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15. Adam und Eva bekommen zwei Söhne: Kain und Abel (1. Mose 4,1.2)
1. MOSE 4,1-3
1 Und Adam erkannte sein Weib Eva, und sie ward schwanger und gebar den Kain und sprach: Ich habe einen Mann gewonnen mit dem HERRN. 2 Und sie fuhr fort und gebar Abel, seinen Bruder. Und Abel ward ein Schäfer; Kain aber ward ein Ackermann. 3 Es begab sich nach etlicher Zeit, daß Kain dem HERRN Opfer brachte von den Früchten des Feldes;
PSALM 147,1-6
1 Lobet den HERRN! denn unsern Gott loben, das ist ein köstlich Ding; solch Lob ist lieblich und schön. 2 Der HERR baut Jerusalem und bringt zusammen die Verjagten Israels. 3 Er heilt, die zerbrochnes Herzens sind, und verbindet ihre Schmerzen. 4 Er zählt die Sterne und nennt sie alle mit Namen. 5 Der HERR ist groß und von großer Kraft; und ist unbegreiflich, wie er regiert. 6 Der HERR richtet auf die Elenden und stößt die Gottlosen zu Boden.
PSALM 103,1-4
1 Ein Psalm Davids. Lobe den HERRN, meine Seele, und was in mir ist, seinen heiligen Namen! 2 Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiß nicht, was er dir Gutes getan hat: 3 der dir alle deine Sünden vergibt und heilet alle deine Gebrechen, 4 der dein Leben vom Verderben erlöst, der dich krönt mit Gnade und Barmherzigkeit, 5 der deinen Mund fröhlich macht, und du wieder jung wirst wie ein Adler.
Als die beiden ältesten Söhne Adams herangewachsen waren, ergab sich aus den Verhältnissen ihr Beruf: „Kain wurde Ackerbauer, Abel aber ein Schafhirt.“ Beide Tätigkeiten übte ohne Zweifel Adam bereits, so dass seine Söhne bald ihrem Vater – jeder in seiner Weise, beistehen konnten. Auf beides hatte Gott Selbst Adam von Anfang an hingewiesen: Auf die Bodenbearbeitung schon im Paradiese, denn wir hören: Als der Herr den Menschen geschaffen hatte, setzte Er ihn in den Garten Eden, „damit er denselben pflege und bewahre.“ (1. Mose 2,15.)
Nach der Vertreibung aus dem Paradiese gestaltete sich dieser Beruf zum Ackerbau. (1.Mose 3,17-19.)
Die Viehzucht, welche Abel betrieb, war gleichfalls nötig wegen der Ernährung und Bekleidung der Menschen. (Vgl. 1. Mose 3,21; 1. Kor. 9,7b)
Landbau und Viehzucht gehören ja notwendig zusammen. Es sind dies die ursprünglichen Berufsstände und noch heute bilden sie die Grundlage aller Berufsarten. Ob und inwiefern bei der Berufswahl die verschiedene Gemütsart der beiden Brüder mitsprach, lassen wir dahingestellt. Kain und Abel trugen ja eine ganz entgegengesetzte innere Welt in sich, und so nahm auch ihr Lebensgang eine durchaus verschiedene Richtung. Ihre Einstellung Gott und der Ewigkeit gegenüber wurde in besonderer Weise offenbar, als sie sich eines Tages gedrungen fühlten, Gott dem Herrn ein Opfer darzubringen – der eine von dem Ertrag seines Ackerbaues, der andere von den Erstlingen seiner Herde, von welchen er die besten für den Herrn aussuchte. Nach außen schienen beide Brüder wirklich Gott ehren zu wollen, doch wie grundverschieden war ihre Herzensstellung. Jeder von ihnen baute einen Altar und jeder brachte seine Opfergabe in seiner Weise Gott dar. Das Opfer war ja von jeher die Sprache der Seele. In demselben bringt der Mensch handelnd das zum Ausdruck, was er in seinem innersten Herzen und Wesen Gott gegenüber empfindet. Die Schrift sagt: „Der Inbegriff aller Opfer die Gott angenehm sind, ist ein zerbrochener Geist!“ (Ps. 51,16.17; vgl. Ps.34,16-19; Jes. 57,14.15)