BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

(www.wol-blz.net)

Suchen nach:
Startseite -- Bücher AT -- 1. Mose -- 386 (Warum Abimelech, der König, Abrahams Frau Sara holen ließ, sie aber nicht berührte)
Diese BLZ Andacht: -- Im Original -- ERWEITERT

Vorige Andacht -- Nächste Andacht

DAS ERSTE BUCH MOSE (Genesis)
D. ABRAHAM, seine Verwandtschaft und seine acht Söhne (1. Mose 11,10 - 25,18)

35. Warum Abimelech, der König, Abrahams Frau Sara holen ließ, sie aber nicht berührte (1. Mose 20,1-7)


1. MOSE 20,1.2

1 Abraham aber zog von dannen ins Land gegen Mittag und wohnte zwischen Kades und Sur und ward ein Fremdling zu Gerar. 2 Er sprach aber von seinem Weibe Sara: Es ist meine Schwester. Da sandte Abimelech, der König zu Gerar, nach ihr und ließ sie holen.

PSALM 24,3-6

3 Wer wird auf des HERRN Berg gehen, und wer wird stehen an seiner heiligen Stätte? 4 Der unschuldige Hände hat und reines Herzens ist; der nicht Lust hat zu loser Lehre und schwört nicht fälschlich: 5 der wird den Segen vom HERRN empfangen und Gerechtigkeit von dem Gott seines Heils. 6 Das ist das Geschlecht, das nach ihm fragt, das da sucht dein Antlitz, Gott Jakobs. (Sela.)

Dieser Abschnitt des 1. Buches Mose macht uns beinahe den Eindruck, als gehe es nach dem unglücklichen Vorfall, der sich dort in der Höhle [Kap. 19,30-38.] zutrug, von einer dunklen Geschichte zur anderen.

1. Mose 19,30-38 -- 30 Und Lot zog aus Zoar und blieb auf dem Berge mit seinen beiden Töchtern; denn er fürchtete sich, zu Zoar zu bleiben; und blieb also in einer Höhle mit seinen beiden Töchtern. 31 Da sprach die ältere zu der jüngeren: Unser Vater ist alt, und ist kein Mann mehr auf Erden der zu uns eingehen möge nach aller Welt Weise; 32 so komm, laß uns unserm Vater Wein zu trinken geben und bei ihm schlafen, daß wir Samen von unserm Vater erhalten. 33 Also gaben sie ihrem Vater Wein zu trinken in derselben Nacht. Und die erste ging hinein und legte sich zu ihrem Vater; und der ward's nicht gewahr, da sie sich legte noch da sie aufstand. 34 Des Morgens sprach die ältere zu der jüngeren: Siehe, ich habe gestern bei meinem Vater gelegen. Laß uns ihm diese Nacht auch Wein zu trinken geben, daß du hineingehst und legst dich zu ihm, daß wir Samen von unserm Vater erhalten. 35 Also gaben sie ihrem Vater die Nacht auch Wein zu trinken. Und die jüngere machte sich auf und legte sich zu ihm; und er ward's nicht gewahr, da sie sich legte noch da sie aufstand. 36 Also wurden beide Töchter Lots schwanger von ihrem Vater. 37 Und die ältere gebar einen Sohn, den nannte sie Moab. Von dem kommen her die Moabiter bis auf den heutigen Tag. 38 Und die jüngere gebar auch einen Sohn, den hieß sie das Kind Ammi. Von dem kommen die Kinder Ammon bis auf den heutigen Tag.

Wir erblicken Abraham in großer Schwachheit. Gott hatte ihn nach seiner großen Verirrung mit Hagar in vergebender Gnade durch das Wort: „Ich bin Gott der Allmächtige, wandle vor Meinem Angesicht und sei vollkommen in deiner Hingabe!“ Auch den schwachen Glauben der Sara hatte Er emporgehoben durch das Wort: „Sollte dem Herrn etwas unmöglich sein?“ – Gott hatte den verheißenen Sohn in wunderbarer Macht und Gnade angekündigt, und nun gelang es dem Teufel doch noch einmal Abraham und Sara im Glauben schwach zu machen und in eine große Sünde zu stürzen! Ja, fast wären sie für ihre hohe Bestimmung völlig unbrauchbar geworden. Durch die Zerstörung Sodoms und Gomorras hatte sich Gott Seinem Knecht in erschütterndem Ernst und großer Heiligkeit gezeigt. Und vor dieser Heiligkeit konnte Abraham nicht stehen, er floh nach dem Süden des Landes, er war innerlich aus der Ruhe und aus der Fassung gekommen! Im Grunde war es eine Flucht vor Gott, er fürchtete sich vor Ihm, dem Heiligen und Gerechten. Er hatte es erlebt: „Auch unser Gott ist ein verzehrendes Feuer.“ Es war eben in Abrahams Herzen noch nicht alles, wie es sein sollte; eine dunkle Geschichte wie sie 25 Jahre früher schon einmal vorgekommen war, wiederholt sich hier wie wir sehen. [vgl. Kap. 12,9-20.]

