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1. Josefs Brüder sind ihm feind, weil er Jakobs liebster Sohn ist und Herrschafts-Träume hatte (1. Mose 37,1 - 11)
1. MOSE 37,1 - 4
1 Jakob aber wohnte im Lande, darin sein Vater ein Fremdling gewesen war, im Lande Kanaan. 2 Und dies sind die Geschlechter Jakobs: Joseph war siebzehn Jahre alt, da er ein Hirte des Viehs ward mit seinen Brüdern; und der Knabe war bei den Kinder Bilhas und Silpas, der Weiber seines Vaters, und brachte vor ihren Vater, wo ein böses Geschrei wider sie war. 3 Israel aber hatte Joseph lieber als alle seine Kinder, darum daß er ihn im Alter gezeugt hatte; und machte ihm einen bunten Rock. 4 Da nun seine Brüder sahen, daß ihn ihr Vater lieber hatte als alle seine Brüder, waren sie ihm feind und konnten ihm kein freundlich Wort zusprechen.
SPRÜCHE 4,10-13
10 So höre, mein Kind, und nimm an meine Rede, so werden deiner Jahre viel werden. 11 Ich will dich den Weg der Weisheit führen; ich will dich auf rechter Bahn leiten, 12 daß, wenn du gehst, dein Gang dir nicht sauer werde, und wenn du läufst, daß du nicht anstoßest. 13 Fasse die Zucht, laß nicht davon; bewahre sie, denn sie ist dein Leben.
Nach dem Tode Isaaks kehrte Esau mit seiner ganzen Familie, die fast schon zum Volk herangewachsen war, in sein Land Seir zurück. Jakob dagegen blieb in dem von Gott ihm bestimmten Lande der Verheißung wohnen. Die biblische Erzählung wendet sich also von neuem den Nachkommen Abrahams, Isaaks und Jakobs zu. Auf solche Weise findet die Geschichte Israels und damit die Heilsgeschichte des Volkes Gottes ihre Fortsetzung. Hier nun tritt uns insbesondere die leuchtende Gestalt Josephs, des vorjüngsten Sohnes Jakobs, vor Augen. Es waren ja zwölf Söhne, mit denen Jakob nach langer Abwesenheit zu seinem Vater Isaak nach Kanaan zurückgekehrt war. Doch auf den beiden Jüngsten, Joseph und Benjamin, lag ein besonderer Segen und Glanz, waren sie doch die Söhne der so sehr geliebten Rahel! Das Größte und Höchste, das wir von Joseph sagen können, ist, daß er von früh an ein ganz von Gott Erfaßter war. (Lies aufmerksam 1. Mose 49,22–26; 5. Mose 33,13–16; Ps. 4,3; [Luther 4,4.])
Mochten seine zehn älteren Brüder vor allem draußen, fern vom Zelt des Vaters, in ihrem Hirtenberuf ihre Freiheit und Befriedigung suchen – Joseph durfte viel im Zelt des Vaters weilen! Sein weiterer Werdegang zeigt an, was ihm sein Vater Jakob ins Leben mitgab und einpflanzte: göttliche, erhebende Wahrheiten und Begriffe – göttliche Grundsätze und Gebote – göttliche Offenbarungen und Herrlichkeiten! Ja, das Wertvollste und Höchste, das Jakob besaß und war, pflanzte sich in Joseph fort und fand Ausgestaltung in diesem Sohn seines Alters und seiner Liebe! Darum heißt es auch: „Dies ist die Geschichte Jakobs – Josephs …!“ Was den Patriarchen Joseph vom Anfang seiner Geschichte bis zu ihrem leuchtenden Abschluß auf Erden kennzeichnet, ist sein Gehorsam, seine Reinheit und Demut – tiefe innere Abhängigkeit von unserem Gott! [Lies Ps. 119,9–11.30.31; Spr. 3,1–6]
(Mittwoch, 1. April 1953)