BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1926
Juli 1926

Donnerstag, den 22. Juli 1926


4. Mose 21,1-3

Bei Horma hatten achtunddreißig Jahre früher die Israeliten im Ungehorsam einen Einbruch in das Land Kanaan versucht, der natürlich gänzlich mißglückte. „Die Amalekiter und Kananiter jenes Gebirges kamen herab und schlugen und zersprengten sie bis Horma.“ (4. Mos. 14,40-45.) Da nun das neue Geschlecht Israel wieder an die Grenze des Königs von Arad kam (der das SüdIand von Palästina bewohnte, also nördlich von dem Wüstenzug der Israeliten sich befand), kam dieser feindliche König Israel zuvor, stritt wider es und führte Gefangene von ihm weg. Eine Niederlage ist für das Volk Gottes (wie auch für den einzelnen Gläubigen) stets tief demütigend! (Lies 1. Sam. 4,3a; 5. Mos. 29,24-26; Ps. 74,1.) Israel wurde dadurch ins Gebet und Flehen getrieben und tat in seiner Not das Gelübde, wenn Gott den Sieg schenken würde, die Städte des Kananiterkönigs zu verbannen; d. h. alle Bewohner mit dem Schwert zu töten und die Städte zu vernichten. (Vgl. Jos. 6,17.19.21.) - Gnädiglich erhörte der Herr dieses Flehen und schenkte Israel den Sieg. Und Israel erfüllte sein Gelübde. - Es ist kostbar, mit einem dankbaren Herzen dem Herrn die Ehre zu geben, wenn Er unser Flehen so herrlich erhört hat: „Bezahlen will ich meine Gelübde vor denen, die den Herrn fürchten - ja in der Gegenwart Seines ganzen Volkes! ... Ich will singen, Herr, von Deiner Stärke und jubelnd preisen Deine Güte; denn Du bist mir eine hohe Feste gewesen und eine Zuflucht am Tage meiner Bedrängnis.“

Es ist eine Gnade im Leben, wenn da, wo früher Niederlage war, jetzt Sieg vom Herrn geschenkt wurde - wenn der, welcher zuvor stahl, nun gewissenhaft mit fremdem Gut umgeht - mit seinen Händen arbeitet und Gutes wirkt, „daß er habe, um dem Dürftigen mitzuteilen“ - wenn die, welche früher soviel log, nun wahrhaftig ist, so daß man sich unbedingt auf ihr Wort verlassen kann - wenn diejenigen, welche den Stempel der Unreinheit und der fleischlichen Gebundenheit trugen, nun Sieg haben über die Sünde und die Glückseligkeit eines reinen Herzens kennen, das schon in dieser Zeit Gott schauen darf im Geiste! - Paulus rühmt im Namen aller wahren Überwinder: „Gott aber sei Dank, der uns allezeit Sieg gibt in Christo!“ (Lies Ps. 84,6.7 [Luther 84,7.8]; 118,15; 1. Kor. 15,57.58.) Es liegt viel Bedeutung in der Tatsache, daß jener Ort erst Horma (d. h. Vernichtung, Bann) hieß wegen der Niederlage, welche die ungehorsamen Israeliten von den Kananitern erlitten, nun aber die Sache sich wendete und der Ort jetzt seinen Namen trug wegen der vernichtenden Niederlage, welche Israel den Kananitern beibrachte! „Israel verbannte die Kananiter und ihre Städte.“ (Völlig ausgenützt hat Israel diesen Sieg dann noch unter Josua, als sie das ganze Land einnahmen! Vgl. Jos. 12,7.8.14.) Ja, „man singt mit Freuden vom Sieg in den Hütten der Gerechten!“ Was für ein Lied tönt heute in deinem Hause - in deinem Herzen, lieber Mitgläubiger; ein Siegeslied oder ein Klagelied?

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