Sonnabend, den 21. Dezember 1935
2. Mose 40,12-16
Es ist sehr beachtenswert, daß Aaron hier an erster Stelle steht und daß seine Weihe und Einkleidung geschah vor derjenigen seiner Söhne! 1. Chron. 23,13 sagt hierüber: „Aaron wurde ausgesondert, damit er als hochheilig geweiht würde - er und seine Nachkommen auf ewige Zeiten, um vor dem Herrn zu räuchern, Ihm zu dienen und in Seinem Namen Israel zu segnen ewiglich!“ - Der Hebräerbrief zeigt uns, daß Aaron ein klares Vorbild ist von unserem Herrn Jesus Christus, welcher uns zugut von Gott ein ewiges und unveränderliches Priestertum empfangen hat. [Lies z. B. Hebr. 5,1-5.] - Wie einst die ganze Gemeinde Israels der Weihung ihres Hohenpriesters beiwohnen durfte [3. Mos. 8,3-5], so dürfen heute alle wahren Gläubigen hineinschauen in die geöffneten Himmel und dürfen erkennen, wie Gott ihnen zugut den Herrn Jesus angetan und betraut hat mit den Würden und Herrlichkeiten, mit den Befugnissen und Diensten eines ewigen Hohenpriestertums! (Lies Hebr. 7, 21b-8,2.) - Daß wir in den Söhnen Aarons ein Bild der Gläubigen erblicken, welche nach Gottes Absicht Christus beigegeben und mit Ihm verbunden sind als heilige Brüder und Schwestern, als „Gefährten der himmlischen Berufung“, davon redeten wir schon gestern. [Lies Hebr. 3,1.] - Nachdem unser großer Hoherpriester durch die Himmel geschritten ist bis zum Throne Gottes, um allezeit vor dem Angesicht Gottes für uns zu erscheinen, haben nun alle, die in Wahrheit Sein geworden sind, Freimütigkeit und Zuversicht zum Eintritt in das Heiligtum. Sie sind Priester Gottes und des Herrn Jesus Christus! [Lies Offenb. 20,6; Vgl. 1. Petr. 2,9. 10.] - Gehörst du, lieber Leser, schon zu den wahren Priestern Gottes? Die Schrift sagt hier: „Und ihre Salbung soll geschehen, um ihnen ein ewiges Priestertum zu verleihen von Geschlecht zu Geschlecht!“ - Priester sein heißt: Gott unmittelbar nahen - in heiligem Verkehr mit Ihm, dem Allerhöchsten, stehen und Ihm dienen auf Grund Seiner Erwählung und Weihe! Das ist die erste und wichtigste Auffassung des Priestertums, die zur vollen Geltung kommt in dem neutestamentlichen geistlichen Priestertum der Erlösten bis in dessen höchste Vollendung hinauf: „Sie sind vor dem Thron Gottes und dienen Ihm Tag und Nacht in Seinem Tempel. Sie werden nicht mehr hungern, auch nicht mehr dürsten, noch wird je die Sonne auf sie fallen, noch irgendeine Glut. Denn das Lamm dort mitten auf dem Thron wird sie weiden und sie leiten zu den Quellen des Lebenswassers! - Und Gott wird alle Tränen von ihren Augen abwischen.“ Sie singen: „Dem, der uns liebt und uns von unseren Sünden gewaschen hat in Seinem Blut, der uns gemacht hat zu Königen und Priestern Seinem Gott und Vater - Ihm gebührt die Herrlichkeit und die Macht in die Ewigkeit der Ewigkeiten! Amen.“ (Lies [1. Petr. 2,5. 9; Röm. 12,1. 2;] Hebr. 13,15.) - So haben denn die vor uns liegenden Kapitel allen wahren Kindern Gottes unendlich Hohes zu sagen über ihre neue Priesterstellung, in welche die erlösende Gnade sie auf immerdar berufen und gebracht hat, und für welche sie sich heiligen dürfen und sollen! - Wird uns doch zugerufen: „Als lebendige Steine werdet ihr aufgebaut zu einem geistlichen Hause. Ja, ihr seid eine heilige Priesterschaft - bestimmt, Gott geistliche Opfer darzubringen, die Ihm durch Jesus Christus angenehm und wohlgefällig sind!“