BIBELLESEZETTEL von Chr. von Viebahn

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JAHRGANG 1934
Dezember 1934

Dienstag, den 25. Dezember 1934 (Heil. Christfest)


Matthäus 2,1-12

Maria und Joseph waren nicht mehr im Stall mit dem Jesuskindlein, wie in jenen ersten Tagen, als alles so überfüllt war; sie hatten jetzt in einem Hause Wohnung gefunden. Als nun die Weisen das Kindlein und seine Mutter sahen, stießen sie sich nicht einen Augenblick an seiner Armut und Niedrigkeit! Sie fielen vor Ihm nieder und brachten Ihm göttliche Verehrung dar. Gleichzeitig taten sie ihre Schätze auf, um auch mit wertvollen Geschenken ihrer Huldigung Ausdruck zu geben. Es ging damit die Prophezeiung aus Ps. 72 in Erfüllung: „Vor Ihm werden sich beugen die Bewohner der Wüste - die Könige ... werden Geschenke entrichten und Abgaben darbringen. Könige werden vor Ihm niederfallen!“ Und Jesaja sagt: „Gold und Weihrauch werden sie bringen und werden das Lob des Herrn fröhlich verkündigen!“ - Die Geschenke der Weisen haben sinnbildliche Bedeutung. Das Gold deutet auf die Königsherrlichkeit des Jesuskindleins. Christus ist der König der Herrlichkeit und wird als solcher nicht nur über Israel, sondern über die ganze Welt herrschen: „Denn ein Kind ist uns geboren - ein Sohn uns gegeben und die Herrschaft ruht auf Seiner Schulter. Und man nennt Seinen Namen: Wunderbarer, Berater, starker Gott, Vater der Ewigkeit, Friedefürst! - Die Mehrung der Herrschaft und der Friede werden kein Ende haben auf dem Throne Davids und in Seinem Königreich!“ (Vgl. [Ps. 24,7-10]; Luk. 1,31-33.) - Der Weihrauch weist auf die göttliche Herrlichkeit des Jesuskindes hin: Schon Ps. 45,6 [Luth. 7] ruft dem Messias zu: „Dein Thron, o Gott, ist immer und ewiglich - ein Zepter der Aufrichtigkeit ist das Zepter Deines Reiches!“ (Vgl. Jes. 9,6 [Luth. 5].) Micha sagt von Ihm: „Sein Ursprung ist von der Urzeit, von den Tagen der Ewigkeit her!“ (Vgl. Joh. 1,1-5; [1. Joh. 1,2].) - Das heilige Räucherwerk, das vor Gott dargebracht wurde im Tempel, durfte niemand zu eigenen Zwecken nachmachen. Nur zur Verherrlichung Gottes wurde es auf dem goldenen Altar dargebracht - hier dem Jesuskinde! [Vgl. 2. Mos. 30,34-38.] - Während im Alten Testament nur von Gold und Weihrauch die Rede ist [Jes. 60,6!], bringen hier die Weisen auch Myrrhe dar. „Myrrhe“ ist das balsamduftende, bittergewürzhafte Harz eines morgenländischen Strauches, das im Alten Bunde nicht nur für das heilige Rauchwerk, sondern auch bei der Einbalsamierung der Toten verwendet wurde. [Vgl. Joh. 19,39.40; Mark. 15,23.] - Die Myrrhe deutet hin auf Bitterkeit, Leiden Sterben. Was mag Maria empfunden haben, als ihrem Kindlein neben der königlichen und göttlichen Ehrung auch das Zeichen des Leidens und Sterbens dargebracht wurde? - Ja, Jesus sollte in Seinem Erdenleben „der Mann der Schmerzen“ sein - „mit Leiden vertraut“! Er ist Mensch geworden, um für uns zu sterben. „Denn des Menschen Sohn ist gekommen - nicht daß Er Sich dienen lasse, sondern daß Er diene und gebe Sein Leben als Lösegeld für viele!“

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