Vorige Andacht -- Nächste Andacht
24. Der drei-eine HERR verheißt der betagten Sarah einen Sohn, die darüber lacht (1. Mose 18,9-15)
1. MOSE 18,9-14
9 Da sprachen sie zu ihm: Wo ist dein Weib Sara? Er antwortete: Drinnen in der Hütte. 10 Da sprach er: Ich will wieder zu dir kommen über ein Jahr; siehe, so soll Sara, dein Weib, einen Sohn haben. Das hörte Sara hinter ihm, hinter der Tür der Hütte. 11 Und sie waren beide, Abraham und Sara, alt und wohl betagt, also daß es Sara nicht mehr ging nach der Weiber Weise. 12 Darum lachte sie bei sich selbst und sprach: Nun ich alt bin, soll ich noch Wollust pflegen, und mein Herr ist auch alt? 13 Da sprach der HERR zu Abraham: Warum lacht Sara und spricht: Meinst du, das es wahr sei, daß ich noch gebären werde, so ich doch alt bin? 14 Sollte dem HERRN etwas unmöglich sein? Um diese Zeit will ich wieder zu dir kommen über ein Jahr, so soll Sara einen Sohn haben.
JEREMIA 15,6-9
6 Du hast mich verlassen, spricht der HERR, und bist von mir abgefallen; darum habe ich meine Hand ausgestreckt wider dich, daß ich dich verderben will; ich bin des Erbarmens müde. 7 Ich will sie mit der Wurfschaufel zum Lande hinausworfeln und will mein Volk, so von seinem Wesen sich nicht bekehren will, zu eitel Waisen machen und umbringen. 8 Es sollen mir mehr Witwen unter ihnen werden, denn Sand am Meer ist. Ich will über die Mutter der jungen Mannschaft kommen lassen einen offenbaren Verderber und die Stadt damit plötzlich und unversehens überfallen lassen, 9 daß die, die sieben Kinder hat, soll elend sein und von Herzen seufzen. Denn ihre Sonne soll bei hohem Tage untergehen, daß ihr Ruhm und ihre Freude ein Ende haben soll. Und die übrigen will ich ins Schwert geben vor ihren Feinden, spricht der HERR.
Nachdem das Mahl ziemlich beendet war, fragte der Herr plötzlich: „Wo ist Sara deine Frau?“ In dem schönen häuslichen Leben hat ebenso wie uns, wohl auch den drei Gästen ein Zug gefehlt: Waren in Abrahams Familie keine Kinder – keine erwachsenen Söhne? Wenn in einem Hause die Kinder und besonders die Söhne fehlen, so ist das bei den Orientalen eine noch viel auffallendere, schmerzlichere Sache als bei uns. Ja, Kinderlosigkeit wird bei den Orientalen als Schmach, als Gottesstrafe empfunden. Wir denken auch hier an Rahel, die Frau Jakobs. Sie beneidete ihre Schwester, wie sie eine ganze Reihe von Söhnen und Töchtern hatte, und rief ihrem Manne zu: „Gib mir Kinder, oder ich sterbe!“ [1. Mose 30,1.2.] In 1. Samuel 1,4-6 lesen wir: „Es geschah an dem Tag, da Elkana mit seiner Familie in Silo zur Opferfeier war, da gab er seiner Frau Peninna und allen ihren Söhnen und Töchtern gute Stücke vom Opferfleisch. Hanna jedoch gab er ein doppeltes Stück; denn er liebte sie! Aber der Herr hatte ihren Mutterleib verschlossen. Deshalb kränkte ihre Widersacherin, die Peninna, sie immer mit vielen Kränkungen und suchte sie aufzubringen!“ [Lies hier Jes. 49,19 -21; 54,1-5.]
Gerade an diesen Punkt, über welchen Abraham und Sara wohl schon oft zu Gott geschrieen hatten, legt der Herr jetzt unvermittelt den Finger. Er tut es in der Ihm eigenen, erstaunlichen Art, indem Er mit einemmal den brennenden Punkt berührt. Er spricht: „Gewißlich will ich übers Jahr wieder zu dir kommen und siehe, Sara wird dann einen Sohn haben!“ Das klingt kurz, klar und hoffnungsvoll und spricht von einem gewaltigen Wunder. So sind Gottes Verheißungen, so daß man sie nicht umdeuten kann, nicht umbiegen kann. Darum sind sie so groß für den müden Glauben! [Lies Jes. 35,1-4.]
(Montag, 15. Januar 1951)