Montag, den 25. September 1922
Psalm 129,1-8
Während die zwei vorhergehenden Stufenlieder ein froher Ausblick auf die Segnungen des Tausendjährigen Reiches sind, schauen die aus der Gefangenschaft heimkehrenden Israeliten in diesem Liede zurück auf ihre Leiden in Babylon - ja, auf die Leiden der ganzen Nation von Jugend an. Von seiner Jugend auf - von den ersten Anfängen seiner Geschichte an ist Israel bedrängt worden. Leiden und Nöte sind das Erbstück des Volkes Gottes auf Erden und gleichzeitig sein Ehrenzeichen: „Wir müssen durch viel Trübsal in das Reich Gottes eingehen! Wir rühmen uns der Trübsal!“ Nie würden wir die Herrlichkeit, die Liebe und die Macht unseres Gottes so kennen lernen, wenn unser Weg nicht ein Glaubens- und Leidensweg wäre. Und er führt zu endgültigem Sieg, zu ewigem Leben, während die Blütezeit der Feinde Gottes von gar kurzer Dauer und ihr endgültiges Los Beschämung und Untergang ist. Das lehrt uns die ganze Heilige Schrift; das zeigt uns die Geschichte und die Erfahrung; das wird der endgültige Ausgang alles Weltgeschehens erweisen! (Lies Ps. 1; Jer. 17,5-10; 1. Joh. 2,15-17.)