BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1922
Dezember 1922

Montag, den 4. Dezember 1922


Psalm 130,8; Hesekiel 36,25-27

Die Erlösung von der Macht der Sünde. Dieser Punkt macht den Kindern Gottes mehr zu schaffen als der gestern besprochene. Und doch, wie sehnlich verlangt jeden aufrichtigen Gläubigen nach praktischer Befreiung von der Sünde, so daß er sie nicht mehr tut! Laßt uns auch da glaubend annehmen, was die Heilige Schrift sagt! Jesus hat uns freigemacht von der Knechtschaft der Ungerechtigkeit: „Freigemacht aber von der Sünde, seid ihr Sklaven der Gerechtigkeit geworden! … Jetzt aber, von der Sünde freigemacht und Gottes Sklaven geworden, habt ihr eure Frucht zur Heiligkeit, als das Ende aber ewiges Leben!“ (Röm. 6,18.22.) Du darfst dir sagen: Ich muß nicht mehr die Sünde tun - ich brauche meinem alten Menschen nicht mehr zu folgen! Ich darf und kann Gott gehorchen. Jesus wohnt in mir, und Er will auch Gestalt in mir gewinnen und Seine Tugenden aus mir hervorstrahlen lassen: Liebe, Freundlichkeit, Gütigkeit, Sanftmut, volle Wahrhaftigkeit, Milde, Demut, Freigebigkeit, Treue, Fleiß und wie die Tugenden alle heißen mögen. Der Heilige Geist, welcher mir gegeben ist, wirkt auch in mir und bildet mich nach Jesu Bild: „Wir alle aber, mit aufgedecktem (d. i. freimütigem) Angesicht die Herrlichkeit des Herrn anschauend, werden verwandelt in dasselbe Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit als durch den Herrn, den Geist!“ (Lies Kol. 3,9-17.)

Blicke ich auf mich und meine Kraftlosigkeit, meine Mängel, dann werde ich allerdings niemals ein Überwinder werden. Schaue und vertraue ich aber auf Ihn, der mich liebt und bewahrt, so habe ich Sieg! Unser Glaube, d. h. unser Vertrauen auf Ihn, ist der Sieg, der die Welt und alle Schwierigkeiten, Versuchungen, Leiden und Schwächen überwindet! Allerdings muß ich meinen Willen völlig hergegeben haben und denselben immer neu Ihm ausliefern zu ungeteiltem Leben für Ihn! Wer seinen Willen oder die Liebe zu irgend einer Sünde noch teilweise für sich behält, der kann auf ein Überwinderleben nicht hoffen. - Kommt bei wirklicher Herzenshingabe doch noch einmal eine Niederlage vor, so liegt es daran, daß ich in solchem Augenblick nicht nahe genug bei Jesus war, nicht genug wachend und betend war, nicht einfältig genug Ihm vertraut und gehorcht habe. Aber nur nicht am Boden liegen bleiben - nur nicht den Mut zu einem Siegesleben und die Hoffnung auf ein solches aufgeben! „Der Gerechte fällt siebenmal und steht wieder auf!“ Damit soll nicht gesagt sein, daß das normale Christenleben ein stetes Fallen und Aufstehen sein soll, o nein! Nur soll ein einzelner Rückfall uns nicht mutlos machen. Wir sollen uns ernstlich und gründlich beugen, schämen, reinigen - dann aber mutig und eifrig den Weg der praktischen Heiligung für Gott fortsetzen. Der Herr gibt stets größere Gnade, wenn wir sie begehren und nehmen. Jesus hat Selbst „unsere Sünden an Seinem Leibe auf das Holz getragen, auf daß wir, den Sünden abgestorben, der Gerechtigkeit leben. Durch Seine Wunden seid ihr heil!“

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