BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1948
November 1948

Sonntag, 14. / Montag, 15.November 1948


Matthäus 12,36.37; Römer 14,10-12

Auch das Gedächtnis ist ein mächtiger Faktor in unserer von Gott geschaffenen Veranlagung. Was für eine Macht über Zeit und Raum liegt in unserem Gedächtnis, in unserer Erinnerung – fast ein Stück von Gottes Allgegenwart und Allwissenheit! Längst Vergangenes hat unsere Seele einst erfaßt und beunruhigt. Und jetzt, nachdem im Lauf der Zeit Fluten des Schmerzes und der Freude über unser Inneres dahingegangen sind – nachdem wir Unzähliges erlebt, getan, gesprochen und gedacht haben und vielleicht ein ganzes Menschenleben darüber hingegangen ist, hat diese Erinnerungskraft noch Macht, aus dem Ozean der Vergangenheit nach unserem Willen oder auch ganz gegen unseren Willen das scheinbar längst Verschwundene wieder heraufzuholen! (Lies Hes. 21,23 bis 29; Pred. 12,13.14.) Der siebzig-oder achtzigjährige Greis sieht heute noch die Stube, in der er als Kind gespielt und hört noch die Stimme der längst verstorbenen Mutter. Wahrlich, unser Erinnerungsvermögen ist eine gewaltige Macht der menschlichen Seele! Nach Wahrnehmungen, die man an Menschen in hohem Alter, in Krankheit, sogar im Wahnsinn oder im Sterben gemacht hat, ist die Macht des Gewissens und der Erinnerung weit stärker, als wir uns gewöhnlich vorstellen! Man muß annehmen, daß die menschliche Seele überhaupt nichts wirklich vergißt, sondern es wird nur zeitweise dieses oder jenes Erlebte in ihr von anderem zugedeckt. Einst jedoch wird aus ihren Tiefen alles Erlebte, jede Tat und jedes Wort, ja jeder Gedanke lebendig, wahr und völlig wieder aufleben, damit die darnach von Gott gerichtet werde. Die Schrift sagt: „Was da ist, war längst und was noch kommen wird, ist schon längst gewesen, denn Gott sucht das Vergangene, Verdrängte wieder hervor!“ [Pred. 3,15; 11,9; Luk 12,2.3; Apg. 17,30.31.] Wir lesen in Offb. 20,12 u. 13: „Ich sah die Toten, die Großen und die Kleinen, vor dem Thron Gottes stehen. Und Bücher wurden aufgetan und die Toten wurden gerichtet, nachdem, was in den Büchern geschrieben stand nach ihren Werken! Und das Meer gab die Toten wieder, die in ihm waren, und auch der Tod und das Totenreich gaben die Toten heraus, die in ihnen waren und sie wurden gerichtet, ein jeder nach seinen Werken!“ Lieber Leser, bist du schon in Christus Jesus für Zeit und Ewigkeit? [Lies Joh. 3,36; Apg. 4,12; Tit. 2,11-15; 3,4-8.]

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