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JAHRGANG 1917
Juli 1917

Montag, den 30. Juli 1917


Psalm 108,9b (Luther 108,10b)

Das Werfen des Schuhes auf ein Landesgebiet war in Israel das Zeichen der Besitzergreifung (das Ausziehen des Schuhes das Zeichen der Rechtsentsagung Ruth 4,7); in jedem Fall ist der Schuh das Symbol des rechtlichen Besitzes. Der HERR hatte David versprochen: „Ich werde alle deine Feinde demütigen.“ (1. Chron. 17,10.) Und obwohl in der Tat der volle Sieg noch nicht errungen war, so ist der König im Vertrauen auf den HERRN der Oberherrschaft über das starke, stolze Edom*) schon völlig gewiß! - Und ebenso jauchzt er glaubensvoll über den dritten Feind, die kriegerischen Philister.**) Bereits als Jüngling hatte er ja ihren mächtigen Anführer, den Riesen Goliath, besiegt; aber immer wieder bedrängten sie Israel, bis es David mit Gottes mächtiger Hilfe nunmehr gelang, auch diesen Feind endgültig zu unterjochen. - Wie herrlich Davids hier ausgesprochene Glaubens- und Siegeszuversicht in Erfüllung ging, das lesen wir in 2. Sam. 8,1.2; 13.14; 2. Kön. 14,7; Psalm 60, Überschrift. (Luther 60,2.) - Können wir für unser inneres Leben nicht viel von diesem Glauben und dieser Siegesgewißheit lernen? Es gibt keine Sünde, keinen Charakterfehler, keine Sorge oder Schwierigkeit, keine Versuchung oder Drohung des Feindes, über die wir nicht im Vertrauen auf unseren herrlichen HERRN Sieger werden können. Andererseits gibt es auch keine innere Segnung, in deren Besitz wir nicht durch den Glauben gelangen könnten! Bei der Eroberung Kanaans sprach Gott einst zu Seinem Volke: „Jeder Ort, auf den eure Fußsohle treten wird, euch habe Ich ihn gegeben!“ - So stehen uns all die reichen geistlichen Güter und Segnungen des Reiches Gottes offen; wir haben nur im Glauben unser gottgeschenktes Besitzrecht darauf geltend zu machen und das zu nehmen im Glauben, was die Gnade Gottes uns in Christo bereitet hat.

*) Die Edomiter, Nachkommen Esaus, deren Gebiet im Süden von Judäa lag, waren ein starkes, kriegerisches Volk, das stets mit Neid und Argwohn gegen Israel erfüllt war. Wie die Moabiter, so wurden auch die Edomiter furchtsam, als Jehova Sein Volk aus Ägypten erlöste. (2. Mose 15,15.) Als aber Israel später um friedlichen Durchzug durch das Gebiet Edoms bat, stellte sich dieses feindlich und ließ es nicht durch. (4. Mose 20,14-21.) - Nachdem die Edomiter schon durch Saul eine Niederlage erlitten hatten, beteiligten sie sich hernach an dem großen Bündnis der Syrer mit den Ammonitern gegen David, wurden aber samt ihren Verbündeten völlig von ihm geschlagen und unterjocht, wie er es in diesem Psalm glaubend von Gott erwartet. (2. Sam. 8,13.14.)

**) Die Philister waren ein altes, wahrscheinlich aus Arabien über Ägypten eingewandertes ansehnliches Volk, das sich an der Küste des Mittelmeeres im Südwesten des Landes Juda festgesetzt hatte. Schon die Erzväter waren mit den Philistern in Berührung gekommen. (1. Mose 20; 21,22-34; 26.) Als Israel aus Ägypten zog, umging es auf Befehl Jehovas das Land der Philister, da es ihnen nicht gewachsen war. (2. Mose 13,17.18.) Im Lande Kanaan wurde Gottes Bundesvolk von diesen Nachbarn immer wieder bedroht und bedrängt, wenn es Jehova untreu war. Die Richter Schamgar und Simson (Richt. 3,31; 13 u. 15) besiegten wohl zeitweise die Philister, und in den Tagen Samuels erlitten diese eine ihrer schwersten Niederlagen; doch war ihre Kraft immer noch nicht gebrochen. David, der schon als Jüngling im Zweikampf ihren Nationalhelden Goliath überwand und tötete, und manchen Sieg über die Philister erfocht, hat sie hernach als König in der Kraft des HERRN endlich wirklich unterjocht, so daß er dauernd die Oberhand über sie behielt. Diesen endgültigen Sieg sieht und nimmt er in unserem Psalm im Glauben voraus!

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