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20. Kains Verurteilung durch den HERRN und die Eingrenzung seiner Strafe (1. Mose 4,11-16)
1. MOSE 4,16
16 Also ging Kain von dem Angesicht des HERRN und wohnte im Lande Nod, jenseit Eden, gegen Morgen.
PSALM 68,2-4
2 Es stehe Gott auf, daß seine Feinde zerstreut werden, und die ihn hassen, vor ihm fliehen. 3 Vertreibe sie, wie der Rauch vertrieben wird; wie das Wachs zerschmilzt vom Feuer, so müssen umkommen die Gottlosen vor Gott. 4 Die Gerechten aber müssen sich freuen und fröhlich sein vor Gott und von Herzen sich freuen.
JESAJA 30,15-17
15 Denn so spricht der Herr, HERR, der Heilige in Israel: Wenn ihr umkehrtet und stillebliebet, so würde euch geholfen; durch Stillesein und Hoffen würdet ihr stark sein. Aber ihr wollt nicht 16 und sprecht: "Nein, sondern auf Rossen wollen wir fliehen", darum werdet ihr flüchtig sein, "und auf Rennern wollen wir reiten", darum werden euch eure Verfolger übereilen. 17 Denn euer tausend werden fliehen vor eines einzigen Schelten; ja vor fünfen werdet ihr alle fliehen, bis daß ihr übrigbleibet wie ein Mastbaum oben auf einem Berge und wie ein Panier oben auf einem Hügel.
Wo ging Kain zunächst hin? Wir hören, er wohnte im Lande Nod!“ Der Name Nod bedeutet im Grundtext: Fluch, Verbannung oder Unstetigkeit. Es war ein Land, da man nicht lange an einem Platz bleiben konnte, weil es eben ein unfruchtbares Land war – eine öde Steppe, wo nur etwas Gras für das Vieh wuchs. Wenn dann dasselbe abgeweidet war, musste man weiterziehen! Wahrscheinlich waren es die weiten öden Gegenden am Kaspischen Meer. – Wie einsam und arm stand doch Kain da; ihm fehlte der fruchtbringende Acker, der segnende Bruder, der gegenwärtige heilige Gott! [Lies Ps. 102,7-10; Klag. 1,1.2; Ps. 25,16.17.]
O wie fern sind um uns her und in allen Ländern und Erdteilen so viele Menschen – ohne jede Erkenntnis oder Gemeinschaft mit Gott. O, dieses „Unstet“ und „Flüchtig!“ Zieht nicht mancher und auch manche buchstäblich von einem Ort zum andern? Wenn Gott dich von einem Ort zum andern führt und dir Aufgaben bald hier, bald dort gibt, so will ich keinen Augenblick etwas dagegen sagen. Doch wenn du nach eigener Wahl deinen Wohnplatz oder deine Arbeitstätte immer wieder wechselst – wenn es dir überall nicht gefällt, und du deshalb unzufrieden nach kurzer Zeit schon wieder nach etwas anderem umsiehst – wenn es dich immer forttreibt in die Ferne, und du am Ende in allen möglichen Ländern und vielleicht gar Weltteilen umherkommst, wahrlich, das heißt unstet und flüchtig sein! Die Ursache ist, daß du eben keinen Glaubensgehorsam, keinen Frieden mit Gott kennst, daß dir die Freude und die Kraft von Oben gänzlich fehlt! Hättest du diese, dann hättest du überall ein Paradies im Herzen, selbst wenn allerlei Schwierigkeiten und Widrigkeiten zu überwinden wären. Treuen, lauteren Kindern Gottes wird geschrieben, was 2. Thess. 1,7-10 steht. [Lies Jes. 48,17.18; Jak. 1,23-25.]