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1. Wer Tiere woanders als vor der Wohnung des HERRN opfert, soll ausgerottet werden (3. Mose 17,1-9)
3. MOSE 17,1-7
1 Und der HERR redete mit Mose und sprach: 2 Sage Aaron und seinen Söhnen und allen Kindern Israel und sprich zu ihnen: Das ist's, was der HERR geboten hat. 3 Welcher aus dem Haus Israel einen Ochsen oder Lamm oder Ziege schlachtet, in dem Lager oder draußen vor dem Lager, 4 und es nicht vor die Tür der Hütte des Stifts bringt, daß es dem HERRN zum Opfer gebracht werde vor der Wohnung des HERRN, der soll des Blutes schuldig sein als der Blut vergossen hat, und solcher Mensch soll ausgerottet werden aus seinem Volk. 5 Darum sollen die Kinder Israel ihre Schlachttiere, die sie auf dem freien Feld schlachten wollen, vor den HERRN bringen vor die Tür der Hütte des Stifts zum Priester und allda ihre Dankopfer dem HERRN opfern. 6 Und der Priester soll das Blut auf den Altar des HERRN sprengen vor der Tür der Hütte des Stifts und das Fett anzünden zum süßen Geruch dem HERRN. 7 Und mitnichten sollen sie ihre Opfer hinfort den Feldteufeln opfern, mit denen sie Abgötterei treiben. Das soll ihnen ein ewiges Recht sein bei ihren Nachkommen.
Zu den Speisegeboten in Kapitel 11 fügt Gott hier noch besondere Anordnungen hinsichtlich der Fleischnahrung Israels hinzu, deren Nichtbeachtung die Todesstrafe nach sich zog. Alles reine Vieh für den Hausgebrauch sollte während der Wüstenwanderung am Eingang des Zeltes der Zusammenkunft geschlachtet, das Blut desselben durch den Priester am Altar vergossen und das Fett geräuchert werden wie bei den Friedensopfern. (Vergl. 3. Mose 3 und die ausführliche Erklärung der Opfer im Juliheft des Bibellesezettels 1915.) Hierdurch sollten die Israeliten anerkennen, daß Jehova allein Anrecht auf das Leben Seiner Geschöpfe hat. Zugleich sollte ihre Speise durch vorherige Darbringung vor Gott geheiligt werden. Auch wollte Er Sein Volk entwöhnen und abhalten vom Götzendienst und von den greulichen, mit den heidnischen Opfermahlzeiten verbundenen Gebräuchen, welche sie z.B. bei den Ägyptern gesehen und nachgeahmt hatten. – Gott wollte die Speise Seines Volkes segnen, deshalb sollte sie in geheiligter Weise zubereitet und gegessen werden im Gegensatz zu heidnischen Sitten. – Auch heute will Gott uns, Seinen Kindern, die leibliche Speise segnen; deshalb wünscht Er, daß wir alles, auch das Essen und Trinken, zu Seiner Ehre und im Namen des Herrn Jesu mit Danksagung tun. (1. Korinther 10,31; Kolosser 3,17)
Wir stehen nicht unter den alttestamentlichen Speisegeboten und -verboten und sollen auch keine neuen aufrichten; denn „das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit und Friede und Freude im Heiligen Geiste“. (Römer 14,17; lies Kolosser 2,16-17.20-23; 1. Timotheus 4,1-5; Apostelgeschichte 10,9-16)
Doch wie alles im praktischen Leben der Kinder Gottes, so soll auch das Gebiet des Essens und Trinkens dem Herrn geheiligt werden! Lernt und übt man nicht Bescheidenheit und Mäßigkeit, so kann hier ein großes Hemmnis für die Entfaltung des inneren Lebens liegen. Andererseits soll niemand glauben, sich durch ein besonderes Maß äußerlicher Enthaltsamkeit Gott angenehm zu machen; Er sieht das Herz an! – Im Neuen Testament ist das Fasten nur ein durchaus freiwilliges Mittel zu besonderer Sammlung und Kraft im Gebet vor Gott. (Matthäus 6,16; 17,21; Apostelgeschichte 13,2; 2. Korinther 6,5)
(Montag, 5. März 1917)