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4. Mose 15,1-12
1 Und der HERR redete mit Mose und sprach: 2 Rede mit den Kindern Israel und sprich zu ihnen: Wenn ihr in das Land eurer Wohnung kommt, das ich euch geben werde, 3 und wollt dem HERRN Opfer tun, es sei ein Brandopfer oder ein Opfer zum besonderen Gelübde oder ein freiwilliges Opfer oder euer Festopfer, auf daß ihr dem HERRN einen süßen Geruch machet von Rindern oder von Schafen: 4 wer nun seine Gabe dem HERRN opfern will, der soll das Speisopfer tun, ein Zehntel Semmelmehl, mit einem viertel Hin Öl; 5 und Wein zum Trankopfer, auch ein viertel Hin, zu dem Brandopfer oder sonst zu dem Opfer, da ein Lamm geopfert wird. 6 Wenn aber ein Widder geopfert wird, sollst du das Speisopfer machen aus zwei Zehntel Semmelmehl, mit einem drittel Hin Öl gemengt, 7 und Wein zum Trankopfer, auch ein drittel Hin; das sollst du dem HERRN zum süßen Geruch opfern. 8 Willst du aber ein Rind zum Brandopfer oder zum besonderen Gelübdeopfer oder zum Dankopfer dem HERRN machen, 9 so sollst du zu dem Rind ein Speisopfer tun, drei Zehntel Semmelmehl, mit einem halben Hin Öl gemengt, 10 und Wein zum Trankopfer, auch ein halbes Hin; das ist ein Opfer dem HERRN zum süßen Geruch. 11 Also sollst du tun mit einem Ochsen, mit einem Widder, mit einem Schaf oder mit einer Ziege. 12 Darnach die Zahl dieser Opfer ist, darnach soll auch die Zahl der Speisopfer und Trankopfer sein.
3. Mose 2,11 (Das Speiseopfer)
Alle Speisopfer, die ihr dem HERRN opfern wollt, sollt ihr ohne Sauerteig machen; denn kein Sauerteig noch Honig soll dem HERRN zum Feuer angezündet werden
Von Sauerteig durfte keine Spur in irgend einem Speisopfer sein. Der Sauerteig ist in der Schrift immer ein Bild des Verderblichen, der Sünde, des Bösen - sei es auf praktischem, sei es auf religiösem Gebiet! (Siehe Matth. 16,6.12; 1. Kor. 5,6-8; Gal. 5,9.)*)
Da wir nun in dem Speisopfer ein Vorbild von Jesus, unserem hochgelobten Heilande, erblicken, so begreifen wir gut, daß der Sauerteig in demselben aufs strengste verboten war. Denn in Ihm, dem Heiligen und Gerechten, war keine Spur von Sünde; Er war „ohne Fehl und ohne Flecken“. Er „kannte Sünde nicht“; Er war „ohne Sünde“. „Welcher keine Sünde tat, noch wurde Trug in Seinem Munde erfunden.“ (Vgl. Joh. 8,46; 1. Petr. 1,19; 2,22; 2. Kor. 5,21; 1. Joh. 3,5.)
Doch auch Honig durfte nicht auf den Altar kommen; er stellt das Anziehende und Liebliche in der menschlichen Natur dar. Dieses mag die Menschen erfreuen (Spr. 25,16), aber als Opfer für Gott und vor Ihm kann es nicht bestehen und gelten seit Adams Fall!
3. Mose 6,6-11
Nach Darbringung des Gedächtnisteiles für Jehova kam das Speisopfer den Priestern zu. Es ist das Vorrecht der Erlösten als Priester Gottes, den Herrn Jesum in Seinem vollkommenen Leben als Mensch auf Erden mit Glaubensaugen anzuschauen und uns Seiner, unseres kostbaren Heilandes, zu freuen! Ja, unsere Seele darf sich an Ihm, „dem wahrhaftigen Brot aus dem Himmel“, sättigen. Er spricht: „Ich bin das Brot des Lebens; wer zu Mir kommt, wird nicht hungern, und wer an Mich glaubt, wird nimmermehr dürsten“. Indessen das Speisopfer war „ein Hochheiliges“; nur „an heiliger Stätte“, d. h. im Vorhof der Stiftshütte, durften die Priester es essen. Jeder Gläubige ist ein Priester in Gottes Augen. Wenn er jedoch nicht durch Glauben seine hohe Berufung erkennt, und würdig derselben wandelt, so wird seine Seele sich nicht wahrhaft an Jesus, dem herrlichen Speisopfer, erquicken. Und doch ist dies sein „für ewig bestimmtes“, kostbares Teil! Aber praktische Heiligung, wirkliches Gelöstsein von Welt und Sünde, ist unbedingt erforderlich. - Ach, es gibt viele Gläubige, viele „Priester Gottes“, welche sich nicht in Wahrheit erquicken und erfreuen können an Jesus! Warum nicht? Weil sie nicht „an heiliger Stätte“, nicht in Gottes Gegenwart und Gemeinschaft stehen mit ihrem Herzen und praktischen Leben. Sie können nicht Gebrauch machen von ihren hohen Vorrechten, weil sie dem Herrn und ihrer Berufung nicht treu sind! Wann werden sie sich reinigen von jeder Befleckung des Fleisches und des Geistes?'''
Doch die Schrift hält auch hier an derselben fest. Die „drei Maß Mehl“ sind die wahren Gläubigen. (Vgl. Joh. 12,24, wo die „viele Frucht“ des Weizenkorns gleichfalls die Gläubigen sind!)
Dagegen in dem unter dem Mehl verborgenen Sauerteig sehen wir eine verderbliche Einmischung menschlicher religiöser Lehren, welche einen Zustand der Gärung in dem großen Reiche Gottes auf Erden, wie es jetzt in der Christenheit besteht, hervorgerufen hat.-'
(Freitag 21. September 1923)