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DAS ZWEITE BUCH MOSE (Exodus)
F. Das goldene Kalb und Moses Umgang mit Gott (2. Mose 32-34)

1. Aaron folgt dem Wunsch des Volkes und fertigt ein goldenes Kalb an zur Anbetung (2. Mose 32,1-6)


2. Mose 32,1-4

1 Da aber das Volk sah, daß Mose verzog, von dem Berge zu kommen, sammelte sich's wider Aaron und sprach zu ihm: Auf, mache uns Götter, die vor uns her gehen! Denn wir wissen nicht, was diesem Mann Mose widerfahren ist, der uns aus Ägyptenland geführt hat. 2 Aaron sprach zu ihnen: Reißt ab die goldenen Ohrenringe an den Ohren eurer Weiber, eurer Söhne und eurer Töchter und bringet sie zu mir. 3 Da riß alles Volk seine goldenen Ohrenringe von ihren Ohren, und brachten sie zu Aaron. 4 Und er nahm sie von ihren Händen und entwarf's mit einem Griffel und machte ein gegossenes Kalb. Und sie sprachen: Das sind deine Götter, Israel, die dich aus Ägyptenland geführt haben!

Die Verzögerung der Rückkehr Moses zu dem Volk war, wie gesagt, eine Prüfung für Israel, in welcher es sein Vertrauen auf den Herrn und auf Seinen Knecht Mose [Kap. 14,31b] bewähren sollte.

2. Mose 14,31 -- und die große Hand, die der HERR an den Ägyptern erzeigt hatte. Und das Volk fürchtete den HERRN, und sie glaubten ihm und seinem Knecht Mose.

statt dessen aber erlag es der zur Versuchung werdenden Probe! - Das menschliche Herz liebt etwas, das es wahrnehmen kann - etwas, das unsere Sinne befriedigt. - Man hat hier bei Israel den Eindruck kindischer Torheit und Verblendung. Wie kann ein Mensch einen Gott machen!? [Lies Ps. 135,15-18.]

Psalm 135,15-18 -- 15 Der Heiden Götzen sind Silber und Gold, von Menschenhänden gemacht. 16 Sie haben Mäuler, und reden nicht; sie haben Augen, und sehen nicht; 17 sie haben Ohren, und hören nicht; auch ist kein Odem in ihrem Munde. 18 Die solche machen, sind gleich also, alle, die auf solche hoffen.

Zudem offenbart sich hier die völlige Unzuverlässigkeit des Menschenherzens, der unbeschreibliche Undank, die schamlose Untreue! - Nur ein von Gott Selbst gewirkter lebendiger Glaube, der sich auf das göttliche Wort stützt, vermag „standhaft auszuhalten, als sähe er den Unsichtbaren“! (Lies Hebr. 11,24-27.)

Hebräer 11,24-27 -- 24 Durch den Glauben wollte Mose, da er groß ward, nicht mehr ein Sohn heißen der Tochter Pharaos, 25 und erwählte viel lieber, mit dem Volk Gottes Ungemach zu leiden, denn die zeitliche Ergötzung der Sünde zu haben, 26 und achtete die Schmach Christi für größern Reichtum denn die Schätze Ägyptens; denn er sah an die Belohnung. 27 Durch den Glauben verließ er Ägypten und fürchtete nicht des Königs Grimm; denn er hielt sich an den, den er nicht sah, als sähe er ihn.

So oft unsere Herzen aufhören, sei es betreffs unseres Seelenheils oder betreffs äußerer Bedürfnisse, sich allein auf Gott zu stützen, und wir uns umschauen nach irgendeiner sichtbaren Stütze oder Hilfe für unser Leben, heißt das im Grund: Umschau halten nach einem sichtbaren Gott! - Wie schnell und weit hatte sich doch Israel entfernt von seinem großen, herrlichen Gott, Der es mit Wundern und Zeichen aus der Knechtschaft erlöst und zu Seinem Eigentumsvolk gemacht hatte! Und wie weit war andererseits Mose von Israel in dieser Herzensverfassung geschieden: er befand sich in der Gegenwart Gottes, ja, in innigster Verbindung und Gemeinschaft mit diesem Gott der Herrlichkeit, der der Gott Israels war! - Wenn wir die Gegenwart und Gemeinschaft Gottes velassen oder wie Israel diese überhaupt noch nicht kennen, dann sind die groben Irrtümer und Sünden unzählbar, in welche wir hineinfallen werden. In Israel war „ein böses Herz des Unglaubens“, das sich zeigte „im Abfallen von dem lebendigen Gott“! (Hebr. 3,12.)

