BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1926
März 1926

Montag, den 1. März 1926


Maleachi 2,10-14; 1. Thessalonicher 4,1-8

In diesem Abschnitt rügt der Prophet die damals häufigen, aber von Gott so streng verbotenen Ehen von Israeliten mit Heidinnen (V. 10-12), sowie die damit zusammenhängende Leichtfertigkeit in der Auflösung rechtmäßiger Ehen. (V. 13-16.) Gott ist der Vater und Schöpfer Israels. (2. Mos. 19,4-6.) Während die Israeliten Gott gegenüber Kindesstellung hatten, war eine Heidin „die Tochter eines fremden Gottes“. Heiratete ein Israelit eine solche, so war das ein Greuel in Gottes Augen [5. Mos. 7,3] - eine Entweihung des Heiligtums, d. h. der Gegenwart Jehovas in Israels Mitte. Wie furchtbar sieht es heute betreffs leichtfertiger Eheschließungen und leichtfertiger Ehescheidungen aus! Und weil es - selbst im Volke Gottes - im Eheleben und überhaupt auf sittlichem Gebiet durchweg so schmutzig und faul steht, darum so wenig weltüberwindende Kraft unseres Christentums! Wo gilt denn in Wirklichkeit das Wort noch: „Die Ehe sei geehrt in allem und das Bett unbefleckt!“? Oder das andere: „Die aber, welche Christi sind, haben das Fleisch gekreuzigt samt den Leidenschaften und Lüsten!“? (Lies Ps. 128.) - Gott droht denen, die so freventlich diese klaren Gebote übertreten, Ausrottung aus Seinem Volke an. Ebenso heißt es für uns: „Wenn ihr nach dem Fleische lebet, so werdet ihr sterben!“ - Mit solchen Sünden befleckt sein und dem Herrn mit Opfern des Gebets und der Scheinfrömmigkeit nahen - welch ein Frevel!

V. 13: Ähnlich der betrübten Hannah (1. Sam. 1,9-16) kamen die verstoßenen Gattinnen ins Heiligtum und schütteten unter Seufzen und Tränen dem Herrn ihr bekümmertes Herz aus. (Vgl. Pred. 4,1.) Die Härte und Schlechtigkeit der Männer war schuld hieran. Wie sollte Gott nun diese letzteren und ihre Opfergaben wohlgefällig annehmen? - Doch es ist ja auch heute so, daß gerade diejenigen, welche viel Sünde und große Härte auf dem Gewissen haben, so verstockt sind, daß sie sich ganz unschuldig stellen können. Sie fragen: „Warum?“ - So stellte sich einst Kain unschuldig, als Gott ihn fragte: „Wo ist dein Bruder Abel?“ Gott aber wußte ihm zu antworten: „Das Blut deines Bruders schreit zu Mir!“ Auch die stummen Seufzer und Tränen der zerbrochenen Frauenherzen schrien vom Altar zu Jehova empor. [Vgl. Ps. 10,14-18.] - Er war Zeuge gewesen, als der heilige Ehebund geschlossen wurde - Er war auch Zeuge, als derselbe wider Sein Gebot wieder gelöst wurde! [Vgl. Spr. 2,17.] - O, daß es auch heute bedacht würde, „daß der Herr Rächer ist über dies alles!“ - V. 15a ist schwer verständlich. Manche Ausleger meinen, die Juden hätten sich bei ihren leichtfertigen Ehescheidungen auf Abraham berufen, der doch ein großes Maß des Geistes Gottes gehabt habe und welcher, um den verheißenen „Samen“ zu erlangen, die ägyptische Sklavin Hagar zur Nebenfrau nahm, hernach aber sie verstieß. - Haben wir hier nicht vielleicht eher einen Hinweis auf die wunderbare Erschaffung des Weibes? (1. Mos. 2,18-24.) Hat Gott nicht das Weib erschaffen und ihr von demselben Geist gegeben, den Er Adam einhauchte? (1. Mos. 2,7.) Und war nicht der Zweck der Erschaffung des Weibes, daß sie dem Manne eine Gehilfin sein und mit ihm einen heiligen „Samen“ fortpflanzen sollte? Schon Eva rief aus, als sie ihren ersten Sohn gebar: „Ich habe einen Mann erworben mit dem Herrn!“ und gab damit der Hoffnung Ausdruck, derselbe werde der verheißene göttliche „Same“ sein, welcher der Schlange den Kopf zermalmen - also den gefallenen Menschen die Erlösung von der Sünde bringen sollte! Welch ein Frevel also für einen Israeliten, auch nur den Gedanken einer Scheidung in seinem Geiste aufkommen zu lassen - sich trennen zu wollen von der ihm von Gott geschenkten Gattin - untreu zu werden der Gefährtin, die Freud und Leid mit ihm geteilt hatte und von Jugend auf von ihm geliebt worden war! Das wäre eine Gewalttat, die einen unauslöschlichen Makel auf sein Leben gebracht hätte! - Jehova spricht: „Ich hasse Entlassung!“

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