BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1925
Mai 1925

Mittwoch, den 20. Mai 1925


Sacharja 13,5.6; 2. Petrus 2,1-21

Eine schwierige Stelle. Viele Bibelleser beziehen dieselbe auf den Herrn Jesus, der Sich freiwillig zum Diener („gekaufter Sklave“) für andere gemacht hat, und der wie der sieben Jahre im Dienst gewesene israelitische Knecht (5. Mos. 15,16.17) Malzeichen an sich trägt, welche seine Liebe bekunden, mit der Er diejenigen liebt, für die Er Sich verwunden ließ! - Doch ist diese Deutung besonders im Blick auf den fünften Vers gesucht und nicht sehr einleuchtend! Denn Jesus war doch ein Prophet, der Prophet aller Propheten! [5. Mos. 18,15-19.] - Die meisten Ausleger bringen diese Verse in Zusammenhang mit dem Vorhergehenden und beziehen sie auf die falschen Propheten. Der zur Absage an seinen bisherigen Beruf Gebrachte will es gar nicht mehr Wort haben, daß er ein Prophet war; lieber will er als Knecht gelten und dienen im landwirtschaftlichen Beruf. Und wenn man auf die Wundenmale in seinen Händen hinweist, wie die falschen Propheten sie sich im Dienst der Götzen oder bösen Geister selbst beibrachten (1. Kön. 18,28), so wird er sich derselben schämen und vorgeben, daß dieselben herrühren von Schlägen, welche er von seinen Angehörigen empfangen habe - sei es eben wegen seines früheren falschen Prophetentums oder wegen Streitsachen. Auch diese Deutung befriedigt nicht und unwillkürlich denkt man bei dem sechsten Vers doch wieder an den Herrn Jesus!

Zeigte Er nicht als der Auferstandene Seine durchbohrten Hände dem Thomas? Waren das nicht die Wunden, mit denen Er geschlagen worden im Hause Israel? Und wenn auch das ungläubige Israel, das Ihn verwarf, Ihn nicht liebte - waren nicht viele da in Israel, welche Ihn aus aufrichtigem Herzen liebten - solche Israeliten, wie Nathanael, in welchen kein Falsch war? O wie reden auch zu unseren Herzen diese Wundenmale in Seinen Händen - in den Händen, welche nur wohlgetan, nur gesegnet haben und welche sich schließlich ans Kreuz nageln ließen, um sich rettend nach einer verlorenen Welt auszustrecken. Am Kreuze erhöht, wollte Er alle zu Sich ziehen! (Joh. 12,32.) Ja, in Psalm 22 werden Jesus Selbst die Worte in den Mund gelegt: „Sie haben Meine Hände und Meine Füße durchgraben“. Und heute noch ruft Er mit ausgebreiteten Armen: „Kommet her alle, die ihr mühselig und beladen seid; Ich will euch erquicken!“ und zeigt uns Seine große Liebe, die sich an unserer Stelle verwunden, strafen ließ: „Hieran haben wir die Liebe erkannt, daß Er für uns Sein Leben dargelegt hat!“ - Muß nicht jeder von uns persönlich einsehen und zugestehen: „Meine Sünden haben den Herrn Jesus ans Kreuz gebracht - haben Ihm, dem Heiligen und Gerechten, so tiefe Wunden geschlagen, daß Er klagend ausrufen mußte: ‚Mein Gott, Mein Gott, warum hast Du Mich verlassen?‘“

Ich, ich und meine Sünden,
Die sich wie Körnlein finden
Des Sandes an dem Meer,
Die haben Dir erreget
Das Elend, das Dich schläget,
Und Deiner Marter großes Heer!

Wohl jeder Seele, die nun auch volle Versöhnung und Vergebung, Frieden und Heilsfreude durch Christi vollbrachtes Erlösungswerk gefunden hat - die lobpreisend einstimmen kann in das Zeugnis: „In Ihm, dem Geliebten, haben wir Vergebung der Sünden entsprechend dem Reichtum Seiner Gnade!“ Herr Jesu, laß mich nie vergessen, was es Dich gekostet hat, mich zu erlösen - laß mich Dir danken mit meinem Leben! (Lies 1. Petr. 2,21-25.)

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