Donnerstag, den 24. Februar 1927
4. Mose 28,11-15
Der Neumond (Monatsbeginn) war ursprünglich kein Festtag. Hier aber wurde auch dieser Tag durch Opfer dem Herrn geweiht. In der Folgezeit gestaltete sich derselbe mehr und mehr zu einem Festtag, an welchem Handel und Wandel ruhte (Amos 8,5), an welchem die Frommen in Israel bei den Propheten Erbauung suchten (2. Kön. 4,23) und viele Familien und Geschlechter ihre jährlichen Opfermahlzeiten feierten. (1. Sam. 20,6.29.) Deshalb nennen die Propheten häufig den Neumond mit dem Sabbat. [Jes. 1,13; Hos. 2,13 u. a.]
Sowohl Farren (junge Ochsen) als Widder und Lämmer wurden zum Brandopfer verwendet. Der Farre ist ein Bild der Kraft, der Widder ein Bild der Weihe und Hingebung, das Lamm ein Bild der Sanftmut und Leidenswilligkeit. All diese Eigenschaften sehen wir in Jesus, unserem großen Brandopfer, vereinigt. Wer hat so völlig seine Kraft Gott geweiht, wie Er? Das Gebot: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben aus deinem ganzen Herzen und aus deiner ganzen Kraft“, hat in Ihm eine völlige Erfüllung gefunden. Aber nun ist Jesus auch unser Vorbild. Zeigt es auch unser Leben, daß wir Gott lieben und dienen mit unserer ganzen Kraft? Beherzigen wir, was Röm. 12,1 steht: „Ich ermahne euch nun, Brüder (und Schwestern), durch die Erbarmungen Gottes, eure Leiber darzubringen als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Schlachtopfer, welches euer vernünftiger Gottesdienst ist!“ (Lies Röm. 6,12-14.) - Es ist kostbar, daß die Schrift uns Männer und Frauen vor Augen stellt, die Gott lebten und dienten mit ihrer ganzen Kraft. David war solch ein Mann. Als die Bundeslade in die Stadt Davids gebracht wurde, war seine Freude groß; „er tanzte mit aller Kraft vor dem Herrn“; mochte auch seine eigene Frau ihn verachten! [2. Sam. 6,12-16.] - Und mit all seiner Kraft hat er Schätze gesammelt und zubereitet für das Haus seines Gottes. [Lies 1. Chron. 29,1-5.13-18!] - Ist es nicht kostbar, wenn der Herr einer Maria das Zeugnis ausstellen kann: „Sie hat getan, was sie konnte!“? Oder, wenn von Hiskia gesagt wird: „Er tat, was gut und recht und wahr war vor dem Herrn, seinem Gott. Und in allem Werke, das er anfing im Dienste des Hauses Gottes und im Gesetz und im Gebet, um seinen Gott zu suchen, handelte er mit ganzem Herzen, und es gelang ihm!“? (Lies Mark. 14,3-8; 2. Chron. 31,20.21.) Ja, welch hohen Wert legt Gott auf dieses „mit ganzer Kraft“ - „mit ganzem Herzen“! Es gilt auch heute noch: „Des Herrn Augen durchlaufen die ganze Erde, um sich mächtig zu erweisen an denen, deren Herz ungeteilt auf Ihn gerichtet ist!“ O, wenn es nur mehr Gläubige von ganzer Kraft - von ungeteiltem Herzen gäbe! Die Welt wäre bald für Gott gewonnen! Verfluchte Halbherzigkeit - verfluchte Lauheit! „Verflucht sei, wer des Herrn Werk lässig treibt!“ (Jer. 48,10.)