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3. ZWEITE Plage: Frösche aus dem Nil (2. Mose 8,1-15)
2. MOSE 8,12 (Luther 8,8)
12 Also gingen Mose und Aaron von Pharao; und Mose schrie zu dem HERRN der Frösche halben, wie er Pharao hatte zugesagt.
PSALM 78,34-53
34 Wenn er sie erwürgte, suchten sie ihn und kehrten sich zu Gott 35 und gedachten, daß Gott ihr Hort ist und Gott der Höchste ihr Erlöser ist, 36 und heuchelten mit ihrem Munde und logen ihm mit ihrer Zunge; 37 aber ihr Herz war nicht fest an ihm, und hielten nicht treulich an seinem Bund. 38 Er aber war barmherzig und vergab die Missetat und vertilgte sie nicht und wandte oft seinen Zorn ab und ließ nicht seinen ganzen Zorn gehen. 39 Denn er gedachte, daß sie Fleisch sind, ein Wind, der dahinfährt und nicht wiederkommt. 40 Wie oft erzürnten sie ihn in der Wüste und entrüsteten ihn in der Einöde! 41 Sie versuchten Gott immer wieder und meisterten den Heiligen in Israel. 42 Sie gedachten nicht an seine Hand des Tages, da er sie erlöste von den Feinden; 43 wie er denn seine Zeichen in Ägypten getan hatte und seine Wunder im Lande Zoan; 44 da er ihr Wasser in Blut wandelte, daß sie ihre Bäche nicht trinken konnten; 45 da er Ungeziefer unter sie schickte, daß sie fraß, und Frösche, die sie verderbten, 46 und gab ihre Gewächse den Raupen und ihre Saat den Heuschrecken; 47 da er ihre Weinstöcke mit Hagel schlug und ihre Maulbeerbäume mit Schloßen; 48 da er ihr Vieh schlug mit Hagel und ihre Herden mit Wetterstrahlen; 49 da er böse Engel unter sie sandte in seinem grimmigen Zorn und ließ sie toben und wüten und Leid tun; 50 da er seinen Zorn ließ fortgehen und ihre Seele vor dem Tode nicht verschonte und übergab ihr Leben der Pestilenz; 51 da er alle Erstgeburt in Ägypten schlug, die Erstlinge ihrer Kraft in den Hütten Hams, 52 und ließ sein Volk ausziehen wie die Schafe und führte sie wie eine Herde in der Wüste. 53 Und leitete sie sicher, daß sie sich nicht fürchteten; aber ihre Feinde bedeckte das Meer.
Wiederholt hören wir: „Und Mose schrie zum Herrn!“ Viele Gläubige kennen kaum ein Schreien zum Herrn; sie beten wohl, gelegentlich flehen sie zu Herrn, aber Schreien? – „Die Gerechten schreien, und der Herr hört, und aus allen ihren Bedrängnissen rettet Er sie!“ „Er hat das Schreien der Elenden nicht vergessen!“ Retten wird er den Armen, der um Hilfe ruft, und den Elenden, der keinen Helfer hat!“ – Der Herr sagt: „Alles, was ihr bittet in eurem Gebet – glaubt nur, daß ihr es empfangen werdet, so wird es euch zuteil werden!“ – Es kam Mose überhaupt nicht in den Sinn, zu zweifeln, ob seine Bitten nach Gottes Willen seinen oder nicht. Er kannte ja nichts anderes, als die Ehre Dessen zu suchen, der ihn nach Ägypten gesandt hatte! – Und Pharao wußte ganz genau, daß Mose nur zu Seinem Gott zu rufen brauchte, dann geschah das, was er bat! (Lies 2. Mos. 9,27.28.33.)
Jesus konnte sagen: „Vater Ich weiß, daß Du mich allezeit hörst!“ Und die dem Herrn wirklich nahestehen, sprechen: „Dies zuversichtliche Vertrauen haben wir zu Ihm: Wenn wir nach Seinem Willen etwas bitten, so erhört Er uns! Und da wir wissen, daß Er uns erhört auf unser Bitten, so wissen wir zugleich: Wir werden das von Ihm erbetene auch sicherlich empfangen!“ – Es gibt ein so kraftloses, zielloses Gebet! Die Beter kennen ihren Gott und Sein Wort so wenig! Sein heiliger Wille ist ihnen nicht vertraut; darum sind sie eigentlich noch keine richtigen Beter. Möchte der Heilige Geist doch die Kinder Gottes das Beten im Glauben lehren – ein einsichtsvolles Beten in der Kraft des Heiligen Geistes – im Vertrauen zu der großen Liebe und Macht Gottes: „Ihr aber Geliebte, baut euch auf auf eurem allerheiligsten Glauben! Betet in der Kraft des Heiligen Geistes und erhaltet euch dadurch in der Liebe Gottes (d.h. bleibt in dem Bewußtsein, wie sehr Gott euch liebt)! Und in dieser Verfassung dürft ihr freudig die Barmherzigkeit unseres Herrn Jesu Christi erwarten, der euch zum ewigen Leben führen wird!“ – Ja, der Heilige Geist kann uns jene klare Einsicht geben in den Willen Gottes und in die Lage der Dinge, die uns befähigt, klar und bestimmt im Glauben zu beten und unter Seiner Leitung das Angemessene und Gott Wohlgefällige zu tun – auch in schwieriger Lage! (Lies aufmerksam Phil. 1,9-11; Hebr. 13,20.21.)
Immer wieder hat Mose vor den Pharao zu treten. In Kap. 10,1 lesen wir: Der Herr sprach zu Mose: „Geh hinein zu Pharao; denn Ich selbst habe sein Herz und das Herz seiner Diener verstockt, damit Ich diese Meine Zeichen in ihrer Mitte verrichte und damit du deinen Kindern und Kindeskindern einst erzählen kannst, was Ich in Ägypten vollbracht und welche Zeichen Ich unter ihnen vollführt habe, damit ihr erkennet, daß Ich der Herr bin!“ – Endlich bei dem zehnten – furchtbarsten Gerichtsschlag Gottes über Ägypten wurde der Pharao willig, das Volk Gottes ziehen zu lassen. Für das bisher so tief erniedrigte und so sehr geplagte Israel brach eine ganz neue Zeit – ja ein völlig neues Leben an! – Die Kapitel 12-15 des 2. Buches Mose sind etwas vom Erhabensten, das die Weltgeschichte uns berichtet Für Mose, den Knecht Gottes, war dies der Höhepunkt seines Erlebens mit Gott! In der Kraft des Vertrauens zu wandeln – o möchte jeder wahre Gläubige dies lernen und sich darin üben!
(Sonntag, 4. Februar 1934)