Hebräer 3,12 -- Sehet zu, liebe Brüder, daß nicht jemand unter euch ein arges, ungläubiges Herz habe, das da abtrete von dem lebendigen Gott;

Ja, Israel hatte schnell „vergessen seines großen Rettergottes“, der so Großes an ihm getan in Ägypten.“ Stephanus sagt: „Sie wandten sich in ihren Herzen zurück nach Ägypten!“ [Ps. 106,19-22; Apgesch. 7,38.39.]

Psalm 106,19-22 -- 19 Sie machten ein Kalb am Horeb und beteten an das gegossene Bild 20 und verwandelten ihre Ehre in ein Gleichnis eines Ochsen, der Gras frißt, 21 Sie vergaßen Gottes, ihres Heilands, der so große Dinge in Ägypten getan hatte, 22 Wunder im Lande Hams und schreckliche Werke am Schilfmeer. / Apostelgeschichte 7,38.39 -- 38 Dieser ist's, der in der Gemeinde in der Wüste mit dem Engel war, der ihm redete auf dem Berge Sinai und mit unsern Vätern; dieser empfing lebendige Worte, uns zu geben; 39 welchem nicht wollten gehorsam werden eure Väter, sondern stießen ihn von sich und wandten sich um mit ihren Herzen nach Ägypten

In Ägypten hatte Israel die Stieranbetung kennengelernt. (In dem Apis, einem schwarzen Stier mit weißem Fleck an der Stirn, erblickten die Ägypter die Verkörperung ihres Totengottes Osiris. Deshalb wurde dieser Stier auf die ungehörigste Weise verehrt.) - Widerstandslos erfüllte Aaron das Verlangen des Volkes und fertigte ihnen nach ägyptischem Muster das Goldene Kalb! Und völlig vergessend seines herrlichen Gottes, sprach das Volk, das Goldene Kalb umtanzend: „Das ist dein Gott, Israel, der dich aus dem Lande Ägypten heraufgeführt hat!“ Der Psalmist sagt: „Sie machten ein Kalb am Horeb und bückten sich vor einem gegossenen Bilde; ja, sie vertauschten ihre Herrlichkeit gegen das Bild eines Stieres, der Gras frißt!“ (Lies Ps. 78,10-17.37)

Psalm 78,10-17.37 -- 10 Sie hielten den Bund Gottes nicht und wollten nicht in seinem Gesetz wandeln 11 und vergaßen seiner Taten und seiner Wunder, die er ihnen erzeigt hatte. 12 Vor ihren Vätern tat er Wunder in Ägyptenland, im Felde Zoan. 13 Er zerteilte das Meer und ließ sie hindurchgehen und stellte das Wasser wie eine Mauer. 14 Er leitete sie des Tages mit einer Wolke und des Nachts mit einem hellen Feuer. 15 Er riß die Felsen in der Wüste und tränkte sie mit Wasser die Fülle 16 und ließ Bäche aus den Felsen fließen, daß sie hinabflossen wie Wasserströme. 17 Dennoch sündigten sie weiter gegen ihn und erzürnten den Höchsten in der Wüste ... 37 aber ihr Herz war nicht fest an ihm, und hielten nicht treulich an seinem Bund.

O wie schnell weicht auch heute das Herz von Gotteskindern ab von dem Herrn! Wie leicht vergessen wir unseres herrlichen Gottes, der doch Seines eingeborenen Sohnes nicht geschont, sondern Ihn für uns alle geopfert hat, und „geben Seine Ehre einem anderen“ - womöglich uns selbst!! Und doch spricht Er, der Erhabene: „Ich bin der Herr! - das ist Mein Name; und Meine Ehre gebe Ich keinem anderen, noch Meinen Ruhm den geschnitzten Bildern!“ [Lies 5. Mos. 6,4.5.12-15.]

5. Mose 6,4.5.12-15 -- 4 Höre, Israel, der HERR, unser Gott, ist ein einiger HERR. 5 Und du sollst den HERRN, deinen Gott, liebhaben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von allem Vermögen. ... 12 So hüte dich, daß du nicht des HERRN vergessest, der dich aus Ägyptenland, aus dem Diensthaus, geführt hat; 13 sondern du sollst den HERRN, deinen Gott, fürchten und ihm dienen und bei seinem Namen schwören. 14 Und sollst nicht andern Göttern nachfolgen der Völker, die um euch her sind 15 denn der HERR, dein Gott, ist ein eifriger Gott unter dir, daß nicht der Zorn des HERRN, deines Gottes, über dich ergrimme und vertilge dich von der Erde.

(Dienstag, 26. März 1935)

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