Mittwoch, den 21. November 1934
2. Mose 26,14; Offenbarung 1,9-18
In den Tagen der Apostel erlebte man die „rotgefärbten Widderfelle“ an den Bekennern Christi viel; Verfolgungen und Leiden waren an der Tagesordnung. Doch unter den hebräischen Christen waren einige, denen der Apostel schreiben mußte: „Bis jetzt habt ihr im Kampf mit der Sünde euer Leben noch nicht voll und ganz eingesetzt! Ihr habt wohl vergessen, daß die Schrift mahnend zu euch Kindern Gottes spricht: Mein Kind, achte nicht gering und unterschätze nicht die ernste Erziehung des Herrn; laß sie nicht achtlos an dir vorübergleiten; andererseits ermatte und verzage aber auch nicht, wenn du von Ihm zurechtgewiesen und gestraft wirft! Denn gerade den, welchen der Herr liebt, den erzieht Er auch, und jeden, den Er als Sein Kind anerkennt, den züchtigt Er! - Stellt euch also unter die Zucht und ertragt sie standhaft; denn Gott behandelt euch als Seine geliebten Kinder! - Wäre der wohl ein Sohn , den der Vater nicht erzieht und straft? Würdet ihr indessen ohne Erziehung bleiben, welche doch allen wahren Gläubigen zuteil geworden ist, so wäret ihr ja nicht anerkannte Kinder Gottes! - Übrigens haben uns auch unsere leiblichen Väter in die Erziehung genommen und zurechtgewiesen; und wir hatten Scheu und Ehrfurcht vor ihnen. Sollten wir uns nicht noch viel mehr dem großen Vater unterordnen und unter Seiner Erziehung zum Leben heranreifen? - Jene, unsere irdischen Väter, haben uns ja nur für kurze Zeit nach ihrem Ermessen und ihrer Art erzogen - Gott aber erzieht uns entsprechend Seiner göttlichen Weisheit und Liebe zu unserem wahren Besten; denn Er will uns an Seiner Heiligkeit Anteil geben! - Allerdings, jedes Erzogenwerden, das menschliche wie das göttliche, bedeutet für den Augenblick nicht immer nur Freude, sondern bringt auch viele Schmerzen mit sich. Hinterher aber erwächst denen, die sich all die Übung und Erziehung gefallen und dienen lassen, aus derselben die herrliche Frucht der Wohlfahrt und des Friedens - die praktische Übereinstimmung mit dem Willen Gottes: Gerechtigkeit!“ (Lies Hiob 5,17-19; [vgl. Hebr. 12,1-3].) - Denken wir an das leuchtende Vorbild des Stephanus! Mit welcher Liebe und Klarheit des Geistes hat er dem versammelten Hohen Rat in Jerusalem Zeugnis gegeben von dem zur Rechten Gottes erhöhten Christus! - Wie ähnlich war er seinem Herrn, und immer ähnlicher wurde er Ihm In seinen letzten Worten und Leiden. Lockt uns Seine Jesusähnlichkeit nicht, das gleiche für uns zu erflehen? (Lies Apgesch. 7,54-60 [Luth. 54-59]!)