BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1927
Februar 1927

Donnerstag, den 17. Februar 1927


4. Mose 28,1.2; 3. Mose 2,11-13

Von Sauerteig durfte keine Spur in einem Speisopfer sein; denn er ist in der Schrift immer ein Bild des Verderblichen, der Sünde - sei es auf praktischem oder auf religiösem Gebiet! (Vgl. Matth. 16,6.12; 1. Kor. 5,6-8; Gal. 5,9.) Da wir nun in dem Speisopfer ein Bild von dem Leben Jesu, unseres hochgelobten Heilandes, erblicken, so begreifen wir gut, daß der Sauerteig bei demselben aufs strengste verboten war. Denn in Ihm, dem Heiligen und Gerechten, war keine Spur von Sünde; Er war „ohne Fehl und ohne Flecken“. Er „kannte Sünde nicht“ und war „ohne Sünde“. [Vgl. Joh. 8,46; 1. Petr. 1,19; 2,22; 2. Kor. 5,21; 1. Joh. 3,5.] - Doch auch Honig durfte nicht mit dem Speisopfer auf den Altar kommen; er stellt das Anziehende, Liebliche in der menschlichen Natur dar. Dieses mag die Menschen erfreuen (Spr. 25,16), aber als Opfer für Gott und vor Ihm kann es nicht bestehen und gelten seit Adams Fall!

Nach Darbringung des Gedächtnisteiles für Gott kam das Speisopfer den Priestern zu. [Lies 3. Mos. 6,6-11.] Es ist das Vorrecht der Erlösten als Priester Gottes, den Herrn Jesus in Seinem kostbaren Erdenleben, wie die Evangelien Ihn uns zeigen, zu betrachten - Ihn mit Glaubensaugen anzuschauen und uns Seiner, unseres wunderbaren Heilandes, zu freuen! So erquickt sich der Apostel Paulus an seinem Herrn und Erlöser; deshalb war er so stark und so glücklich! (Lies Gal. 2,20; Phil. 3,8-10.) - Ja, unsere Seele darf sich an Ihm, dem „wahrhaftigen Brot aus dem Himmel“, sättigen. Er spricht: „Ich bin das Brot des Lebens; wer zu Mir kommt, den wird nicht hungern; und wer an Mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten!“ Wir dürfen es lernen, „von Ihm zu leben“, so wie Er hier auf Erden „vom Vater lebte“, d. h. von der innigen Gemeinschaft mit dem Vater, von der Freude am Vater: „Gleichwie der lebendige Vater Mich gesandt hat und Ich lebe vom Vater, so auch, wer Mich isset (d. h. wer immer wieder etwas von Mir in sein Herz aufnimmt), der wird auch von Mir leben!“ - Aber das Speisopfer war „ein Hochheiliges“; nur „an heiliger Stätte“, d. h. im Vorhof der Stiftshütte, durften die Priester es essen. - Jeder wahre Gläubige ist ein Priester durch die Gnade Gottes. Wenn er jedoch seine hohe Berufung nicht erkennt und nicht würdig derselben wandelt, so wird seine Seele sich nicht wahrhaft an Jesus, dem herrlichen Speisopfer, erquicken können. Und doch ist dies jedes Erlösten „für ewig bestimmtes, kostbares Teil!“ (Joh. 6,32.50.51.57.58.) Praktische Heiligung, wirkliches Gelöstsein von Welt und Sünde, ist jedoch unbedingt erforderlich. - Weißt du, lieber Bruder, liebe Schwester, was es heißt, sich an Jesus freuen, in Seiner Gemeinschaft stehen, von Ihm leben und zehren - Seine Kraft in unserer Schwachheit erfahren? - Ach, wie gesättigt, wie völlig befriedigt und glücklich könnten alle Gläubigen hier auf Erden schon sein, wenn sie an Jesus genug hätten! Aber gar mancher steht mit seinem Herzen und Wandel nicht „an heiliger Stätte“ - nicht im Licht und in der Gegenwart Gottes!

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