Donnerstag, den 7. Februar 1935
2. Mose 30,7.8.34-38
Wenn der duftende Wohlgeruch des Räucherwerks morgens und abends und beständig das Heiligtum erfüllen sollte, so sagt uns dies, daß die unendliche Kostbarkeit und Wohlannehmlichkeit Christi beständig Gottes Herz erfreut und Seine Gedanken beschäftigt! Nur Er vermag die Herrlichkeiten, die heiligen Eigenschaften und Vollkommenheiten Jesu, Seines eingeborenen Sohnes, zu schätzen. ,,In Ihm - unserem hochgelobten Heiland - wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig!“ Die Braut im Hohenlied singt von ihrem himmlischen Bräutigam: „Ein ausgegossenes Salböl ist Dein Name; darum lieben Dich die reinen Seelen!“ - Ja, „nur reine Herzen können den König schauen in Seiner Schönheit“! - deshalb werden sie glückselig gepriesen: „Glückselig sind die Menschen reinen Herzens, denn sie sollen Gott schauen“ - schon jetzt und bald ewiglich! ([Hoheslied 1,3;] lies Jes. 33,14-17.) - Was wird es sein, wenn während der nie endenden Zeitalter der Ewigkeit tausendmal Tausende und zehntausendmal Zehntausende aus erlöstem Herzen und mit jubelnder Stimme rufen werden: „Würdig ist das Lamm, das einst geschlachtet worden ist, zu empfangen die Macht und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Herrlichkeit und Segnung!“ - Und alle Geschöpfe, die im Himmel und die auf der Erde und unter der Erde und im Meere sind - ja, alles, was in ihnen ist, wird rufen: „Dem, der auf dem Throne sitzt und dem Lamme, gebührt die Segnung und die Ehre und die Herrlichkeit und die Macht in die Ewigkeit der Ewigkeiten!“ - Fort und fort - so oft neue Lichtstrahlen aus jener Zentralsonne göttlicher Herrlichkeit hervorbrechen, werden die Räume des Himmels und die weiten Gefilde der Schöpfung von mächtigem Halleluja widerhallen zur Verherrlichung Dessen, der den Willen Gottes in einzigartiger Weise erfüllt - die Ehre Gottes in einzigartiger Weise erhöht hat und der das Herz Gottes in einzigartiger Weise erquickt in alle Ewigkeit. - Wenn für die einzelnen Teile des Räucherwerkes kein Maß bestimmt wurde, so gebot Gott doch, von allem „zu gleichen Teilen“ zu nehmen: Jeder Zug sittlicher Vortrefflichkeit fand in dem Herrn Jesus seinen wahren Platz und sein richtiges Verhältnis. Keine Eigenschaft verdrängte jemals eine andere von ihrem Platz oder tat ihr irgendwelchen Abbruch. Sein Leben hier auf Erden war ein Würzwerk, „gesalzen, rein und heilig“, und verbreitete einen solch wunderbaren Duft, daß nur Gott ihn voll und ganz zu schätzen vermochte! Doch gab es durch den Geist Gottes aufgeschlossene Herzen, die sich wunderbar von dem Lamm Gottes angezogen fühlten, so daß eines zum anderen sprach: „Komm und sieh!“ - Und die, welche in Wahrheit zu Ihm kamen, wollten nie mehr von Ihm gehen. Sie hätten auch nicht gewußt, wohin sie gehen sollten; denn für Herzen, die einmal die Lieblichkeit und Kostbarkeit Christi geschmeckt haben, ist die ganze Welt ohne Ihn eine öde, dürre Wüste: „Herr, zu wem und wohin sollten wir gehen? Du allein hast Worte ewigen Lebens!“ (Lies Joh. 1,[29-42.]43-51.) - Das Feuer zum Rauchwerk wurde genommen vorn ehernen Altar, auf welchem das Brandopfer verzehrt wurde! (3. Mos. 16,12.) - Dasselbe Feuer, welches das Opfer verzehrte, brachte auch den ganzen Wert des Rauchwerks zur Geltung! - Das Feuer ist ein Bild von dem durchdringenden und verzehrenden Gericht Gottes - von Seiner Heiligkeit im Gericht, welches unseren Herrn Jesus - das Lamm Gottes - am Kreuz verzehrte. Gerade dort war Er Gott so wohlgefällig und verherrlichte Ihn in einem Maße wie nie zuvor! Und in der ganzen Wohlannehmlichkeit und Kostbarkeit Christi, der einst am Kreuz sein Leben opferte, stehen wir nun vor Gott. In Ewigkeit ertönt das Lied: „Würdig ist das Lamm, das geschlachtet worden ist ...“