BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1935
Juni 1935

Sonnabend, den 1. Juni 1935


2. Mose 33,18-20

Nach all den Erfahrungen und Offenbarungen der Herrlichkeit Gottes wiederholt der treue Knecht seines Herrn die Bitte: „Laß mich doch Deine Herrlichkeit sehen!“ - Was Mose hier begehrt, muß - das zeigt uns die göttliche Antwort! - über alle bisherigen Offenbarungen der Herrlichkeit des Herrn hinausgehen (2. Mos. 16,7. 10; 24,16. 17) - muß selbst das Reden des Herrn mit Mose von Angesicht zu Angesicht (Kap. 33,11) übersteigen. Was Mose begehrt, ist: ein Schauen Gottes ohne Bild und ohne Hülle. Diese besondere Gnade, wie er sie sich vorstellt, wünscht Mose, um über die Kluft, die durch den Abfall des Volkes sich aufgetan hat, hinwegzukommen - Gott so nahezustehen, wie er es als Mittler für ein so wankelmütiges, untreues und doch so sehr geliebtes Volk, das zu so Hohem berufen und bestimmt ist, bedarf! Ohne sich völlig darüber klarzuwerden, empfand Mose doch, daß er noch nicht der vollkommene Befreier und Mittler für Israel war. Als Verkündiger der göttlichen Offenbarungen für Israel bereitete er ja nur die Erscheinung des großen, göttlichen Erlösers und Versöhners vor! (Vgl. Hebr. 8,6-13; [9,11-15; 10,12-18].) Der Hebräerbrief zeigt uns, daß Mose der treueste und größte Diener Gottes unter dem Alten Bunde war, aber doch nur ein schwaches Vorbild von dem großen Propheten und Mittler, der da kommen sollte: „Mose war treu in Gottes ganzem Hause als ein Diener, der Zeugnis ablegte von dem, was Gott betreffs der Zukunft redete. Christus aber ist größerer Herrlichkeit würdig geachtet worden als Mose; denn Er ist Sohn im Hause Gottes und über das Haus Gottes. Ja, wir sind Sein Haus, Seine Familie; und wir bewähren uns als solche, wenn wir die volle Freimütigkeit und Zuversicht, den Ruhm unserer herrlichen Hoffnung bis zuletzt unerschütterlich festhalten!“ [Hebr. 3,5. 6.] - So kann der Herr Mose seine Bitte nur so weit gewähren, als es die zwischen dem unendlich großen Gott und dem schwachen Menschen bestehende Schranke zuläßt! Denn der Gott wesensgleiche Mittler, der Sohn Gottes und Herr der Herrlichkeit, welcher Sein Volk für ewig erlösen und zur Herrlichkeit Gottes bringen konnte, war noch nicht da. - So will Jehova jetzt alle Seine Gnade vor Moses Angesicht vorübergehen lassen und vor seinen Ohren Seinen wunderbaren Namen ausrufen, um Seinem geliebten Knecht alles an Offenbarung Seiner Herrlichkeit zuteil werden zu lassen, was in der Jetztzeit möglich war! - „Noch schauen wir nur wie im Spiegel, und viele Rätsel bleiben; dann aber sehen wir von Angesicht zu Angesicht. Jetzt ist all unser Erkennen nur Stückwerk, dann aber werden wir Ihn voll und ganz erkennen, so wie wir jetzt schon von Ihm voll und ganz erkannt sind!“ - Johannes schreibt uns: „Sehet, welch eine Liebe uns der Vater geschenkt hat, daß wir Kinder Gottes heißen sollen! Deswegen versteht uns die Welt nicht und erkennt uns auch nicht an, weil sie Ihn nicht verstanden und erkannt hat! - Doch, Geliebte, wir sind ja schon jetzt Gottes Kinder, und noch ist es nicht offenbar, was wir einmal sein werden. Doch wir wissen: wenn es offenbar werden wird wenn Er offenbar werden wird, dann werden wir Ihm gleich sein, denn wir werden Ihn sehen, wie Er ist! - Ein jeder nun, der diese herrliche Aussicht, diese freudige Hoffnung auf Ihn im Herzen hat, der reinigt sich in der Jetztzeit, und zwar entsprechend Seiner Reinheit!“

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