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JAHRGANG 1935
September 1935

Dienstag, den 3. September 1935


2. Mose 37,6-9

Die Bundeslade stand, wie wir sahen, im Allerheiligsten der Stiftshütte. Einmal im Jahr, am „Großen Versöhnungstag“, betrat der Hohepriester Israels diese Stätte und sprengte das Versöhnungsblut auf die goldene Deckelplatte der Lade. Deshalb trug diese den Namen „Versöhnungsdeckel“ oder „Gnadenthron“. Auf solche Weise wurde Israels Schuld vor Gott zugedeckt und Israels Bundesverhältnis mit Gott gesichert. (3. Mos. 16,12-17.) - Wir haben auf immerdar die Versöhnung und Erlösung durch unseren Herrn Jesus: „Ihn hat nämlich Gott nun allen Menschen vor Augen gestellt als Gnadenthron, zu welchem man kommen darf im Vertrauen auf Sein am Kreuz vergossenes Blut!“ Ja, „mit Seinem eigenen Blut, dem Zeichen der vollbrachten Erlösung, ist Er ein für allemal eingegangen in den Himmel selbst, um hier beständig für uns vor dem Angesicht Gottes zu erscheinen “. - Gott wird nun vor aller Welt geschaut als der Gott der Herrlichkeit, wenn Er denjenigen für gerecht erklärt, welcher sein Vertrauen auf den Herrn Jesus, den großen Erlöser und Stellvertreter der Sünder setzt. (Lies [Joh. 3,16;] Röm. 3,20-26; [5,1. 2].) - So stellt uns also diese wundervolle massiv-goldene Deckplatte der Bundeslade im geistlichen Sinn die unumschränkte Gnade Gottes vor Augen, die uns schuldigen Sündern auf Grund des vollbrachten Erlösungswerkes Christi so heilig und barmherzig entgegenkommt - uns annimmt, uns wäscht von unseren dunklen Sündenflecken, uns in Christo zu neuen Menschen macht und uns jetzt schon der ewigen Herrlichkeit und Seligkeit teilhaftig macht. - Wir sind nun nicht mehr Sünder, sondern Anbeter und Priester Gottes und dürfen Ihm allezeit mit Freimütigkeit nahen in Seinem Heiligtum. (Lies Joh. 4,23.24; Phil. 3,3; 1. Petr. 2,1-5.) - Die in einem Stück mit dem goldenen Deckel gearbeiteten Engelgestalten, die Cherubim, sind die Darsteller und Vertreter der richterlichen Macht und Herrlichkeit Gottes. Wir finden sie als „lebendige Wesen“, als herrliche und zugleich erschreckende Vertreter der richterlichen Macht Gottes, schon in 1. Mos. 3,24, wo sie „die Flamme des kreisenden Schwertes “ schwingen, um den gefallenen Menschen fernzuhalten von der verzehrenden Heiligkeit der Gegenwart Gottes - des Gottes, der die Sünde haßt und richtet! - Doch hier hören wir nichts von dieser „Flamme des kreisenden Schwertes “! - Wir sehen vielmehr das Blut der vollbrachten Erlösung und Versöhnung, gesprengt auf den goldenen Deckel der Bundeslade. Das göttliche Strafgericht hat bereits sein Werk getan an Ihm, unserem Stellvertreter und Bürgen: Ihn hat Gott treffen lassen unser aller Ungerechtigkeit! Die Strafe lag auf Ihm, damit wir Frieden hätten, und durch Seine Wunden sind wir geheilt!“ - Ja, wir dürfen jubeln: „Göttliche Gerechtigkeit hat mein Gericht beendet und mein ewiges Heil besiegelt!“ Das bezeugt das auf den Versöhnungsdeckel gesprengte Blut, auf welches die mächtigen Gerichtsengel bewundernd und völlig befriedigt herabblicken: „Die Angesichter der Cherubim sollen auf den Versöhnungsdeckel gerichtet sein!“

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