Mittwoch, den 27. September 1916
Psalm 99,1-4
Die Größe und Furchtbarkeit, mit welcher unser Gott, wenn Seine Stunde gekommen ist, eingreifen und Seiner Macht und Gerechtigkeit auf dieser abtrünnigen Erde Geltung verschaffen wird, wirft ein um so helleres Licht auf Seine, in der Jetztzeit betätigte, fast unbegreifliche Langmut gegenüber denen, die Seinem Wort und Evangelium nicht gehorchen. Er könnte ja diese, die mit Recht als Seine Feinde und Widersacher bezeichnet werden, durch einen Hauch Seines Mundes vertilgen. Warum tut Er es noch nicht? Weil Er „Liebe ist“ und „nicht will, daß irgendwelche verloren gehen, sondern daß alle zur Buße kommen!“ Weißt du, ungerettetes Menschenkind, daß es die größte Gnade ist, wenn Gott dir „die Buße zum Leben“ schenkt (Apgesch. 11,18), - wenn Er durch Sein Wort und Seinen Geist dich dahin führt, daß du deine Schuld und Erlösungsbedürftigkeit einsiehst und in wahrer Reue und Abkehr vom Eitlen und Sündigen dich vor Christo, dem Heiland der Welt, beugst? - Auf diese Weise allein kannst du Seinem „großen und furchtbaren Namen danken“ und huldigen, in welchem jetzt noch ewiges Leben, Begnadigung und Vergebung für jeden bußfertigen Sünder zu finden ist. Doch bedenke: „Heilig ist Er!“ Er kann deine Sünde nicht übersehen oder übergehen - Er kann sie nur vergeben, wenn du mit einem offenen Geständnis und wahrem Heilsverlangen Ihm im Glauben nahst! Dann kann Er auch zu dir sprechen: „Ich, Ich bin es, der deine Übertretungen tilgt um Meinetwillen, und deiner Sünden will Ich nicht mehr gedenken!“ - Er ist „der König, der das Recht liebt“; das wird Er bald dem Weltall beweisen, indem Er auf dieser Erde, auf der jetzt „die Ungerechtigkeit überhand nimmt“ (Matth. 24,12), „die Geradheit feststellen“ und Recht und Gerechtigkeit üben wird in Macht!