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4. Mose 14,5-7
5 Mose aber und Aaron fielen auf ihr Angesicht vor der ganzen Versammlung der Gemeinde der Kinder Israel. 6 Und Josua, der Sohn Nuns, und Kaleb, der Sohn Jephunnes, die auch das Land erkundet hatten, zerrissen ihre Kleider 7 und sprachen zu der ganzen Gemeinde der Kinder Israel: Das Land, das wir durchwandelt haben, es zu erkunden, ist sehr gut
Hebräer 3,14 - 4,2
14 Denn wir sind Christi teilhaftig geworden, so wir anders das angefangene Wesen bis ans Ende fest behalten. 15 Indem gesagt wird: "Heute, so ihr seine Stimme hören werdet, so verstocket eure Herzen nicht, wie in der Verbitterung geschah": 16 welche denn hörten sie und richteten eine Verbitterung an? Waren's nicht alle, die von Ägypten ausgingen durch Mose? 17 Über welche aber ward er entrüstet vierzig Jahre lang? Ist's nicht über die, so da sündigten, deren Leiber in der Wüste verfielen? 18 Welchen schwur er aber, daß sie nicht zur Ruhe kommen sollten, wenn nicht den Ungläubigen? 19 Und wir sehen, daß sie nicht haben können hineinkommen um des Unglaubens willen. KAPITEL 4: 1 So lasset uns nun fürchten, daß wir die Verheißung, einzukommen zu seiner Ruhe, nicht versäumen und unser keiner dahinten bleibe. 2 Denn es ist uns auch verkündigt gleichwie jenen; aber das Wort der Predigt half jenen nichts, da nicht glaubten die, so es hörten.
Da alle Versuche, das Volk zu beschwichtigen, zu ermutigen oder zu warnen, sich als vergeblich erwiesen (5. Mos. 1,29-33), wußten die treuen Knechte des Herrn, Mose und Aaron, nichts anderes zu tun, als schweigend auf ihr Angesicht zu sinken angesichts der ganzen Gemeinde. (Vgl. Jos. 7,6-9.)
Wie wird ihr Herz zum Herrn geschrien haben um Hilfe und Rat - um Sein Eingreifen! - Wenn wir von anderen ungerechterweise angegriffen, mißverstanden oder gar bedroht werden - dieser Weg bleibt uns immer offen: vor dem Thron der Gnade und Macht des Allerhöchsten niederzusinken und Seine Barmherzigkeit anzurufen! (Lies Ps. 18,1-6 [Luther 18,2-7]; 27,1-5.)
Entsetzt und tief erschüttert über das empörerische Vorhaben des Volkes zerreißen Josua und Kaleb, die beiden Glaubensmänner unter den Kundschaftern, ihre Kleider. Vor der ganzen Gemeinde erheben sie ihre Stimmen, um von neuem die Güte und den Wert des verheißenen Landes aus eigenster Erfahrung heraus zu rühmen und ihre Volksgenossen, wenn es möglich wäre, zum Vertrauen und Glaubensgehorsam gegen Gott zu ermutigen. - Wie kommt es doch bei jeder neuen Wendung der Dinge darauf an, welche Stellung jeder Einzelne von uns vertritt - die des Glaubens oder des Verzagens! Durch freudigen Glauben ehren und erheben wir unseren Gott und verbreiten den süßen Wohlgeruch Seiner Erkenntnis unter unseren Mitmenschen. Durch Unmut, Ungeduld und Verzagen verunehren wir Gott und richten Schaden an in der Welt und unter dem Volke Gottes! - Es hat wohl keine Zeit gegeben, die so wie die unsrige dazu angetan wäre, die Menschen und auch die Kinder Gottes durch Überarbeitung, Sorgen und Schwierigkeiten aller Art mutlos und verzagt, gereizt, lieblos und ungeduldig zu machen. Welch ein Segen kann da für seine Umgebung ein Mensch Gottes sein, der sich täglich neu von Gott mit Liebe, Sanftmut, Glauben und Freudigkeit füllen läßt!
(Dienstag 13. März 1923)