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2. Das Land vor seiner Bebauung (1. Mose 2,5.6)
1. MOSE 2,5.6
5 Und allerlei Bäume auf dem Felde waren noch nicht auf Erden, und allerlei Kraut auf dem Felde war noch nicht gewachsen; denn Gott der HERR hatte noch nicht regnen lassen auf Erden, und es war kein Mensch, der das Land baute. 6 Aber ein Nebel ging auf von der Erde und feuchtete alles Land.
HIOB 36,27.28
27 Er macht das Wasser zu kleinen Tropfen und treibt seine Wolken zusammen zum Regen, 28 daß die Wolken fließen und triefen sehr auf die Menschen.
HIOB 37,5-11
5 Gott donnert mit seinem Donner wunderbar und tut große Dinge und wird doch nicht erkannt. 6 Er spricht zum Schnee, so ist er bald auf Erden, und zum Platzregen, so ist der Platzregen da mit Macht. 7 Aller Menschen Hand hält er verschlossen, daß die Leute lernen, was er tun kann. 8 Das wilde Tier geht in seine Höhle und bleibt an seinem Ort. 9 Von Mittag her kommt Wetter und von Mitternacht Kälte. 10 Vom Odem Gottes kommt Frost, und große Wasser ziehen sich eng zusammen. 11 Die Wolken beschwert er mit Wasser, und durch das Gewölk bricht sein Licht.
„Ehe alles Gesträuch des Feldes auf Erden war, und ehe alles Kraut des Feldes sproßte, hatte Gott der Herr nicht regnen lassen auf Erden und kein Mensch war da, um den Erdboden zu bebauen. Ein Dunst aber stieg auf von der Erde und befeuchtete die ganze Oberfläche des Erdbodens!“ Noch fehlte also der Regen zur Befruchtung der Pflanzenkeime, die Gott schöpferisch der Erde beigegeben hatte. Auch fehlte noch der Mensch, auf dessen Pflege die Pflanzenwelt größtenteils angewiesen war. Wenn nun hier auch das wachsen der Sträucher und das Sprossen des Krauts von regen und von der Bebauung durch den Menschen abhängig dargestellt wir, so dürfen wir die Worte doch nicht so verstehen, als ob vor dem Eintreten des ersten Regens und vor der Erschaffung des Menschen noch gar kein Strauch und Gewächs existiert hätte! Das herrliche Schöpfungswerk des dritten Tages sagt uns vielmehr das Gegenteil. [Lies 1. Mose 1,11-13.]
Wir können verstehen, wie erquickend nun der von Gott geschenkte Regen wirkte. Auch förderte fortan ein niedergehender Nebel wie auch der köstliche Morgentau das schöne Wachstum der Pflanzenwelt. (Lies Hiob 38,22 bis 30.)
Der Regen ist eine wunderbare Schöpfung Gottes. Droben in der Luft hängen Milliarden Zentner Wasser und kommen auf Gottes Befehl als Regen oder Schnee zur Erde, um sie zu befruchten. Sie speisen die Bäche und füllen die gewaltigen Ströme, die dem Meere zueilen. Ein Astronom hat nachgerechnet, daß alle Menschen auf Erden 70 000 Jahre emsig mit Eimern schöpfen müßten, wollten sie so viel Wasser emporheben in die Luft, wie sie die Sonne mühelos durch ihre wärmenden Strahlen in einem einzigen Jahre heraufzieht. So klein und gering ist Menschenkraft verglichen mit Gottes mächtigem ruhigem Walten! Der Prophet Jeremia fordert uns auf: „Laßt uns doch den Herrn, unseren Gott, ehrfürchtig anbeten, Der uns den Regen spendet, sowohl den Frühregen als Spätregen zur rechten Zeit! Er hält uns die festbestimmen Wochen der Erntezeit ein!“ [Jer. 5,24; lies Psalm 146,7.8; vgl. Hiob 5,8-10; 28,25-28; Psalm 68,9; Sprüche 3,19.20.]
(Samstag, 18.12.1948)