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6. Wie Gott der HERR dem Adam eine Gehilfin machte (1. Mose 2,18-25)
1. MOSE 2,20
20 Und der Mensch gab einem jeglichen Vieh und Vogel unter dem Himmel und Tier auf dem Felde seinen Namen; aber für den Menschen ward keine Gehilfin gefunden, die um ihn wäre.
1. JOHANNES 4,7-12
7 Ihr Lieben, lasset uns untereinander liebhaben; denn die Liebe ist von Gott, und wer liebhat, der ist von Gott geboren und kennt Gott. 8 Wer nicht liebhat, der kennt Gott nicht; denn Gott ist Liebe. 9 Daran ist erschienen die Liebe Gottes gegen uns, daß Gott seinen eingeborenen Sohn gesandt hat in die Welt, daß wir durch ihn leben sollen. 10 Darin steht die Liebe: nicht, daß wir Gott geliebt haben, sondern daß er uns geliebt hat und gesandt seinen Sohn zur Versöhnung für unsre Sünden. 11 Ihr Lieben, hat uns Gott also geliebt, so sollen wir uns auch untereinander lieben. 12 Niemand hat Gott jemals gesehen. So wir uns untereinander lieben, so bleibt Gott in uns, und seine Liebe ist völlig in uns.
Nachdem Adam nun die ganze Tierwelt vor Augen geführt worden war, und er all diesen Geschöpfen nach Gottes Willen Namen gegeben hatte, hören wir: „Für Adam selbst aber ward keine ebenbürtige Gehilfin gefunden, die um ihn hätte sein können - keine Gefährtin und Mitkämpferin fürs Leben - von demselben Odem beseelt, von der gleichen Liebe und dem gleichen Lebensbedürfnis erfüllt! So schön und interessant die unendlich vielen Tierarten auch waren und so großes Gefallen Adam auch an ihnen haben mochte, so konnte er doch mit keinem von ihnen sprechen; keines von ihnen konnte ihm irgendwie die Hilfe leisten, deren er bedurfte. So hocherheben ist der Mensch über das Tier! - Ein Ausleger ruft hier aus: „Wehe solchen Menschen, die die Armen darben lassen und ihre Lieblingstiere mästen!“ - Von solch viel zu großer Liebe und Beachtung der Tiere spricht auch der Hundefriedhof, den wir in Berlin vor Jahren einmal sahen. Damals kostete jedes Hundegrab 80 Mark und war meist mit einem schönen Grabstein bedeckt, auf welchem der Name des Hundes und seines Besitzers oder seiner Besitzerin zu lesen war - womöglich noch mit einem kurzen Nachruf! - Ja, wie schrecklich ist es doch, dass manche Leute ihrem Hund oder ihrer Katze so viel Liebe geben und es den Menschen ihrer nächsten Umgebung, ihrer Verwandtschaft oder Bekanntschaft gegenüber so schmählich an Interesse und praktischer Liebe fehlen lassen. (Lies Luk. 10,25-37.)
Sollte es gar auch Gläubige geben, von denen dies gesagt werden muss? Wie sehr muss Gott doch zürnen, wenn einem Tier so viel Beachtung und Liebe gegeben wird, während man Menschen so unbarmherzig behandeln oder vernachlässigen kann! Haben die, welche also handeln, sich noch nie von dem göttlichen Gebot getroffen gefühlt: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!“? (Lies 3. Mose 19,18; vgl. Matth. 19,19; 22,37-40; Röm. 13,8-10.)