BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1954
Januar 1954

Samstag, 16. Januar 1954


1. Mose 45,21-24; Matthäus 5,9

Mit reichen Gaben entließ Joseph nun seine Brüder. Wie Pharao geboten, so hatte er getan. Jedem der Brüder hatte er ein Feierkleid gegeben, Benjamin sogar fünf Feierkleider und dreihundert Silberlinge. Seinem Vater sandte er zehn Esel, mit dem Besten Ägyptens beladen, und zehn Eselinnen mit Getreide und allerlei Speisevorräten für die Reise. Das konnte wirklich eine fröhliche Heimreise sein. Und doch waren die Herzen der Brüder nicht ganz leicht und froh. Es stand ihnen ja eines bevor: Sie mußten dem Vater bekennen, wie schmählich sie ihn einst belogen und was sie an Joseph vor vielen Jahren begangen hatten. Darum gab Joseph ihnen als Letztes noch die Mahnung mit: „Erzürnet euch nicht auf dem Wege“ oder „Zanket nicht miteinander auf dem Wege!“ Ein solcher Streit hätte leicht unter ihnen ausbrechen können, denn sie waren ja nicht alle in gleichem Maß schuldig an der an Joseph begangenen Missetat. Ruben und die anderen hätten Juda und Simeon Vorwürfe machen können. – Außerdem war Benjamin auch dieses Mal wieder in so besonderer Weise ausgezeichnet worden, und darin konnten sie einen Anlaß finden, ihn zu beneiden. Joseph wollte unter allen Umständen solche Möglichkeiten schon von vornherein unterbinden. Die Brüder hatten so viel Grund zur Freude und Dankbarkeit, und dies durfte durch nichts gestört werden! (Lies Psalm 133,1-3; Kol. 3,12-15.)

Auch wir wollen Josephs letzte Mahnung zu Herzen nehmen: Wenn zum Beispiel in einer Familie ein verkehrter Weg eingeschlagen worden ist und dies stellt sich hernach heraus, so möchte wohl jedes gern die Schuld von sich abwälzen und auf die anderen schieben. Das ist aber nicht der Weg des Herrn. Als einst das Schiff, mit dem der Apostel Paulus nach Rom gebracht werden sollte, in große Seenot geriet, betonte er allerdings, daß man seinen Vorschlag nicht hätte abweisen, sondern befolgen sollen. Damit wollte er aber den Mitfahrenden keinen Vorwurf machen, sondern sie ermutigen, nun dem großen Gott zu vertrauen, der auch jetzt ihr Geschick noch zum Besten wenden konnte. [Lies Apg. 27,9-44.]

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