in ihrem Wesen von der Art des persönlichen Gottes Abdruck, Ausdruck und Abglanz sind – beherrschend in ihrer Einzigartigkeit und sich dadurch abhebend von allen übrigen Geschöpfen! (Lies Jes. 43,7; Psalm 139,14; Hiob 5,9.) In dem feierlichen Gleichklang sich wiederholender Satzglieder wird jetzt die weltgestaltende Tat des Schöpfers berichtet: „Nach seinem eigenen Bilde, dem Bilde Gottes schuf Er den Menschen!“ Der Text wiederholt und betont also die gewaltige Tatsache, vor deren Unerhörtheit uns der Atem stockt. [Hiob 9,8-11; 11.7-9; Psalm 40,5; 95, 1—7.] Schauen wir also die Ausdrücke an, die unser Text für die göttliche Art des Menschen wählt, so gewährt sie uns Einblick in die wunderbare Hoheit jenes Adels, der dem Menschen verliehen ist. „Abbild“ – „Gleichnis Gottes“, diese Worte sagen uns: Der Mensch hat also solche Hoheit und solchen Adel nur, insofern er nicht selbst etwas für sich ist – unabhängig von Gott – Er hat diesen Adel nur, sofern er Abbild eines unendlich Größeren und Höheren ist! Wie das leblose Petschaft (d.h. Siegel) die Namens- und Wesenszüge eines Höheren in sich trägt, ihr Abdruck und ihr Ausdruck ist, so darf der neugeschaffene Mensch die Wesenszüge seines Schöpfers in sich und an sich tragen! (Lies Psalm 115,1; Offb. 4,8b-11. [Jer. 32,17-19]; Röm. 11,33-36.)

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