BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1922
November 1922

Donnerstag, den 23. November 1922


Psalm 130,4

„Bei Dir ist die Vergebung - bei Dir steht das Vergeben!“ O, was bedeutet diese Botschaft, diese Erkenntnis für ein wegen seiner Sünde zitterndes und bebendes Menschenherz. Vergebung - Vergebung bei Gott! Wir haben einen Gott, der imstande und bereit ist, Sünde zu vergeben, Schuld auszulöschen, Gnade walten zu lassen, ewiges Heil zu schenken! „Lobe den Herrn, meine Seele, … der dir alle deine Sünde vergibt und heilet alle deine Gebrechen - der dein Leben vom Verderben erlöset, der dich krönet mit Gnade und Barmherzigkeit!“ (Lies Jes. 55,6-13; Jer. 31,34.)

Diese Vergebung, dies gnädige Leuchten des Angesichtes Gottes, fesselt die Seele an Gott mit einer Furcht, die von hoher sittlicher Schönheit und von großem Wert ist. Es ist die Furcht, auch nur um einen Blick Seiner Liebe, um eines Seiner Gnadenworte zu kommen! Es ist die Furcht, durch eine tückische Strömung der weltlichen Dinge aus dem Himmel der bewußten Gemeinschaft des Herrn fortgerissen zu werden - Furcht, in geistlichen Schlaf zu versinken - Furcht, irgend einem Irrtum anheimzufallen - Furcht, das liebende Herz unseres Gottes zu betrüben! - So haben wir denn die köstliche Pflicht, immer neu aus diesem Born der uns zuströmenden göttlichen Gnade mit vollen Zügen zu trinken. Dieser Gnade voll sein heißt mit Reinheit, Inbrunst und Glauben erfüllt werden! Unsere sündlichen Neigungen und Regungen müssen ihre Drachenhäupter verstecken und durch die Ritzen und Spalten verschwinden, wenn wir stets neu und kindlich die uns widerfahrene Erlösungs- und Vergebungsgnade rühmen und uns ihrer würdig zu zeigen suchen! - John Bunyan sagt in seiner „Pilgerreise zur seligen Ewigkeit“: „Als ich darüber nachsann, wie ich den Herrn lieben und wie ich Ihm meine Dankbarkeit für Seine große Liebe bezeigen könnte, da kam mir das Wort in den Sinn: ‚Bei dir ist die Vergebung, damit man Dich fürchte!‘ Das waren trostreiche Worte für mich. Es wurde mir klar, daß Liebe und Ehrfurcht gegen Gott zusammengehen sollen und ich verstand aus diesen Worten, daß der große Gott auf die dankbare Gegenliebe Seiner armen Geschöpfe gar hohen Wert legt! Ihrer herzinnigen Verehrung will Er durchaus nicht entbehren. Er vergibt ihnen ihre Verschuldungen und begnadigt sie, weil Er für Sein liebendes Herz solche sucht, an denen Er den ganzen Reichtum Seiner Barmherzigkeit entfalten kann - die Ihn aber auch voll Dank und Hingebung ehren und anbeten!“ (Lies Joh. 4,23.24.)

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