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4. Mose 23,8-10
8 Wie soll ich fluchen, dem Gott nicht flucht? Wie soll ich schelten, den der HERR nicht schilt? 9 Denn von der Höhe der Felsen sehe ich ihn wohl, und von den Hügeln schaue ich ihn. Siehe, das Volk wird besonders wohnen und nicht unter die Heiden gerechnet werden. 10 Wer kann zählen den Staub Jakobs und die Zahl des vierten Teils Israels? Meine Seele müsse sterben des Todes der Gerechten, und mein Ende werde wie dieser Ende!
5. Mose 28,1-14
1 Und wenn du der Stimme des HERRN, deines Gottes, gehorchen wirst, daß du hältst und tust alle seine Gebote, die ich dir heute gebiete, so wird dich der HERR, dein Gott, zum höchsten machen über alle Völker auf Erden, 2 und werden über dich kommen alle diese Segen und werden dich treffen, darum daß du der Stimme des HERRN, deines Gottes, bist gehorsam gewesen. 3 Gesegnet wirst du sein in der Stadt, gesegnet auf dem Acker. 4 Gesegnet wird sein die Frucht deines Leibes, die Frucht deines Landes und die Frucht deines Viehs, die Früchte deiner Rinder und die Früchte deiner Schafe. 5 Gesegnet wird sein dein Korb und dein Backtrog. 6 Gesegnet wirst du sein, wenn du eingehst, gesegnet, wenn du ausgehst. 7 Und der HERR wird deine Feinde, die sich wider dich auflehnen, vor dir schlagen; durch einen Weg sollen sie ausziehen wider dich, und durch sieben Wege vor dir fliehen. 8 Der HERR wird gebieten dem Segen, daß er mit dir sei in deinem Keller und in allem, was du vornimmst, und wird dich segnen in dem Lande, das dir der HERR, dein Gott, gegeben hat. 9 Der HERR wird dich ihm zum heiligen Volk aufrichten, wie er dir geschworen hat, darum daß du die Gebote des HERRN, deines Gottes, hältst und wandelst in seinen Wegen, 10 daß alle Völker auf Erden werden sehen, daß du nach dem Namen des HERRN genannt bist, und werden sich vor dir fürchten. 11 Und der HERR wird machen, daß du Überfluß an Gütern haben wirst, an der Frucht deines Leibes, an der Frucht deines Viehs, an der Frucht deines Ackers, in dem Lande, das der HERR deinen Vätern geschworen hat dir zu geben. 12 Und der HERR wird dir seinen guten Schatz auftun, den Himmel, daß er deinem Land Regen gebe zu seiner Zeit und daß er segne alle Werke deiner Hände. Und du wirst vielen Völkern leihen; du aber wirst von niemand borgen. 13 Und der HERR wird dich zum Haupt machen und nicht zum Schwanz, und du wirst oben schweben und nicht unten liegen, darum daß du gehorsam bist den Geboten des HERRN, deines Gottes, die ich dir heute gebiete zu halten und zu tun, 14 und nicht weichst von irgend einem Wort, das ich euch heute gebiete, weder zur Rechten noch zur Linken, damit du andern Göttern nachwandelst, ihnen zu dienen.
In dieser seiner Weihe für Gott erfreute sich Israel wunderbaren Gedeihens - des Segens Jehovas! Schon zu Abraham hatte Gott ja gesprochen: „Ich will dich segnen und du sollst ein Segen sein!“ Solange Israel dankbar und gehorsam seinem Gott anhing, waren ihm alle Segnungen gewiß: „Gesegnet wirst du sein in der Stadt und gesegnet wirst du sein auf dem Felde - gesegnet bei deinem Eingang und gesegnet bei deinem Ausgang!“ [Lies 5. Mos. 7,12-16a; Ps. 112,1-3.]
Dieser Segen war natürlich vor allem eine innere Gnade, war aber auch in jeder äußeren Beziehung wahrnehmbar - so auch in der gewaltigen Volkszahl, zu welcher Israel heranwuchs! „Ich will dich segnen und deinen Samen sehr mehren - wie die Sterne des Himmels und wie der Sand, der am Ufer des Meeres ist!“ In dieser Vermehrung lag zugleich der Sieg über alle Widersacher: „Dein Same wird besitzen das Tor seiner Feinde!“ Diese Verheißungen erfüllten sich in vergangenen Zeiten schon an Israel, wenn es in Dankbarkeit und Gehorsam nach den Geboten des Herrn wandelte. (Vgl. z. B. 1. Kön. 5,1; Jes. 48,17-19.)'''
Sie werden aber zu völliger Darstellung kommen in dem herrlichen, 1000 jährigen Machtreich Jesu Christi auf Erden. Dann wird tatsächlich „die Zahl der Kinder Israel sein wie der Sand des Meeres, der nicht gemessen und nicht gezählt werden kann! Und es wird geschehen, an dem Orte, wo zu ihnen gesagt wurde: Ihr seid nicht Mein Volk! wird zu ihnen gesagt werden: Ihr Kinder des lebendigen Gottes!“ (Lies Hos. 1,10 - 2,1 [Luther 2,1-3]; Hes. 36,9-11. 33-38; vgl. Jer. 33,22.)'''
4. Mos. 2 zeigt uns, daß das Zeltlager der Kinder Israel in vier große Gruppen geteilt war; deshalb sagt Bileam hier: „Wer könnte zählen ... den vierten Teil Israels?“
Er schließt seinen Spruch mit dem Wunsche: „Meine Seele sterbe den Tod der Rechtschaffenen und mein Ende sei gleich dem ihrigen!“ „Jeschurun“ heißt der Gerade, der Rechtschaffene. Der Seher nennt also hier, da er unter den erleuchtenden Einflüssen von oben steht, die Israeliten die Rechtschaffenen - die Geraden! Das sind sie durch die rechtfertigende Gnade, welche das Volk erlöst hat und in ihren Herzen heiligend wirkt! Gott gibt Seinem Volke niemals leere Namen; Er wirkt in ihnen praktisch das, was Er ihnen kraft der Erlösung beilegt! Alle wahren Erlösten tragen nach der Schrift den kostbaren Namen „Gerechte“ (mehr als 150 mal in der Schrift); und Johannes sagt: „Wenn ihr wisset, daß Er gerecht ist, so erkennet, daß jeder, der die Gerechtigkeit tut, aus Ihm geboren ist!“ (Lies Spr. 4,18.) '''
Glückselig alle, die aus Gnaden in Gottes ewige Herrlichkeit eingehen, erlöst durch des Lammes Blut! Wie schrecklich das Sterben und das Erwachen im Jenseits für alle, die hier auf dem breiten Weg blieben, der in die Verdammnis abführt! - Bileam empfand dies tief und wünschte sich das selige Sterben der Gerechten. Wer aber wie die Gerechten sterben will, der muß hier schon leben wie sie; d. h. er muß in diesem kurzen Erdenleben schon das neue, das ewige Leben suchen und finden - er muß brechen mit der Sünde und ergreifen die erlösende Gnade! Das tat Bileam trotz all seines Wissens und Erkennens nicht. Und deshalb endete er mit den Widersachern und als ein Widersacher Gottes! Wie entsetzlich sein Irrtum, als ob es mit frommen Wünschen getan wäre! „Wehe ihnen, denn sie sind den Weg Kains gegangen und haben sich für Lohn dem Irrtum Bileams ausgeliefert und in dem Widerspruch Korahs sind sie umgekommen!“'''
(Mittwoch 10. November 1926)