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4. Mose 20,2-5
2 Und die Gemeinde hatte kein Wasser, und sie versammelten sich wider Mose und Aaron. 3 Und das Volk haderte mit Mose und sprach: Ach, daß wir umgekommen wären, da unsere Brüder umkamen vor dem HERRN! 4 Warum habt ihr die Gemeinde des HERRN in diese Wüste gebracht, daß wir hier sterben mit unserm Vieh? 5 Und warum habt ihr uns aus Ägypten geführt an diesen bösen Ort, da man nicht säen kann, da weder Feigen noch Weinstöcke noch Granatäpfel sind und dazu kein Wasser zu trinken?
2. Mose 17,1-7
1 Und die ganze Gemeinde der Kinder Israel zog aus der Wüste Sin ihre Tagereisen, wie ihnen der HERR befahl, und sie lagerten sich in Raphidim. Da hatte das Volk kein Wasser zu trinken. 2 Und sie zankten mit Mose und sprachen: Gebt uns Wasser, daß wir trinken. Mose sprach zu ihnen: Was zankt ihr mit mir? Warum versucht ihr den HERRN? 3 Da aber das Volk daselbst dürstete nach Wasser, murrten sie wider Mose und sprachen: Warum hast du uns lassen aus Ägypten ziehen, daß du uns, unsre Kinder und unser Vieh Durstes sterben ließest? 4 Mose schrie zum HERRN und sprach: Wie soll ich mit dem Volk tun? Es fehlt nicht viel, sie werden mich noch steinigen. 5 Der HERR sprach zu ihm: Gehe hin vor dem Volk und nimm etliche Älteste von Israel mit dir und nimm deinen Stab in deine Hand, mit dem du den Strom schlugst, und gehe hin. 6 Siehe, ich will daselbst stehen vor dir auf einem Fels am Horeb; da sollst du den Fels schlagen, so wird Wasser herauslaufen, daß das Volk trinke. Mose tat also vor den Ältesten von Israel. 7 Da hieß man den Ort Massa und Meriba um des Zanks willen der Kinder Israel, und daß sie den HERRN versucht und gesagt hatten: Ist der HERR unter uns oder nicht?
Wie so manchmal machte sich auch hier der Wassermangel fühlbar. In der Wüstenglut ohne Wasser zu sein - das bedeutete Sterben für dieses große Volk. An ihren wunderbaren Gott, der Sich ihnen bisher in so mächtiger Treue und Fürsorge bewiesen, dachten - mit Ihm rechneten sie in keiner Weise. Ihre Führer mußten schuld sein! Wie die Väter vor 38 Jahren, so haderte jetzt das neue Geschlecht mit Mose und überhäufte ihn mit Vorwürfen. Sie wünschen, sie wären umgekommen mit den vielen, die in der Wüste dahingestorben waren. Ja: „Wie oft waren sie widerspenstig gegen Ihn in der Wüste - betrübten Ihn in der Einöde! Und sie versuchten Gott wiederum und kränkten den Heiligen Israels! Sie gedachten nicht an Seine Hand - an den Tag, da Er sie von dem Bedränger erlöst hatte!“ - Wie unmutig und mißmutig können Kinder Gottes sein! - [Man denke an den Propheten Jona und lese wenn möglich seine kurze Geschichte: Jona Kap. 1 - 4!] - Sind wir nicht vertrauensvoll einig mit dem Willen Gottes - rechnen wir nicht mit Seiner Treue, dann verdunkelt sich uns der Blick - dann vergessen wir all Seine unverdienten Wohltaten - dann sehen wir nur Mangel und Ungemach! Weißt du nicht, liebes Gotteskind, daß Murren eine schwere Sünde ist - eine Beleidigung deines liebenden Gottes, die nicht ungestraft bleiben wird? - „Warum murren die Leute im Leben also? Ein jeglicher murre wider seine eigene Sünde!“ (Lies 1. Kor. 10,9-13; Phil. 2,14-18.)
Es gibt allerdings in der sichtbaren Welt nichts, was unser Innerstes befriedigen könnte. Aber bisher hat Gott unsere Seele wunderbar gespeist und gestärkt mit dem himmlischen Manna. Und Christus Jesus, der Fels des Heils, hat allezeit unser innerstes Dürsten gestillt, wenn wir aus den verborgenen Quellen Seiner Liebe und Seines Wortes tranken! Wollen wir nicht von neuem Seiner freundlichen Aufforderung folgen: „Wen da dürstet, der komme zu Mir und trinke - der nehme das Wasser des Lebens umsonst?“
Und wenn dein Dürsten noch nie wirklich gestillt wurde, liebes Herz - willst du nicht heute, statt zu murren oder zu verzweifeln, zu Jesus kommen, der so freundlich spricht: „Kommet her zu Mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid und Ich will euch erquicken!“ (Lies Joh. 7,37.38; Matth. 11,28-30; Ps. 63,1-8!)
Freilich, wenn wir ohne persönliche Verbindung mit Jesus durch dies Leben gehen, dann ist es „ein Land öder Steppen und tiefer Gruben - ein Land der Dürre und des Todesschattens“. Dann muß unsere Seele umkommen auf dem Wege. Aber das ist nicht der Wille Dessen, der die Liebe ist! „Gott sandte Jesum, den großen Heiland - Er sandte Jesum und macht’ mich los! Du heilst, o Liebe, all meinen Jammer; Du stillst, o Liebe, mein tiefstes Weh!“ - Ja, Jesus allein kann dir helfen, wer du auch seiest - ein Murrender, Unzufriedener - oder ein Tiefbekümmerter - oder ein abgewichenes Gotteskind, das einmal bessere Tage gekannt hat - oder ein befleckter Sünder, den seine Sünde quält! Jesus hat Hilfe und Heil - Jesus hat Frieden und Freude - Jesus hat Befreiung aus finsterster Sündenknechtschaft für dich - Jesus kann auch das schwerstgedrückte Gemüt erquicken. O, komm zu Ihm, wie du bist! -
(Donnerstag 15. Juli 1926)