BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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Startseite -- Bücher AT -- 2. Mose -- 412 (Mose verhandelt mit dem HERRN, dass sein Angesicht doch mit hinaufzieht nach Kanaan)
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DAS ZWEITE BUCH MOSE (Exodus)
F. Das goldene Kalb und Moses Umgang mit Gott (2. Mose 32-34)

8. Mose verhandelt mit dem HERRN, dass sein Angesicht doch mit hinaufzieht nach Kanaan (2. Mose 33,11-17)


2. Mose 33,12-14

12 Und Mose sprach zu dem HERRN: Siehe, du sprichst zu mir: Führe das Volk hinauf! und läßt mich nicht wissen, wen du mit mir senden willst, so du doch gesagt hast: Ich kenne dich mit Namen, und du hast Gnade vor meinen Augen gefunden. 13 Habe ich denn Gnade vor deinen Augen gefunden, so laß mich deinen Weg wissen, damit ich dich kenne und Gnade vor deinen Augen finde. Und siehe doch, daß dies Volk dein Volk ist. 14 Er sprach: Mein Angesicht soll vorangehen; damit will ich dich leiten.

Wir haben hier also eine Probe von dem nahen Freundesumgang mit Gott, dessen Mose gewürdigt wurde. Sicherlich hat er diese Worte gesprochen im Staube liegend, an der neuen Offenbarungsstätte, die sein Glaube gefunden und errichtet hatte - in heiliger Ehrfurcht und zugleich in glückseliger Zuversicht und Innigkeit. - Wie köstlich ist dieses Vorbild des Mose in vertrauten Umgang mit seinem Gott, in heiliger Zwiesprache mit Ihm - für jeden, der Gott nahesteht! Er darf mit völligem Vertrauen seinem Gott nahen, wenn er vor einer schweren Aufgabe, vor einem dunkeln Rätsel, vor einem neuen Abschnitt seines Weges oder Dienstes steht. Wie Mose darf er es als einen Beweis der Gnade seines Herrn erflehen, daß dieser ihn geleite und rüste. - Nur lautere, demütige Herzen werden ihrem Gott so nahe kommen! (Lies 1. Joh. 3,21. 22. 24.)

1. Johannes 3,21.22.24 -- 21 Ihr Lieben, so uns unser Herz nicht verdammt, so haben wir eine Freudigkeit zu Gott, 22 und was wir bitten, werden wir von ihm nehmen; denn wir halten seine Gebote und tun, was vor ihm gefällig ist. ... 24 Und wer seine Gebote hält, der bleibt in ihm und er in ihm. Und daran erkennen wir, daß er in uns bleibt, an dem Geist, den er uns gegeben hat.

Wie wunderbar ist es für ein Kind Gottes, wenn es die Antwort ans dem Munde des Herrn vernehmen darf: „Auch dieses, was du gesagt hast. will Ich tun, denn du hast Gnade gefunden in Meinen Augen, und Ich kenne dich mit Namen!“ - Weißt du, Kind Gottes, etwas von solch vertrautem Umgang mit dem Herrn? Genießest du die Rechte eines Freundes Gottes, einer Freundin Gottes? (Lies Joh. 15.14-16.)

Johannes 15.14-16 -- 14 Ihr seid meine Freunde, so ihr tut, was ich euch gebiete. 15 Ich sage hinfort nicht, daß ihr Knechte seid; denn ein Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Euch aber habe ich gesagt, daß ihr Freunde seid; denn alles, was ich habe von meinem Vater gehört, habe ich euch kundgetan. 16 Ihr habt mich nicht erwählt; sondern ich habe euch erwählt und gesetzt, daß ihr hingeht und Frucht bringt und eure Frucht bleibe, auf daß, so ihr den Vater bittet in meinem Namen, er's euch gebe.

Und ist es auch dir wie Mose so sehr darum zu tun, in deinem praktischen Verhalten, in deiner Arbeit und in allen deinen Lebensbeziehungen Wohlgefallen in den Augen Gottes zu finden? [Lies Eph. 5,8-21.]

