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17. Warum Kain ergrimmte und wie der HERR ihn ermahnte (1. Mose 4,5-7)
1. MOSE 4,5-7
5 aber Kain und sein Opfer sah er nicht gnädig an. Da ergrimmte Kain sehr, und seine Gebärde verstellte sich. 6 Da sprach der HERR zu Kain: Warum ergrimmst du? und warum verstellt sich deine Gebärde? 7 Ist's nicht also? Wenn du fromm bist, so bist du angenehm; bist du aber nicht fromm, so ruht die Sünde vor der Tür, und nach dir hat sie Verlangen; du aber herrsche über sie.
1. KORINTHER 13,4-7
4 Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie blähet sich nicht, 5 sie stellet sich nicht ungebärdig, sie suchet nicht das Ihre, sie läßt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu, 6 sie freut sich nicht der Ungerechtigkeit, sie freut sich aber der Wahrheit; 7 sie verträgt alles, sie glaubet alles, sie hoffet alles, sie duldet alles.
RÖMER 13,12-14
12 die Nacht ist vorgerückt, der Tag aber nahe herbeigekommen): so lasset uns ablegen die Werke der Finsternis und anlegen die Waffen des Lichtes. 13 Lasset uns ehrbar wandeln als am Tage, nicht in Fressen und Saufen, nicht in Kammern und Unzucht, nicht in Hader und Neid; 14 sondern ziehet an den HERRN Jesus Christus und wartet des Leibes, doch also, daß er nicht geil werde.
Wir hören: „Kain geriet in heftigen Zorn und sein Angesicht senkte sich!“ Er machte sich keine Gedanken darüber, was er zu tun habe, damit Gott auch sein Opfer angenehm werde. Nur unwillig war er über seines Bruders Bevorzugungen und die eigene Zurücksetzug. Er überließ sich seinem Unmut und steigerte sich immer mehr in denselben hinein. Haß und Neid ergriffen ihn, und sogar Mordgedanken stiegen in ihm auf. Im Grund fühlte er deutlich, daß sein Bruder Gott wohlgefällig war und er nicht. Statt sich nun zu demütigen und Buße zu tun, sich tief vor Gott zu beugen, wurde sein Herz von Neid gegen Abel erfüllt. Wir sehen hier von neuem, welch schlimme Sache es um den Neid ist, ganz besonders, wenn sich derselbe auf geistlichem Gebiet zeigt. Wie es nämlich einem geistlichen Hochmut gibt, so gibt es auch einen geistlichen Neid. Man gönnt es dem anderen nicht, wenn man merkt: Gott hat Wohlgefallen an ihm! Nein, man will selbst der Beste und Frömmste sein! (Lies Jak. 3,13-18; 1. Petr. 2,1.)
Unser Angesicht ist nur zu oft ein Spiegel dessen, was gerade eben in uns vorgeht. Ach, wie häßlich ist doch Neid und Haß. Herzen, die Gott nahe und von Seiner Gnade beeinflußt sind, sind frei von jedem Neid und gönnen es dem Nächsten, dem Mitbruder, wenn er etwa begabter und gesegneter ist als sie selbst! – Niemals darf unser eigenes Mißgeschick oder Herzeleid verbittern oder verstimmen gegen die, denen es besser geht als uns. Es gilt, vielmehr uns herzlich zu freuen über jede äußere und innere Segnung, die der Nächste erfährt! Neid ist in jedem Fall ein schlechter Berater, und wir müssen auf der Hut sein vor Gedanken, die er uns eingeben will! ([Lies 1. Kor. 3,3-8]; Phil. 4,1-3.)