1. Mose 12,9-20 -- 9 Darnach zog Abram weiter und zog aus ins Mittagsland. 10 Es kam aber eine Teuerung in das Land. Da zog Abram hinab nach Ägypten, daß er sich daselbst als ein Fremdling aufhielte; denn die Teuerung war groß im Lande. 11 Und da er nahe an Ägypten kam, sprach er zu seinem Weib Sarai: Siehe, ich weiß, daß du ein schönes Weib von Angesicht bist. 12 Wenn dich nun die Ägypter sehen werden, so werden sie sagen: Das ist sein Weib, und werden mich erwürgen, und dich leben lassen. 13 Sage doch, du seist meine Schwester, auf daß mir's wohl gehe um deinetwillen und meine Seele am Leben bleibe um deinetwillen. 14 Als nun Abram nach Ägypten kam, sahen die Ägypter das Weib, daß sie sehr schön war. 15 Und die Fürsten des Pharao sahen sie und priesen sie vor ihm. Da ward sie in des Pharao Haus gebracht. 16 Und er tat Abram Gutes um ihretwillen. Und er hatte Schafe, Rinder, Esel, Knechte und Mägde, Eselinnen und Kamele. 17 Aber der HERR plagte den Pharao mit großen Plagen und sein Haus um Sarais, Abrams Weibes, willen. 18 Da rief Pharao Abram zu sich und sprach zu ihm: Warum hast du mir das getan? Warum sagtest du mir's nicht, daß sie dein Weib wäre? 19 Warum sprachst du denn, sie wäre deine Schwester? Derhalben ich sie mir zum Weibe nehmen wollte. Und nun siehe, da hast du dein Weib; nimm sie und ziehe hin. 20 Und Pharao befahl seinen Leuten über ihm, daß sie ihn geleiteten und sein Weib und alles, was er hatte.

Lieber Bruder, liebe Schwester, kannst du bestehen vor der Heiligkeit Gottes? Ist in deinem Leben nichts, was Gott stört oder kränkt? Der Prophet Jesaja ruft aus: „Wer von uns kann weilen bei verzehrendem Feuer – bei ewigen Gluten?“ [Lies Jes. 33,14-17; Ps. 15,1-5.]

Jesaja 33,14-17 -- 14 Die Sünder zu Zion sind erschrocken, Zittern ist die Heuchler angekommen und sie sprechen: Wer ist unter uns, der bei einem verzehrenden Feuer wohnen möge? wer ist unter uns, der bei der ewigen Glut wohne? 15 Wer in Gerechtigkeit wandelt und redet, was recht ist; wer Unrecht haßt samt dem Geiz und seine Hände abzieht, daß er nicht Geschenke nehme; wer seine Ohren zustopft, daß er nicht Blutschulden höre, und seine Augen zuhält, daß er nichts Arges sehe: 16 der wird in der Höhe wohnen, und Felsen werden seine Feste und Schutz sein. Sein Brot wird ihm gegeben, sein Wasser hat er gewiß. 17 Deine Augen werden den König sehen in seiner Schöne; du wirst das Land erweitert sehen. / Psalm 15,1-5 -- 1 HERR, wer wird wohnen in deiner Hütte? Wer wird bleiben auf deinem heiligen Berge? 2 Wer ohne Tadel einhergeht und recht tut und redet die Wahrheit von Herzen; 3 wer mit seiner Zunge nicht verleumdet und seinen Nächstem kein Arges tut und seinen Nächsten nicht schmäht; 4 wer die Gottlosen für nichts achtet, sondern ehrt die Gottesfürchtigen; wer sich selbst zum Schaden schwört und hält es; 5 wer sein Geld nicht auf Wucher gibt und nimmt nicht Geschenke gegen den Unschuldigen: wer das tut, der wird wohl bleiben.

(Samstag, 1. Juli 1951)

www.WoL-BLZ.net

Zuletzt geändert am 30.03.2014 11:59 Uhr | powered by PmWiki (pmwiki-2.3.3)