Epheser 5,8-21 -- 8 Denn ihr waret weiland Finsternis; nun aber seid ihr ein Licht in dem HERRN. 9 Wandelt wie die Kinder des Lichts, die Frucht des Geistes ist allerlei Gütigkeit und Gerechtigkeit und Wahrheit, 10 und prüfet, was da sei wohlgefällig dem HERR. 11 und habt nicht Gemeinschaft mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis, strafet sie aber vielmehr. 12 Denn was heimlich von ihnen geschieht, das ist auch zu sagen schändlich. 13 Das alles aber wird offenbar, wenn's vom Licht gestraft wird; denn alles, was offenbar ist, das ist Licht. 14 Darum heißt es: "Wache auf, der du schläfst, und stehe auf von den Toten, so wird dich Christus erleuchten." 15 So sehet nun zu, wie ihr vorsichtig wandelt, nicht als die Unweisen, sondern als die Weisen, 16 und kaufet die Zeit aus; denn es ist böse Zeit. 17 Darum werdet nicht unverständig, sondern verständig, was da sei des HERRN Wille. 18 Und saufet euch nicht voll Wein, daraus ein unordentlich Wesen folgt, sondern werdet voll Geistes: 19 redet untereinander in Psalmen und Lobgesängen und geistlichen Liedern, singet und spielet dem HERRN in eurem Herzen 20 und saget Dank allezeit für alles Gott und dem Vater in dem Namen unsers HERRN Jesu Christi, 21 und seid untereinander untertan in der Furcht Gottes.

Mose wirft von neuem das Volk Israel auf Gott: „Herr, siehe, daß diese Nation Dein Volk ist!“ - Wir möchten Moses sieghafte Ausdauer in seinem Flehen vergleichen mit Jakobs Gebetsringen, wenn er ausruft: „Herr, ich lasse Dich nicht - es sei denn, Du segnest mich!“ - O wie gerne läßt Gott Sich besiegen von dem alles überwindenden Glauben Seiner Geliebten! Indem Gott einen neuen Sieg in uns gewinnt, gewinnen wir Macht an Seinem Thron und dürfen Ihn besiegen mit unserem Flehen und das bei Menschen Unmögliche bei Ihm erlangen, was Er Selbst haben will und daher so brennend uns aufs Herz gelegt hat! Sagt Er doch: „Ehe sie rufen, will Ich antworten, und während sie noch reden, will Ich erhören!“ (Jes. 65,24; vgl. 1. Joh. 5,14.15.)

Jesaja 65,24 -- Und soll geschehen, ehe sie rufen, will ich antworten; wenn sie noch reden, will ich hören. / 1. Johannes 5,14.15 -- 14 Und das ist die Freudigkeit, die wir haben zu ihm, daß, so wir etwas bitten nach seinem Willen, so hört er uns. 15 Und so wir wissen, daß er uns hört, was wir bitten, so wissen wir, daß wir die Bitte haben, die wir von ihm gebeten haben.

So erlangte Mose das, was ihm im Blick auf seinen ferneren Weg und im Blick auf das von Gott so sehr geliebte Volk das Allerwichtigste war: das persönliche Mitgehen und Vorangehen Gottes für Israel - für dieses Volk, das er so unaussprechlich liebte und das Gott noch mehr liebte als Mose! - Gottes Zusage ist zunächst eine mehr persönliche: „Mein Angesicht wird mitgehen. und Ich will dir Ruhe geben!“ Welch eine Antwort auf die Frage [Vers 12]: „Wen willst Du mit mir senden?“ - Ja, aus dem Angesicht Gottes leuchtete dem treuen Knecht des Herrn all die Liebe, all die Kraft, all das Licht, dessen er bedurfte, um seine schwere, große Aufgabe an Israel zu erfüllen. - Gott ist der mächtige und willige Erfüller der Bitten des Glaubens. Wir nahen Ihm im Bewußtsein der uns durch Gnade eingeräumten Stellung und Vorrechte. Und Gott erkennt diese Stellung und diese Vorrechte an und krönt unseren Glauben!

Halt Du mich nur bei Deiner Rechten,
Holdsel'ger Freund, und dann voran!
Sei Du der Stern in meinen Nächten,
In meinem Boot der Steuermann!
Und sprich wenn ich in Stürmen zage,
Zwei Worte nur vernehmlich aus,
Sprich nur: „Ich bin's!“ und jauchzend schlage
Ich meine Ruder ins Gebraus.

(Sonntag, 26. Mai 1935)

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Zuletzt geändert am 30.04.2018 14:32 Uhr | powered by PmWiki (pmwiki-2.3.3)