Vorige Andacht -- Nächste Andacht
21. Wie der HERR den Pharao dazu brachte, das Volk Israel in der Wüste zu verfolgen: Lagerung Israels am Meer (2. Mose 14,1-20)
2. MOSE 14,17-20
17 Siehe, ich will das Herz der Ägypter verstocken, daß sie euch nachfolgen. So will ich Ehre einlegen an dem Pharao und an aller seiner Macht, an seinen Wagen und Reitern. 18 Und die Ägypter sollen innewerden, daß ich der HERR bin, wenn ich Ehre eingelegt habe an Pharao und an seinen Wagen und Reitern. 19 Da erhob sich der Engel Gottes, der vor dem Heer Israels her zog, und machte sich hinter sie; und die Wolkensäule machte sich auch von ihrem Angesicht und trat hinter sie 20 und kam zwischen das Heer der Ägypter und das Heer Israels. Es war aber eine finstere Wolke und erleuchtete die Nacht, daß sie die ganze Nacht, diese und jene, nicht zusammenkommen konnten.
Gott ließ Seinen Knecht Mose zum voraus wissen: „Siehe, Ich will das Herz der Ägypter verhärten, und sie werden hinter euch herkommen, und Ich werde Meine Herrlichkeit erzeigen an dem Pharao und an seiner ganzen Heeresmacht, an seinen Wagen und an seinen Reitern. Und die Ägypter sollen erkennen, daß Ich der Herr bin, wenn Ich Mich also verherrlicht habe!“ – Wunderbar gestärkt durch diese Zusicherung Gottes, konnte Mose Israel den Befehl zum Aufbruch erteilen. In demselben Augenblick erhob sich die Wolken- und Feuersäule, in welcher ja Gott Selbst gegenwärtig war. Es heißt hier: „Der Engel Gottes, der vor dem Heere Israels herzog, brach auf und trat hinter Israel!“ So war nun die Wolkensäule zwischen dem Heere Israels und dem Heere der Ägypter. Dort (für die Ägypter) wurde sie Wolke und Finsternis, und hier (Für Israel) erleuchtete sie die Nacht! Und so kam das ägyptische Heer den Kindern Israel nicht nahe während der ganzen Nacht. – Ehe die Ägypter Israel antasten konnten, hätten sie zuerst Gott Selbst überwinden müssen! So darf auch heute jedes lautere, dem Herrn ergebene Herz wissen: „Gott ist für mich!“ Er ruft den Feinden zu: „Tastet Meine Gesalbten nicht an, und Meinen Propheten tut nichts übles!“ [Lies Ps. 105,5-15; vgl. Jes. 63,7-9.]
Die beiden großen Eigenschaften Gottes: Retter der Seinigen und Richter Seiner Feinde sind uns hier in einer Tat Gottes majestätisch vor Augen gestellt. Es waren Glaubensschritte, die die Israeliten taten. Gott bahnte ihnen einen Weg im Meer, wo keine Menschenmacht einen Weg hätte schaffen können. Ja, „im Meer ist Dein Weg, o Herr, und Deine Pfade sind in großen Wassern, und Deine Fußstapfen sind nicht bekannt. Du hast Dein Volk geleitet wie eine Herde durch die Hand Moses und Aarons!“ – Gott, Dein Weg ist im Heiligtum; wer ist ein so großer Gott wie Du? – Du bist der Gott, der Wunder tut; Du hast Deine Stärke kundwerden lassen unter den Völkern; Du hast Dein Volk erlöst mit erhobenem Arm, die Söhne Jakobs und Josephs. Dich sahen die Wasser, o Gott, Dich sahen die Wasser: sie bebten, ja es erzitterten die Tiefen! Die Wolken ergossen Wasser, das Gewölk ließ seine Stimme erschallen und Deine Pfeile fuhren hin und her. Deines Donners Stimme war im Wirbelwind; Blitze erleuchteten den Erdkreis, es zitterte und bebte die Erde.“ – Aus diesem Psalm des Sängers Asaph erfahren wir, daß ein furchtbares Unwetter, Blitze und Donner das starke Eingreifen des Herrn hier begleitete. (Vgl. Ps. 18,3-19 [Luth. 4-20].)
Wie groß ist doch unser Gott! Die Ihm nahestehenden, brauchen sich nicht zu fürchten, denn Er entfaltet Seine Macht zu ihren Gunsten. „Er leitet die Demütigen im Recht und lehrt die Demütigen Seinen Weg. Alle Pfade des Herrn sind Güte und Wahrheit für die, welche Seinen Bund und Seine Zeugnisse bewahren! Darum sind meine Augen stets auf den Herrn gerichtet, denn Er wird meine Füße herausführen aus dem Netze.“- Unser heiliger und herrlicher Gott handelt auch heute oftmals so wie damals mit Israel. Er führt die Seinigen vielleicht gegen eine Felswand, in welcher kein Durchgang zu erblicken ist, oder gegen ein Meer, durch welches kein Weg führt. Sobald jedoch unser Herz und unser Fuß im Glaubensvertrauen Ihm, unserem großen Hirten, folgen, tut sich zur rechten Stunde ein Weg auf, und die Vertrauenden erkennen mit überströmendem Dank: „Es ist der Weg Gottes, den ich geführt werde – den ich Schritt für Schritt gehen darf!“
(Mittwoch, 28. März 1934)