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f) Nur die Besprengung mit Reinigungswasser durch einen Reinen am 3. und 7. Tage macht wieder rein. (4. Mose 19,16-19)
4. Mose 19,14-19
14 Das ist das Gesetz: Wenn ein Mensch in der Hütte stirbt, soll jeder, der in die Hütte geht und wer in der Hütte ist, unrein sein sieben Tage. 15 Und alles offene Gerät, das keinen Deckel noch Band hat, ist unrein. 16 Auch wer anrührt auf dem Felde einen, der erschlagen ist mit dem Schwert, oder einen Toten oder eines Menschen Gebein oder ein Grab, der ist unrein sieben Tage.17 So sollen sie nun für den Unreinen nehmen Asche von diesem verbrannten Sündopfer und fließendes Wasser darauf tun in ein Gefäß. 18 Und ein reiner Mann soll Isop nehmen und ins Wasser tauchen und die Hütte besprengen und alle Geräte und alle Seelen, die darin sind; also auch den, der eines Toten Gebein oder einen Erschlagenen oder Toten oder ein Grab angerührt hat. 19 Es soll aber der Reine den Unreinen am dritten Tage und am siebenten Tage entsündigen; und er soll seine Kleider waschen und sich mit Wasser baden, so wird er am Abend rein.
Galater 6,1-5
1 Liebe Brüder, so ein Mensch etwa von einem Fehler übereilt würde, so helfet ihm wieder zurecht mit sanftmütigem Geist ihr, die ihr geistlich seid; und sieh auf dich selbst, daß du nicht auch versucht werdest. 2 Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen. 3 So aber jemand sich läßt dünken, er sei etwas, so er doch nichts ist, der betrügt sich selbst. 4 Ein jeglicher aber prüfe sein eigen Werk; und alsdann wird er an sich selber Ruhm haben und nicht an einem andern. 5 Denn ein jeglicher wird seine Last tragen.
Sehr bedeutsam ist, daß das Entsündigungswasser durch einen reinen Mann auf den Verunreinigten gesprengt wurde. Wir Gläubige sind berufen, auf dem Wege durch diese dunkle, unreine Welt einander zu dienen - einander zur Reinigung und Bewahrung zu helfen: „Laßt uns aufeinander achthaben zur Anreizung zur Liebe und zu guten Werken ... und das um so mehr, je mehr ihr den Tag herannahen sehet!“ - Als Jesus das Reinigungswasser genommen und den Jüngern die Füße gewaschen hatte, da sprach Er zu ihnen: „Auch ihr seid schuldig einander die Füße zu waschen; denn Ich habe euch ein Beispiel gegeben, auf daß, gleich wie Ich euch getan habe, auch ihr tuet!“ Diese heilige Liebesverpflichtung füreinander ruht auf uns, wenngleich sie viel, viel versäumt wird. Gott fragt ein jedes von uns: „Wo ist dein Bruder?“ „Wie sieht’s um deine Schwester?“ und es wäre die Sprache Kains, wenn jemand antworten wollte: „Ich weiß nicht. Soll ich etwa meines Bruders Hüter sein?“ Ja, das gerade sollen wir sein, indem wir einander lieben, wie Jesus uns liebt. (Lies Matth. 18,12-15; Jak. 5,19.20.)
Nur ein Reiner konnte dem Verunreinigten zu neuer Reinheit helfen. Ach, wo sind die wahrhaft Reinen unter uns? Haben wir vergessen, daß der Stand der Reinheit der normale, gewohnte für ein echtes Kind Gottes ist? Glückselig sind, die reines Herzens sind!
Wie könnten wir unserem fehlenden Mitgläubigen zu einem aufrichtigen Sündenbekenntnis, zu wirklicher Wiederherstellung helfen, wenn unser eigenes Herz uns verurteilt, wenn unser eigener Wandel nicht stimmt? O, es ist etwas Kostbares um solche Reinen und Gereiften, welche wie Johannes der Täufer, unter ihren Mitgläubigen „ein brennendes und leuchtendes Licht“ sind. Zu einem solchen haben alle Vertrauen; einem solchen beugen sie sich gern; von ihm lassen sie sich willig zurechtweisen, strafen, mahnen. Sie fühlen die heilige Liebe und die heilige Wahrheit, die von ihm ausgeht! „Der Gerechte schlage mich: es ist Güte! und er strafe mich: es ist Öl für mein Haupt! Nicht wird mein Haupt sich weigern.“ - In Gal. 6,1 schreibt Paulus: „Brüder! Wenn ein Mensch von einem Fehltritt übereilt würde, so bringet ihr, die Geistlichen, einen solchen zurecht im Geiste der Sanftmut, indem du auf dich selbst siehst, daß nicht auch du versucht werdest!“ (Lies Spr. 9,8.9; 25,12; 28,23; 3. Mos. 19,15-18.)
(Sonntag 11. Juli 1926)