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9. NEUNTE Plage: Dreitägige dicke Finsternis über Ägyptenland. (2. Mose 10,21-26)
2. MOSE 10,24-26
24 Da forderte Pharao Mose und sprach: Ziehet hin und dienet dem HERRN; allein eure Schafe und Rinder laßt hier; laßt auch eure Kindlein mit euch ziehen. 25 Mose sprach: Du mußt uns auch Opfer und Brandopfer geben, die wir unserm Gott, dem HERRN, tun mögen. 26 Unser Vieh soll mit uns gehen und nicht eine Klaue dahintenbleiben; denn wir wissen nicht, womit wir dem HERRN dienen sollen, bis wir dahin kommen.
Mose sprach zu Pharao: „Auch Brandopfer und Schlachtopfer (also unser Vieh) mußt du in unsere Hand geben! Wir wissen ja noch nicht, wie und womit wir dem Herrn zu dienen haben, wenn wir dorthin kommen!“ – Was Gott alles erwartet an Opfern und Dienst von Seinem Volke, das konnte Israel erst richtig erkennen und erfahren, wenn es den Weg von „drei Tagesreisen“ vollendet und die vollständige Lösung von Ägypten vollzogen hatte. – wenn es zu der vollen Freiheit und Herrlichkeit, die ihm als dem erlösten Volke Jehovas bereitet war, wirklich gelangt war. [Lies 3. Mos. 18,1-5; 5. Mos. 10,11-21; 13,3 (Luth. 4).]
Erst wenn die Kinder Gottes voll Erkenntnis und Glauben ihre neue herrliche Stellung als Erlöste und gottgeweihte in Christo praktisch ergriffen haben – wenn sie gelernt haben, sich in der Freiheit und Freude als Geliebte, Auserwählte und Geheiligte Gottes zu bewegen, werden sie auch die heiligen Ansprüche verstehen und berücksichtigen, die ihr herrlicher Gott an sie hat, und ihr Leben wird in Wahrheit ein gottgeweihtes und glückliches werden. Darum ist es von der größten Bedeutung, daß alle zum Herrn Bekehrten richtig unterwiesen werden – daß man sie hineinführe in die wunderbaren Vorrechte, Erleuchtungen und Segnungen, die der Herr Jesus ihnen auf Golgatha so teuer erworben hat! – Hierzu bedarf es für die Kinder Gottes einer klaren, gründlichen Einführung in die Schrift, die aber nur da gefunden werden kann, wo der Heilige Geist ungehindert von den Kostbarkeiten Christi nehmen und uns schenken kann. Wer nicht selbst glückselig ist in Jesus – wer nicht selbst in der neuen, herrlichen Gnadenstellung befestigt ist auf Grund der Schrift, der kann auch anderen nicht dazu helfen! – Es gilt für dich, die ganze nahe, persönliche und innige Herzensgemeinschaft mit deinem auferstandenen und gekrönten Herrn Jesus im Himmel Tag für Tag zu verwirklichen. Es ist nötig für dich, nicht nur auf Seinen Erlösertod dein Heil gegründet zu haben, sondern du mußt auch das mit Ihm Einsgemachtsein in Seinem Tod und in Seiner Auferstehung im Glauben erfassen, wenn du zu der vollen Segensstellung eines Erlösten Gottes gelangen und in derselben Gott fruchtbringend dienen willst! – Das wird uns in den „drei Tagesreisen“ vor Augen gestellt, welche die Kinder Israel zurücklegen mußten, und welche den Abstand zwischen ihnen und dem Land ihrer Sklaverei bilden mußten, ehe sie voll und ganz in die Vorrechte, Segnungen und Aufgaben des erlösten Volkes Gottes praktisch eintreten konnten.- Solange eine gläubige Seele noch in innerer Verbindung mit der dumpfen Atmosphäre der Welt steht – auch in religiöser Beziehung, kann sie nicht erkennen, was des Herrn würdig – was Seinem heiligen Wort und Willen entsprechend ist! Unsere volle Verantwortlichkeit und Aufgabe wird uns erst klar, wenn wir unsere richtige, von Welt und Ichleben innerlich und äußerlich weit geschiedene Stellung einnehmen, wie Gott sie uns in Seinem heiligen Worte so klar anweist. O möchten wir die Trennung und Entfernung von allen ungöttlichen Meinungen, Gewohnheiten und Anschauungen in jeder Hinsicht durchführen und aufrechterhalten! (Lies Röm. 12,1.2; 2. Kor. 6,17.18; Gal. 5,25.)
„Drei Tagesreisen weit“ – das bedeutet im geistliche Sinn die Entfernung des Gestorben- und Auferstandenseins mit Jesus: „Seid ihr nun mit Christus auferweckt worden, so suchet, was droben ist, wo Christus zur Rechten Gottes sitzt! Richtet euren Sinn auf das Himmlische, nicht auf das Irdische. Denn ihr seid ja (mit dem Herrn Jesus) gestorben, und euer eigentliches Leben, eure Seele, ist mit Christus in Gott verborgen. Wenn Christus, der euer Leben ist, offenbar wird, dann werdet auch ihr zugleich mit Ihm offenbar werden in Herrlichkeit!“ – Nichts wird uns wirklich von Welt und Sünde und Eigenleben lösen, als eine ganz innige täglich erneuerte Verbindung mit unserem gestorbenen und auferstandenen Heiland! (Lies Gal. 6,14-16; Phil. 3,7-11.)
(Freitag, 16. Februar 1934)