BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

(www.wol-blz.net)

Suchen nach:
Startseite -- Jahrgänge -- 1934 -- 13. Oktober
Diese BLZ Andacht: -- IM ORIGINAL -- Erweitert

Voriger Tag -- Nächster Tag

JAHRGANG 1934
Oktober 1934

Sonnabend, den 13. Oktober 1934


2. Mose 24,3-8

Das ganze Volk wiederholt mit einer Stimme jenes Versprechen (Kap. 19,8), dessen Tragweite sie sich in keiner Weise klarmachten, weil sie ihr sündiges Wesen und ihre Unfähigkeit zum Gehorsam nicht im göttlichen Licht erkannten: „Alle Worte, die der Herr geredet hat, wollen wir tun!“ - Mose schrieb nun alles, was der Herr mit ihm geredet hatte, in das Bundesbuch. (Vgl. V. 7.) - Am anderen Morgen in der Frühe errichtete er am Fuß des Berges einen Altar und zur späteren Erinnerung an die Bundesschließung zwölf Denksteine, entsprechend den zwölf Stämmen Israels. [Vgl. Jos. 4,1-9.] - Daß das vergossene Opferblut zur Hälfte an den Altar, zur Hälfte auf das Volk gesprengt wird, bezieht sich auf die beiden Bundesparteien - Gott und das Volk, die in diesem Bund zur Lebenseinheit verbunden werden sollen. [Vgl. 1. Mos. 15,9-21.] Wie wunderbar ist doch die Liebe und Herablassung unseres großen Gottes, daß Er Sich so zu Seinem schwachen Volke neigt und es mit Sich verbindet! - Mose verliest mit lauter Stimme die vom Berge her erlassenen Gebote und Verordnungen, wie wir sie in Kap. 20-23 gefunden haben. Noch einmal vernehmen wir das gewagte Versprechen des Volkes: „Alles, was der Herr geredet hat, wollen wir tun und befolgen!“ (V. 7b.) Daraufhin sprengt Mose das Blut auf das Volk, indem er sprach: „Dies ist das Blut des Bundes, den der Herr mit euch auf Grund aller dieser Gebote geschlossen hat!“ - Mose ist hier am Sinai der Mittler des Gesetzesbundes: so wird unser großer Hoherpriester als der Mittler des Neuen Bundes bezeichnet. (Hebr. 9,15.) - Wie einst der Alte Bund mit Israel geschlossen wurde, so wird in nicht ferner Zukunft der Neue Bund gleichfalls mit dem bekehrten Israel geschlossen werden! (Hebr. 8,8-12.) Aber auch unsere kostbare, neue Stellung und Segnung als Gottes Geliebte und Erlöste gründet sich ganz und gar auf die vollbrachte Erlösungstat Christi: „Mit Seinem eigenen Blut, dem Zeichen der vollbrachten Versöhnung, ist Er ein für allemal in das himmlische Heiligtum eingegangen, um nun vor dem Angesicht Gottes beständig zu erscheinen für uns!“ [Für die, welche Zeit haben, wäre es von großem Nutzen, hier die Kapitel Hebr. 8,1 bis 10,39 im Zusammenhang zu lesen.] - Während das Blut Christi Erlösung, Versöhnung und Sündentilgung bedeutet, können wir in dem vielen Blut, das bei der Bundesschließung am Sinai vergossen wurde, nur die Todeswirkung des Gesetzes sehen! Paulus sagt: „Durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde.“ - „Aus Gesetzeswerken wird kein Mensch vor Gott gerechtfertigt werden!“ - „Das Gesetz, das zum Leben gegeben, dasselbe erwies sich mir zum Tode.“ In 2. Kor. 3,7 u. 9 nennt der Apostel den Alten Bund den Dienst des Todes, ja, sogar den Dienst der Verdammnis! Denn das Gesetz kann den Sünder nur zum Tode und zur Hölle verdammen. - Das Volk erklärte sich, indem es in diesen Bund eintrat, einverstanden mit dem strengen Urteil des Gesetzes über alles, was nicht mit dem Willen Gottes übereinstimmte: „Verflucht ist jeder, der nicht bleibt in allem, was im Buche des Gesetzes geschrieben ist, um es zu tun! - Und das ganze Volk sage: Amen.“ - „Unter Gesetz!“ - in solche Stellung hatte Israel sich also gebracht durch seinen eigenen, vermessenen Entschluß! „Denn so viele sich auf Gesetzeswerke stützen - sich mit sittlichen und religiösen Leistungen abmühen, stehen unter dem Fluche!“ - Wie ernst redet dieses Wort heute zu so vielen Christen, die da meinen, durch ihre sittlichen und religiösen Bemühungen das Wohlgefallen Gottes erlangen zu können, und sie müßten es doch wirklich anders wissen aus ihrer Bibel!

www.WoL-BLZ.net

Zuletzt geändert am 21.11.2015 10:46 Uhr | powered by PmWiki (pmwiki-2.3.3)