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f) Zinsverbot bei Geldverleih an Arme (3. Mose 25,35-38)
3. MOSE 25,35-38
35 Wenn dein Bruder verarmt und neben dir abnimmt, so sollst du ihn aufnehmen als einen Fremdling oder Gast, daß er lebe neben dir, 36 und sollst nicht Zinsen von ihm nehmen noch Wucher, sondern sollst dich vor deinem Gott fürchten, auf daß dein Bruder neben dir leben könne. 37 Denn du sollst ihm dein Geld nicht auf Zinsen leihen noch deine Speise auf Wucher austun. 38 Denn ich bin der HERR, euer Gott, der euch aus Ägyptenland geführt hat, daß ich euch das Land Kanaan gäbe und euer Gott wäre.
Im Falle der gänzlichen Verarmung des Nächsten („Bruder“ hier soviel wie „Nächster“) sollte der Israelit für ihn tun, was in seinen Kräften stand, um ihn vor größerer Not, besonders vor dem Verlust seiner Selbständigkeit (V. 39) zu bewahren.
Wie den Fremdling und den Beisassen (2. Mose 22,21.25-27; 23,9) sollte er auch ihn mit Wohlwollen, ja mit besonderer Rücksicht behandeln!
Die heilige Ehrfurcht vor seinem Gott, den er als den Gott der Güte und Barmherzigkeit kannte, sollte den Israeliten anspornen, seinem Nächsten gleichfalls Güte und Barmherzigkeit zu erweisen! Keinesfalls sollte er aus dessen mißlicher Lage noch Vorteil ziehen, sondern ihm ohne Zins oder Sondervergütung Geld und Nahrungsmittel leihen, wenn er dessen bedurfte. – Zur Bekräftigung dieser Gebote stellt Sich Jehova Selbst Seinem Volke vor Augen als ihr Gott und erinnert sie an ihre Rettung aus der Armut, Bedrängnis und Knechtschaft Ägyptens. Er hatte sie gerettet, nicht nur, um ihnen das Land Kanaan zu geben, sondern vor allem, um sie in dieses nahe Verhältnis zu Sich Selbst zu bringen. Daß Jehova ihr Gott war, sollte nun die ganze Gesinnung und Handlungsweise Seines Volkes kennzeichnen!
Was wir aus diesem Abschnitt hinsichtlich der Gesinnung und des Verhaltens gegenüber allen Bedürftigen und Notleidenden lernen können, liegt auf der Hand. „Glückselig, wer sich des Armen annimmt; am Tage des Übels wird der Herr ihn erretten.“ (Ps. 41,8.)
Die ganze Bibel zeigt uns, welch ein erbarmendes Herz und welch offene, helfende Hand unser Gott selbst für die Armen und Notleidenden hat: „Er vergißt nicht des Schreiens der Armen“; „Er wird ... den Armen helfen“ und „der Armen Recht ausführen“. (Ps. 9,13; 72,4; 140,13.)
Auch auf diesem wichtigen Gebiet dürfen wir „Nachahmer Gottes sein als geliebte Kinder“! Was tust du für die Armen?
(Montag, 18. November 1918)