Mittwoch, den 16. Januar 1935
2. Mose 29,5-7
Der persönliche Vorrang Aarons vor seinen Söhnen weist uns hin auf den unendlichen Vorrang, den Jesus, unser Herr und Haupt, vor uns und vor all seinen Geschöpfen hat. Schon in Ps. 45 heißt es: „Gerechtigkeit hast Du geliebt und Unrecht gehaßt, darum hat Gott, Dein Gott, Dich mit Freudenöl gesalbt weit über Deine Gefährten!“ - Es wird uns gezeigt [Hebr. 1 u. 2!], daß der Sohn Gottes sowohl vor all Seinen Erlösten als auch vor den heiligen Engeln einen unendlichen Vorzug und Vorrang besitzt. (Siehe auch Kol. 1,15-20.) - Aufrichtige gläubige Herzen freuen sich der Herrlichkeit und Majestät ihres Herrn; aber es gibt andere, denen man es vor Augen halten muß, daß es so ist! Freilich hat sich die unendliche Gnade Gottes in der wunderbaren Tatsache geoffenbart, daß schuldige und verdammungswürdige Sünder durch Gnade erlöst und zu Genossen des Sohnes Gottes gemacht werden! Aber vergessen wir nie, daß hier steht: „Gott, Dein Gott, hat Dich gesalbt mit Freudenöl, mehr als Deine Genossen (oder: weit über Deine Genossen).“ - Wie innig unsere Verbindung mit dem Herrn Jesus auch sein mag - und sie ist so innig, wie der ewige Ratschluß Gottes sie zu bestimmen vermochte - so muß doch unser Herr unbedingt und in allen Dingen den Vorrang und das Vorrecht haben! Er ist von Gott gesetzt zum Haupt über alles; Er ist das Haupt Seiner Gemeinde - der Herr der Engel und der König des ganzen Weltalls. Kein einziger Himmelskörper durchrollt die weiten Weltenräume, der Ihm nicht gehörte und dessen Bewegungen Er nicht überwachte und leitete. Kein Würmlein kriecht über die Erde, für das Er nicht sorgen würde! Ja, Jesus ist „Gott über alles“ [Röm. 9,5] - „der Erstgeborene aus den Toten“ [Kol. 1,18; Offenb. 1,5] - das Haupt der ganzen Schöpfung Kol. 1,15b] - auch der Anfang und das Haupt der neuen Schöpfung Gottes! Offenb. 3,14.] - Mögen wir Gläubige auch zur höchsten Herrlichkeit emporgehoben werden - es wird stets unsere Freude und unser tiefstes Bedürfnis sein, uns niederzuwerfen zu den Füßen Dessen, der uns erkauft hat mit Seinem Blut - der uns dem Herzen Gottes auf ewig nahegebracht hat. Er schämt Sich nicht, uns seine Brüder und Schwestern zu nennen. „Denn die, welche Gott zuvor erkannt hat, die hat Er auch dazu ausersehen und vorherbestimmt, dem Bild Seines Sohnes gleichgestaltet zu werden; und dieser sollte der Erstgeborene sein unter vielen Brüdern! - Die Gott nun so zuvorbestimmt hat, die hat Er auch berufen; die Er aber berufen hat, die hat Er auch zur Rechtfertigung geführt; die Er aber (auf Grund von Christi Erlösungswerk) gerechtfertigt hat, die hat Er auch zur Herrlichkeit gebracht!“ - Nach Aaron, aber in innigster Verbindung mit Ihm, wurden auch die Söhne Aarons gesalbt mit dem heiligen Salböl. Die Reihenfolge ist diese: Ihre Reinigung (2. Mos. 29,4) - ihre Einkleidung (2. Mos. 29,8) - ihre Salbung (2. Mos. 28,41; 40,14.15; 3. Mos. 7,35.36; 10,7) - ihre „Krönung“ mit den „hohen Mützen“ (2. Mos. 29,9; [vgl. Sach. 3,4.5]). - Nicht zu verwechseln mit der eigentlichen, soeben erwähnten Salbung ist die nach der vollständigen Einkleidung geschehene Besprengung Aarons und seiner Söhne - erst mit Blut und dann mit Öl - die eigentlich den Kleidern galt! [2. Mos. 29,21; 3. Mos. 8,30.]