BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1922
März 1922

Sonntag, den 19. März 1922


Psalm 126,1-3

Wie manche wunderbare und herrliche Befreiung Gottes haben wir schon erlebt! Aus wie manchem „Gefängnis“ des Leidens und der Angst hat der Herr uns schon mit starker Hand herausgeführt. Da waren wir auch „wie die Träumenden“! Wir konnten kaum glauben, daß es Wirklichkeit sei - wie der Herr unser heißes, oft jahrelanges Seufzen und Flehen erhört - unsere schwere Bedrängnis gewendet hatte!*) Als Petrus in der Nacht durch einen Engel aus dem Gefängnis befreit wurde, da war auch ihm zumute, als träume er: „Er ging hinaus und folgte ihm und wußte nicht, ob es Wirklichkeit sei, was geschah; er meinte, ein Gesicht zu sehen!“ (Lies Apgesch. 12,1-17.) - Als einst dem alten Erzvater Jakob berichtet ward: „Joseph ist noch am Leben und er ist Herr über ganz Ägyptenland!“ da ward er ganz starr und konnte es nicht fassen. Erst als sie ihm alle Worte Josephs erzählten und er die Wagen erblickte, die Joseph gesandt hatte, um ihn und sein ganzes Haus nach Ägypten zu führen, da kam wieder Leben in ihn - da warʼs, als ob er von einem Traum erwachte und er rief aus: „Ich habe genug, mein Sohn Joseph lebt noch! Ich will hin und ihn sehen, ehe ich sterbe!“ (Lies 1. Mos. 45,25-28.) - Und ging es den Jüngern und Jüngerinnen nach der Auferstehung des Herrn Jesu nicht ähnlich? Warum sagten die Frauen, die den Auferstandenen gesehen hatten, zunächst niemand etwas? Warum zweifelten etliche der Jünger noch, als Jesus Selbst vor ihnen stand? Ach, sie fürchteten offenbar, das Große sei zu herrlich, um wahr zu sein - es möchte nur eine „Erscheinung“ oder ein Traum sein! Erst als sie ganz zur Wirklichkeit der herrlichen Tatsache erwachten: „Der Herr ist wahrhaftig auferstanden!“, konnten sie dieselbe auch anderen verkünden. (Vgl. Mark. 16,8-11; Matth. 28,16-20.)

*) Von Hiob heißt es: „Jehova wendete die Gefangenschaft (d. h. die Trübsal, das Leiden) Hiobs; Jehova mehrte alles, was Hiob gehabt hatte, um das Doppelte! … Jehova segnete sein Ende (d. h. die letzte Zeit seines Lebens - die Zeit nach der schweren Läuterung) mehr als seinen Anfang!“ - Wer unzerbrochen und ungeläutert aus einer Drangsal herauskommt, der kann hernach auch nicht danken und jubeln - der ist hinterher finsterer, härter, ärmer denn zuvor! (Lies 2. Kor. 4,16-18; Hebr. 12,1-17.)

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