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4. Mose 15,1-16
1 Und der HERR redete mit Mose und sprach: 2 Rede mit den Kindern Israel und sprich zu ihnen: Wenn ihr in das Land eurer Wohnung kommt, das ich euch geben werde, 3 und wollt dem HERRN Opfer tun, es sei ein Brandopfer oder ein Opfer zum besonderen Gelübde oder ein freiwilliges Opfer oder euer Festopfer, auf daß ihr dem HERRN einen süßen Geruch machet von Rindern oder von Schafen: 4 wer nun seine Gabe dem HERRN opfern will, der soll das Speisopfer tun, ein Zehntel Semmelmehl, mit einem viertel Hin Öl; 5 und Wein zum Trankopfer, auch ein viertel Hin, zu dem Brandopfer oder sonst zu dem Opfer, da ein Lamm geopfert wird. 6 Wenn aber ein Widder geopfert wird, sollst du das Speisopfer machen aus zwei Zehntel Semmelmehl, mit einem drittel Hin Öl gemengt, 7 und Wein zum Trankopfer, auch ein drittel Hin; das sollst du dem HERRN zum süßen Geruch opfern. 8 Willst du aber ein Rind zum Brandopfer oder zum besonderen Gelübdeopfer oder zum Dankopfer dem HERRN machen, 9 so sollst du zu dem Rind ein Speisopfer tun, drei Zehntel Semmelmehl, mit einem halben Hin Öl gemengt, 10 und Wein zum Trankopfer, auch ein halbes Hin; das ist ein Opfer dem HERRN zum süßen Geruch. 11 Also sollst du tun mit einem Ochsen, mit einem Widder, mit einem Schaf oder mit einer Ziege. 12 Darnach die Zahl dieser Opfer ist, darnach soll auch die Zahl der Speisopfer und Trankopfer sein.13 Wer ein Einheimischer ist, der soll solches tun, daß er dem HERRN opfere ein Opfer zum süßen Geruch. 14 Und wenn ein Fremdling bei euch wohnt oder unter euch bei euren Nachkommen ist, und will dem HERRN ein Opfer zum süßen Geruch tun, der soll tun, wie ihr tut. 15 Der ganzen Gemeinde sei eine Satzung, euch sowohl als den Fremdlingen; eine ewige Satzung soll das sein euren Nachkommen, daß vor dem HERRN der Fremdling sei wie ihr. 16 Ein Gesetz, ein Recht soll euch und dem Fremdling sein, der bei euch wohnt.
1. Petrus 4,12-16 (Das Trankopfer)
12 Ihr Lieben, lasset euch die Hitze, so euch begegnet, nicht befremden (die euch widerfährt, daß ihr versucht werdet), als widerführe euch etwas Seltsames; 13 sondern freuet euch, daß ihr mit Christo leidet, auf daß ihr auch zur Zeit der Offenbarung seiner Herrlichkeit Freude und Wonne haben möget. 14 Selig seid ihr, wenn ihr geschmäht werdet über den Namen Christi; denn der Geist, der ein Geist der Herrlichkeit und Gottes ist, ruht auf euch. Bei ihnen ist er verlästert, aber bei euch ist er gepriesen. 15 Niemand aber unter euch leide als ein Mörder oder Dieb oder Übeltäter oder der in ein fremdes Amt greift. 16 Leidet er aber als ein Christ, so schäme er sich nicht; er ehre aber Gott in solchem Fall.
Zu jedem „Schlachtopfer lieblichen Geruchs“, also zum Brandopfer und zum Friedensopfer, gehörte außer dem Speisopfer auch ein Trankopfer, bestehend aus einem bestimmten Maß Wein. Dieser wurde über das Opfer ausgegossen, um den Wert und Wohlgeruch desselben zu vermehren. Wir sehen in dem Trankopfer einen besonderen Hinweis auf Hingebung und Leiden. In Psalm 22 sagt David - und wir können die Worte dem Herrn Jesus am Kreuze in den Mund legen (vgl. Ps. 22,1.2!)
„Wie Wasser bin ich hingeschüttet und alle meine Gebeine haben sich zertrennt; wie Wachs ist geworden mein Herz; es ist zerschmolzen inmitten meiner Eingeweide!“ Das ganze Leben Christi war sozusagen mit Leiden überschüttet! Und auch Seine Nachfolger sind zum Leiden berufen. Paulus schreibt den geliebten Philippern: „Wenn ich aber auch als Trankopfer über das Opfer und den Dienst eures Glaubens gesprengt werde, so freue ich mich und freue mich mit euch allen! Gleicherweise aber freuet auch ihr euch und freuet euch mit mir!“ (Phil. 2,17.18; vgl. sorgfältig 2. Tim. 4,6!)
Der Wein ist ja in der Bibel ein Bild der Freude (Ps. 104,15)
wird er aber als Trankopfer ausgegossen, so stellt er freudiges Leiden in Hingebung an Gott dar. Wie freudig litten die Apostel für Christum! Sie achteten das für eine Ehre, ein Vorrecht. [Apgesch. 5,41; Phil. 1,29.30.]
Den Kolossern schreibt Paulus: „Jetzt freue ich mich in den Leiden für euch und ergänze in meinem Fleische, was noch rückständig ist von den Drangsalen Christi für Seinen Leib, das ist die Gemeinde, deren Diener ich geworden bin!“ - Ja, Leiden und Herrlichkeit stehen in engem Zusammenhang. Jesus und Sein Dienst ist so kostbar, daß Er ohne Scheu Seinen Nachfolgern Kreuz und Leiden in Aussicht stellen kann; die ewige Herrlichkeit folgt darauf! - Aber wieviel leidensscheue Christen gibt es; ihnen gilt das Wort Matth. 10,38.39! [Lies auch Joh. 12,23-28; Jak. 1,2-4.]
(Samstag 22. September 1923)