BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1917
Mai 1917

Dienstag, den 29. Mai 1917


Psalm 106,37-42

Trotz Gottes strengsten Verbotes hat Israel sich zu den verschiedensten Zeiten seiner Geschichte so weit vom Götzentaumel hinreißen lassen, daß es in blinder Opferwut die eigenen Kinder hinmarterte und das Land durch deren unschuldiges Blut entweihte, wie es die Kanaaniter vor ihnen getan.*) (Vergl. 3. Mose 18,21; 20,1-3; 2. Kön. 17,17; Jer. 32,35; Hes. 20,31.) Wer mag sagen, wohin der Abfall vom lebendigen Gott führt? Die Sünde macht den Menschen nicht nur gottlos, sondern unmenschlich - sie erniedrigt ihn weit unter das Tier! Das ist auch mitten in der Christenheit der Fall. Ach, der natürliche Mensch trägt weit lieber das grausame Joch Satans als die sanfte und leichte Last Christi! - Es denke aber niemand, mit seinen Sünden der strafenden Gerechtigkeit Gottes zu entrinnen; ahmte Israel die Greuel der Kanaaniter nach, so verhängte Gott auch dasselbe Gericht über sie, wie über jene - ja noch ein weit schwereres. Voll Abscheu und glühenden Zornes mußte Er Sein Angesicht von Seinem so sehr geliebten Volke abwenden und es den Händen seiner Feinde preisgeben. Hatten sie heidnische Greuel geübt, so sollten sie auch unter die Heiden geknechtet werden. (Man verfolge ihre Geschichte im Buch der Richter, in den Büchern Samuels, der Könige und der Chronika!) - Womit man sündigt, damit wird man gestraft! Nach diesem erschütternd ernsten Grundsatz richtet Gott heute noch vielfach Sein Strafverfahren ein - auch gegenüber Seinem Volke! „Irret euch nicht, Gott läßt Seiner nicht spotten!“ wird den Gläubigen geschrieben, „denn was irgend ein Mensch säet, das wird er auch ernten. Denn wer für sein Fleisch säet, wird von dem Fleische Verderben ernten.“ (Gal. 6,7.8.)

*) Sowohl aus der Bibel wie aus der Weltgeschichte wissen wir, daß die meisten heidnischen Religionen Menschenopfer fordern. Selbst bei den gebildetsten Völkern, so bei den Athenern, Karthagen und Römern waren Menschenopfer gebräuchlich, und zwar nicht nur in dunklen Urzeiten, sondern auch in Glanzzeiten. Cäsar Augustus soll sie in Rom verboten haben, aber noch im vierten Jahrhundert weist die römische Geschichte Menschenopfer zu Ehren der Religion auf. Heute noch gibt es viele heidnische Religionen, welche dieselben in sich schließen. - Niemand anders als der Satan selbst, dieser Menschenmörder von Anbeginn, konnte solche Verzerrung des Gottesdienstes den Menschen ins Herz geben! - Legt es sich uns da nicht von neuem auf die Seele, wie brennend nötig die Ausbreitung der guten Gnadenbotschaft von der Erlösung in Christo Jesu unter den armen Heiden ist?

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