Dienstag, den 27. Februar 1934
2. Mose 12,11
„Auf folgende Weise sollt ihr das Passah essen: um die Hüften gegürtet, eure Schuhe an euren Füßen und euren Stab in eurer Hand; in Eile sollt ihr es essen! Es ist das Passah (das gnädige Vorübergehen) des Herrn.“ – Reisefertig – als solche, die im Begriff standen, das Land zu verlassen und einer neuen, herrlichen Heimat zuzueilen, so aßen die Israeliten in jener Nacht das Passahlamm. – Dies hat uns viel zu sagen. Auch uns hat die göttliche Gnade aus Welt und Sünde und Eigenleben herausgerufen und uns im Himmel eine Stätte ewiger Ruhe und Herrlichkeit bereitet. (Das Wort „Gemeinde“ heißt im Griechischen „ecclesia“, die Herausgerufene.) Ja, es ist „der Gott aller Gnade, der uns in Christus Jesus berufen hat zu Seiner ewigen Herrlichkeit – zum Königreich Seines Heils“! [Lies 1. Petr. 5,10.11; vgl. Röm. 8,28-30; 1. Kor. 1,9; 2. Tess. 2,13.14.] – Wahre Kinder Gottes sind innerlich gelöst von der Welt und vom Sichtbaren, obwohl sie noch ihren Beruf und ihre Aufgaben hier in der Welt haben und diese treu und eifrig erfüllen sollen. Aber ihre Heimat ist nicht hier! – Schon die alttestamentlichen Gläubigen legten durch ihre ganze Lebensart das deutliche Bekenntnis ab, daß sie Fremdlinge und ohne Bürgerrecht hier auf Erden seien und nach einem anderen Vaterland trachteten, nach dem himmlischen. Gott hatte ihnen im Geiste schon die himmlische Stadt gezeigt, und es diente ihrem Gott zur Ehre, daß sie sich so freudig bereiteten auf ihren Einzug in die ewige Welt Gottes! (Lies Hebr. 11,13-16.) – Ähnlich ist es mit den wahren Kindern Gottes in der Jetztzeit: „Unsere Heimat ist in den Himmeln, von woher wir auch den Herrn Jesus Christus als Heiland erwarten. Er wird unseren Leib der Niedrigkeit umgestalten zur Gleichförmigkeit mit Seinem Leibe der Herrlichkeit! – Dies wird Er tun entsprechend Seiner wunderbaren Macht, mit welcher Er Sich alle Dinge untertänig machen kann.“ ([Phil. 3,20.21]; vgl. Gal. 4,26; 1. Kor. 15,51-58.) – Die Israeliten, auch die Männer, trugen weite, faltenreiche Gewänder. Machten sie sich wanderfertig, so faßten sie das weite Gewand in einen festen Gürtel, um ungehindert ausschreiten zu können. [Vgl. 2. Kön. 4,29.] – Der Geist Gottes gebraucht dieses Bild, um uns zu veranlassen, unsere Gedanken und Sinne zu sammeln und ganz auf den Herrn zu richten! Zu solch innerer Bereitschaft und Sammlung unserer Gedanken- und Geisteskräfte für den Herrn fordert Petrus uns auf: „Umgürtet die Lenden eures Sinnes; seht allem ganz klar ins Auge und richtet eure Hoffnung freudig auf die besondere Gnade, die euch bei der Erscheinung Jesu Christi entgegengebracht wird!“ – Viele Kinder Gottes haben noch eine ganz ungeklärte Gedankenwelt und kennen noch kaum etwas von einem geheiligten, wachen Denken in der Gemeinschaft Gottes. Sie sind geistig gebunden, und ihre inneren Kräfte sind nicht frei und beweglich für den Herrn! Deshalb sind sie auch nicht bereit auf Sein Kommen. [Lies Eph. 6,13-16.] – Die Schuhe an den Füßen, den Stab in der Hand – alles deutet auf Marschbereitschaft hin. So dürfen auch wir bereit sein auf die Wiederkunft unseres großen Herrn und Heilandes. (Lies Luk. 12,35-38.)