BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

(www.wol-blz.net)

Suchen nach:
Startseite -- Jahrgänge -- 1921 -- 24. Mai 1921
Diese BLZ Andacht: -- IM ORIGINAL -- Erweitert?

Voriger Tag -- Nächster Tag

JAHRGANG 1921
Mai 1921

Dienstag, den 24. Mai 1921


Psalm 121,5

Noch einmal - damit ich es auch ganz zu Herzen fasse - wird mir versichert: „Der Herr ist dein Hüter!“ Welche über alles vornehme Leib- und Seelenwache habe ich! In dem Worte „hüten“ liegt eine reiche Bedeutung: Er hütet mich, wie ein reicher Mann seine Schätze verwahrt, wie ein Feldherr mit seiner Besatzung die Stadt bewacht, wie die königliche Leibwache das Haupt ihres Fürsten schirmt, wie eine Mutter ihr Kindlein hütet! - Wohl dem Pilger, der diesen Psalm als königlichen Geleitsbrief nimmt; er mag den ganzen Weg zur himmlischen Stadt ohne Furcht wandeln! Selbst im Tal des Todesschattens fürchte ich kein Übel - denn Du, Herr, bist bei mir! - Die Namen Gottes sind ihrer Kraft nach Verheißungen. Heißt der Herr „die Sonne“, dann wird Er mich ganz gewiß erwärmen, beleben, erquicken - heißt Er ein Schatten, dann wird Er mich in der Hitze des Kampfes und der Arbeit schirmen, laben, decken! Und wenn es nun gar heißt: „Der Herr ist dein Schatten!“ so liegt darin auch noch die Zusicherung der Unzertrennlichkeit! Mein Schatten ist einfach nicht von mir zu trennen! Wohin ich mich wende, er begleitet mich. So wird mir die erquickende, schirmende Nähe meines Herrn für die ganze Zeit meiner Erdenreise zugesagt!

Du bist bei uns mit Deinem Geist,
O sel’ge, heil’ge Nähe!
Die so lebendig sich erweist,
Als ob Dich Selbst man sähe.
Bist unser Licht im dunklen Tal,
Erquickst durch Deiner Liebe Strahl,
Bist Seelentrank und Speise -
Stehst uns mit Rat und Tat zur Seit’
Und gibst uns Selber das Geleit
Auf unsrer Pilgerreise!

www.WoL-BLZ.net

Zuletzt geändert am 22.01.2022 11:09 Uhr | powered by PmWiki (pmwiki-2.3.3)