BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1917
April 1917

Sonntag, den 15. April 1917


Hosea 5,14.15

Wie ein mächtiger Löwe über seine Beute herfällt, sie zerreißt und davonträgt, so mußte Jehova in Seinem Grimm über das so schwer verschuldete und verhärtete Israel kommen und erst Ephraim, später auch Juda verderben. - Gottes Langmut ist bewundernswürdig angesichts der großen Ungerechtigkeit und Schuld der Menschen und auch Seines Volkes. Ist aber diese Langmut einmal zu Ende, so trifft Seine zürnende, strafende Gerechtigkeit mit um so furchtbarerer Wucht die Schuldigen, und dann gibt es kein Entrinnen, noch irgend einen Helfer: „Niemand ist, der aus Meiner Hand errettet!“ (5. Mose 32,39.) - Wie der Löwe sich nach einem Beutezug in seine Höhle zurückzieht, so würde der HERR Sich nach Vollstreckung Seines Strafgerichts von dem zerschmetterten, unter die Nationen zerstreuten Israel zurückziehen. Er überläßt dasselbe vollständig seinem traurigen Schicksal und wartet ab, ob es endlich einmal zur Erkenntnis seiner Schuld kommt.*) - Muß der HERR nicht heute mit vielen trotzigen, schuldbelasteten Menschenkindern ebenso handeln - manchmal sogar mit Seinen Kindern, wenn sie von ihrer Sünde und Verkehrtheit nicht lassen und auf Seine mahnende, warnende Stimme nicht hören wollen? - Doch wie wunderbar sind Gottes Zukunftsabsichten für Sein altes Bundesvolk! Es wird der Augenblick kommen, auf welchen Gott wartet, „da sie ihre Schuld büßen“, d. h. da sie in den über sie ausgeschütteten Zornesergüssen die gerechte Strafe für alle ihre Missetaten erkennen, sich demütig darunter beugen und durch dieselben läutern lassen. Ja dann, in ihrer großen Bedrängnis, werden sie den HERRN „eifrig suchen“, und Er wird Sich von ihnen finden lassen.**) (Lies Jer. 29,11-14.)

*) Jetzt noch steht das über die ganze Welt zerstreute Volk Israel unter dem Zorn Jehovas. Von den zehn Stämmen weiß man heute überhaupt nichts; sie sind durch völlige Vermischung mit den Nationen untergegangen. Doch die Bibel sagt uns, daß Gott sie aus dem Völkermeer wieder herausheben, in tiefer Buße läutern und in ihr Land zurückführen wird. Die Stämme Juda und Benjamin, deren größter Teil nach 70 Jahren aus der babylonischen Gefangenschaft (606-536 v. Chr.) nach Palästina zurückkehrte, haben später die allergrößte Schuld auf sich geladen, als sie den Herrn Jesum, ihren Messias, der in rettender Gnade unter ihnen erschien, ans Kreuz brachten. Seither ist der Zorn Gottes völlig über sie gekommen. Doch auch für sie, die jetzt überall zerstreuten Juden, kommt der Augenblick ihrer Rückkehr in ihr Land, sowie ihrer endgültigen, tiefen Buße, Bekehrung und überreichen Segnung in Christo, von der ja auch unser Prophet, wie alle übrigen, so Herrliches weissagt.
**) Natürlich war zur Zeit der Gefangenschaft oder zu irgend einer späteren Zeit und ist bis auf den heutigen Tag für jeden einzelnen Israeliten die Möglichkeit da, in persönlicher Buße zum HERRN umzukehren und Sein Angesicht, Seine Gnade zu suchen. Und jedem einzelnen Herzen, das sich in wahrer Reue über seine Schuld vor Ihm beugte, wird sich der HERR begnadigend und vergebend zugeneigt haben, wie Er es heute noch tut. (Bekehrt sich heute, solange die Gemeinde noch auf Erden ist, ein Israelit, indem er sich vor Christo, dem alleinigen Mittler und Versöhner, beugt und in Seinem Blute Tilgung der Schuld sucht, so findet er, wie jeder andere bußfertige Sünder, Annahme bei Gott und wird der Gemeinde des HERRN hinzugetan.) Doch als Volk ist Israel bis heute noch nicht zum HERRN umgekehrt, obwohl jetzt die Zeit nicht mehr ferne sein mag, da es geschieht!

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